Feuerwehr und Rettungsdienst trainierten Unfallrettung – neue Alarm- und Ausrückeordnung wurde bei Ganztagesausbildung erstmals geprobt
(mf) Die Bilanz der letzten Feuerwehrausbildung kann sich sehen lassen: 50 Teilnehmer der Wieslocher Feuerwehr, aus verschiedenen Ortsvereinen, DRK Kreisverband Heidelberg und der Malteser Hilfsdienst Wiesloch übten gemeinsam das Vorgehen bei Verkehrsunfällen.
Hierzu standen den Helferinnen und Helfern am vorletzten Samstag rund 14 Altfahrzeuge zur Verfügung.
Vom Ausbildungsleiter der Abteilungswehr Wiesloch, Michael Roth, wurden die Teilnehmer des Hilfeleistungstags im Feuerwehrhaus Wiesloch willkommen geheißen. Er stimmte sie bei Kaffee und Brezeln auf die ganztägige Ausbildung im städtischen Bauhof ein.
Für die Feuerwehr lag der Fokus neben der Vertiefung bereits erlernter Rettungstechniken vor allem in der Umsetzung der neuen Alarm- und Ausrückeordnung bei Verkehrsunfällen. Hierbei kam das neue Löschgruppenfahrzeug als erstes Fahrzeug des Rüstzugs zum Einsatz und übernahm die Aufgabe, die bisher der Vorausrüstwagen erfüllte. Dadurch erhofft sich die Wehr, noch schlagkräftiger bei Verkehrsunfällen zu werden und gleichzeitig flexibler auf komplexe Einsatzsituationen reagieren zu können.
In vier äußerst realistisch gestalteten Einsatzübungen wurden die Frauen und Männer der Hilfsorganisationen gefordert. Wie bei Hochgeschwindigkeitsunfällen auf Autobahnen und Bundesstraßen nicht unüblich, lagen die Fahrzeuge zum Teil auf der Seite oder auf dem Dach. Auch wurden Türen und Fahrzeugdächer eingedrückt und Verletztendarsteller der Jugendfeuerwehr mimten die Insassen.
Eilig wurden nun Gerätschaften zu Befreiung in den Einsatz gebracht und medizinische Maßnahmen an den „Verletzen“ vorgenommen. Ständige Absprachen zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr erleichterten das gemeinsame Vorgehen.
Absichtlich eingeschränkt wurden die Helfer durch Hindernisse, Geräusche und sogar durch starken Wind aus dem Großlüfter der HDM-Werkfeuerwehr. In einer jeweiligen Übungsrückschau wurden die Durchgänge besprochen und Vorschläge für weitere Verbesserungen ausgetauscht.
Parallel zu den Einsatzübungen konnte in einzelnen Stationen ohne Zeitdruck an verschiedenen Rettungstechniken gearbeitet werden. Im Falle des sogenannten „Cross-Ramming“ wurden mit Hilfe von Hydraulikzylindern deformierte Autos in einem der ursprünglichen Form ähnlichen Zustand gedrückt.
Durch solche Übungen gewinnt die Feuerwehr wertvollen Raum für die Befreiung und unter Umständen auch die medizinische Versorgung von eingeklemmten Fahrzeuglenkern. Für den Rettungsdienst stand eine gesonderte Station für die spezifische Ausbildung zur Verfügung.
Fazit des Ausbildungstags ist, dass Feuerwehr und Rettungsdienst für kommende Aufgaben in der Unfallrettung gut gewappnet sind.
Neben der speziellen Technik und der guten Ausbildung der ehrenamtlichen Helfer ist daneben für das seelische Wohlbefinden im Form der Unterstützung durch Notfallseelsorger bestens gesorgt. Zudem verbessert ab 2013 der im Bau befindliche neue Rüstwagen durch weitere wichtige Gerätschaften die Schlagkraft der Wehr.
Ein Dankeschön seitens der Abteilungsführung gilt neben den Ausbildern des Arbeitskreis Unfallrettung, der Küchenmannschaft, dem städtischen Bauhof, HDM-Werkfeuerwehr und der Lackiererei Schüttler.
Quelle: Marco Friz, Feuerwehr Wiesloch