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Transport vom Freyler-Werk Kenzingen nach Wiesloch

20. März 2024 | > Wiesloch, Kultur & Musik, Leitartikel, Photo Gallery

Freyler übergibt historische Feldbahnlok an Museum

Das Feldbahn- und Industriemuseum Wiesloch kann sich über einen historischen Neuzugang freuen: Freyler hat am 19. März eine Lokomotive vom Typ Ns2f von LKM aus dem Baujahr 1954 vom Freyler Werk aus dem südbadischen Kenzingen nach Wiesloch überführt und dem Museum geschenkt.

Bei dem Modell handelt es sich um eine noch in der ehemaligen DDR gefertigte kompakte Lokomotive, die zunächst im VEB Glassandwerk Nudersdorf eingesetzt war und im Randgebiet des Braunkohleabbaus Sand befördert hat.
Anschließend kam die Lok in ein Stahl- und Walzwerk nach Riesa, das Freyler später in Teilen übernommen hat. Zuletzt stand die schmalspurige Lok am Hauptsitz der Firma in Kenzingen.
„Die historische Feldbahnlokomotive möchten wir gern allen Eisenbahnfreunden und Interessierten der Industriegeschichte zugänglich machen“, berichtet Peter F. Rieland, Geschäftsführender Gesellschafter der Freyler Unternehmensgruppe. „Daher haben wir uns entschlossen, das Museum in Wiesloch anzusprechen, welches die alten Zugmaschinen liebevoll
restauriert und wieder zum Leben erweckt.“ Und damit der Transport der mehr als 6 t schweren Lok für das Museum kein unmöglicher Kraftakt wird, hat das Unternehmen auch diesen
übernommen. Naheliegend, denn der Geschäftsbereich Freyler Stahlbau bringt dazu die nötige Expertise und Logistikkompetenz mit. „Wir freuen uns sehr über den jüngsten Neuzugang“, erklärt Franz Stier vom Feldbahn- & Industriemuseum Wiesloch e.V. voller Begeisterung. „Die Lokomotive ist in gutem Zustand und wird in den kommenden Monaten von uns restauriert.
Danach können Besucher die alte Lok wieder bei uns im Einsatz erleben. “

Feld- und Grubenbahnen sind schmalspurige Industriebahnen mit denen sich auf einem einfachen Gleiskörper Güter und Rohstoffe relativ leicht verschieben lassen. Feldbahnen waren bis in die 50er Jahre in fast allen Industriezweigen und auf Baustellen anzutreffen. Mit dem Ausbau des Straßennetzes haben zunehmend LKWs die Aufgaben der Feldbahnen übernommen. Heute
finden wir sie nur noch vereinzelt, etwa in der Torfgewinnung sowie im Berg- und Tunnelbau. Die Loktype Ns2f ist eine von ca. 550 zwischen 1952 und 1959 gebauten Feldbahnen der LKM, der Lokomotivbau Karl Marx Babelsberg, ehemals ein Werk der bekannten Firma Orenstein & Koppel.
Die Ns2f war die meistverbreitete Feldbahnlok in der ehemaligen DDR. Bevor die jetzige Museumslok 1987 nach Riesa kam, war sie im Werk Pödelwitz beim VEB Glassandwerk Nudersdorf eingesetzt und beförderte übertage Sand. Im Stahl- und Walzwerk Riesa diente sie später als Reservelok, dort wurden auf einem relativ kurzen Gleis große Flachwagen mit Walzteilen verschoben.
Jetzt will der Verein Feldbahn- & Industriemuseum Wiesloch e.V. der gut erhaltenen Lokomotive wieder zu neuem Glanz verhelfen. Der seit dem Jahr 2001 bestehende Verein sammelt historisch wertvolle Schienenfahrzeuge von Feld- und Grubenbahnen, um sie – möglichst betriebsfähig – der Nachwelt zu erhalten. Hinzu kommen erhaltenswerte Maschinen aus der Förder- und Produktionstechnik der Ziegelherstellung und des Metallerzbergbaus. Sein Domizil hat der Verein auf dem Gelände eines alten Feldbahnlokschuppens einer großen ehemaligen Ziegelei in Wiesloch. Das denkmalgeschützte Lokschuppengebäude mit seinen Rauchfängern für Dampflokomotiven befindet sich noch im Originalzustand seiner Erbauung aus dem Jahre 1905
und ist ein einzigartiges Zeugnis der Industriegeschichte im süddeutschen Raum.

Das Museum ist an mehreren Besuchertagen sowie bei diversen Sonderveranstaltungen im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich. Dann lässt sich Industriegeschichte hautnah und anhand
funktionstüchtiger Maschinen erleben: auf einer Zeitreise in die Arbeitswelt von gestern oder bei der Fahrt mit dem Museumsbähnchen auf einer rekonstruierten Feldbahntrasse. Man kann hören, wie in der Lokschuppenschmiede Maschinenteile geschmiedet werden, es riecht nach Öl und Rost, es knarrt und quietscht und die Luft schmeckt nach Arbeit. So wie damals eben.
Die Firma Freyler freut sich, die historische Feldbahn in gute Hände zu geben und der Nachwelt als ein Stück Industriegeschichte zu erhalten. Als Planungs- und Baupartner entwickelt und
realisiert das Unternehmen seit über 50 Jahren individuelle Immobilien und passgenaue Konstruktionen. Breit aufgestellt ist die Freyler Unternehmensgruppe mit ihren fünf eigenständigen
Marken: Industriebau, Metallbau, Stahlbau, Wohnungsbau und Technische Gebäudeausrüstung.
Hauptsitz und Produktionsstandort des 1968 gegründeten Unternehmens ist in Kenzingen/Baden. Darüber hinaus gibt es zehn Niederlassungen in Deutschland und eine Tochtergesellschaft in der Schweiz.
Weitere Informationen finden Interessierte unterwww.feldbahnmuseum-wiesloch.de und unter www.freyler.de.

Quelle: FREYLER Unternehmensgruppe

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