Stadt bietet neuen Service für mehr Mobilität
Schnell mal eine Treppe hinauf oder hinunter zu gehen, ist für viele Menschen ganz selbstverständlich. Für Menschen die sich auf ihren Beinen nicht mehr so sicher fühlen oder eine Gehbehinderung haben, können Treppen jedoch zum unüberwindbaren Hindernis werden.
Eine nur noch eingeschränkte Teilhabe am öffentlichen Leben und Vereinsamung sind oft die Folge für die Betroffenen. Zeitweise Abhilfe kann hier ein Treppensteiger bieten, den Bürgermeisterin Christiane Staab gemeinsam mit Erstem Beigeordneten Otto Steinmann und Andrea Münch von der städtischen IAV-Stelle vor kurzem bei einem Pressetermin vorgestellt hat.
„Barrierefreiheit ist leider nicht überall möglich“, meinte die Bürgermeisterin, die den Treppensteiger als „mögliche Antwort im einen oder anderen Fall“ sehr begrüßte. Sie freute sich, dass die Firma Alber der Stadt für dreieinhalb Jahre ein Modell überlassen hat. Wie Andrea Münch aus vielen Gesprächen weiß, fühlen sich Menschen, die nicht mehr so mobil sind, oft „in ihrer Wohnung gefangen“ und klagen über mangelnde Teilnahme an Veranstaltungen, die Abwechslung in den Alltag bringen. Der Treppensteiger biete für diese Zielgruppe eine „einfache Lösung“, so Andrea Münch, und könne nun gerne ausprobiert werden. Die Stadt hat mit der Generationenbrücke, der Sozialstation der Astor-Stiftung und der Kirchlichen Sozialstation Walldorf-St. Leon-Rot Partner gewonnen, über die der nützliche Treppenüberwinder für die Teilnahme an deren Angeboten angefordert werden kann.
Roland Portner, der Vorsitzende der Generationbrücke Walldorf, ist, wie die anderen Beteiligten, gerne auf das Angebot der Stadt eingegangen. Inzwischen wurden Mitglieder der Generationenbrücke, der Sozialstation der Astor-Stiftung und der Kirchlichen Sozialstation Walldorf-St. Leon-Rot im Umgang mit dem Treppensteiger geschult, was einiger Übung bedarf. Mit dem Gerät kommt also auch immer eine kundige Helferin oder ein kundiger Helfer mit, damit jegliche Treppen sicher überwunden werden. Roland Portner hat die Schulung selbst mitgemacht und den Treppensteiger sowohl aus der Perspektive des Sitzenden als auch des Schiebenden kennengelernt. „Männer und Frauen können den Treppensteiger handhaben und das Gerät ist auch für schmälere Treppenhäuser geeignet“, versichert er. „Den Treppensteiger können wir nur in geschulte Hände geben“, betont Erster Beigeordneter Otto Steinmann, der es begrüßte, dass man den Treppensteiger in Ruhe ausprobieren kann, bevor man sich vielleicht für eine eigene Anschaffung entscheidet. Dies ist in manchen Fällen über die Krankenkasse möglich.
Die Generationenbrücke Walldorf will den mobilen Helfer beim „Fröhlichen Frühstück“ im evangelischen Gemeindehaus am 11. September vorstellen. Wie Andrea Münch betont, soll der Treppensteiger keinerlei Konkurrenz zu Fahrdiensten darstellen, sondern einfach die Teilhabe an Geselligkeit ermöglichen.
Wer Fragen zum Einsatz des Treppensteigers hat, kann sich an die IAV-Stelle der Stadt, Andrea Münch, Tel. 35-11 68, [email protected] wenden oder an Generationenbrücke Walldorf e. V., Tel. 81 90 03.
Vertrauen in den Treppensteiger und den Helfer muss man schon haben, wie hier Isolde Wittig, als Testperson fungierte
Text: Stadt Walldorf
Foto: Pfeifer