Plastikmüll ist ein ernstes Problem für Umwelt und Gesundheit: Er belastet die Natur, bedroht Tiere und heizt durch hohe Treibhausgasemissionen den Klimawandel an
Viele unserer täglichen Pflegeprodukte wie Shampoo, Zahnpasta oder Duschgel tragen erheblich dazu bei. Doch mit einfachen Alternativen lässt sich viel Müll vermeiden und ein bewussterer Umgang fördern. Hier sind praktische Tipps, wie Sie das Badezimmer nachhaltiger gestalten können.
Plastikverpackungen vermeiden: Einfache Alternativen für den Alltag
Gerade im Bad lässt sich Plastikmüll oft leicht vermeiden. Feste Seifen, Shampoos und Körperpflegeprodukte sind eine einfache Möglichkeit, auf verpackte Flüssigprodukte zu verzichten. Feste Seifen reichen oft länger und kommen in einer Pappverpackung. Nadine Schubert, Expertin für Zero Waste, erklärt: „Niemand muss sein ganzes Leben sofort umkrempeln. Es geht Schritt für Schritt – und jeder kleine Beitrag zählt.“
Mikroplastik und flüssigen Kunststoff meiden
Mikroplastik und flüssige Kunststoffe finden sich oft in Kosmetikprodukten und gelangen in die Umwelt, wo sie sich in Pflanzen, Tieren und auch unserem Trinkwasser anreichern. Indem man auf Naturkosmetik zurückgreift, die frei von Mikroplastik ist, lässt sich dieses Problem minimieren. Apps wie Codecheck oder ToxFox helfen dabei, schädliche Inhaltsstoffe zu erkennen. Auch Mikrofasertücher geben Mikroplastik an das Wasser ab – hier sind Naturfaser-Alternativen wie Baumwolle umweltschonender.
Feste Kosmetikprodukte statt flüssiger Alternativen nutzen
Feste Kosmetikprodukte sind nicht nur ressourcenschonender, sondern oft auch ergiebiger. Ob feste Shampoos, Haarspülungen oder Körperbutter – die Auswahl ist groß, sodass für jeden Haut- und Haartyp das passende Produkt zu finden ist. Schubert empfiehlt, Seifen in Seifenschalen mit Löchern zu lagern und Reststücke in Seifensäckchen zu sammeln.
Nachhaltige Zahnpflege: Bambus und Naturmaterialien
Auch Zahnpflegeartikel sind in nachhaltigen Varianten erhältlich. Zahnbürsten aus Bambus oder Zahnpasta-Tabs im Glas statt in Tuben bieten eine umweltfreundliche Alternative. Interdentalbürsten aus Bambus und Zahnseide aus Naturseide oder Maisstärke sind zudem umweltschonende Alternativen zu herkömmlichen Produkten.
Auf Wiederverwendbares setzen
Im Bad gibt es viele wieder verwendbare Alternativen, die Plastikprodukte ersetzen können: Wattepads aus Baumwolle, Deo in Pappverpackungen oder Rasierhobel mit Metallklingen sind nur einige Beispiele. Auch Periodenprodukte wie Menstruationstassen und waschbare Periodenunterwäsche sind umweltfreundlicher als Einmalprodukte und langfristig kostengünstiger.
Auf Weichspüler und WC-Steine verzichten
Produkte wie Weichspüler oder WC-Steine verursachen nicht nur Abfall, sondern belasten durch chemische Inhaltsstoffe auch die Umwelt. Weichspüler sind für die Wäsche oft unnötig, und durch regelmäßiges Reinigen der Toilette lässt sich auf WC-Steine verzichten.
Reinigungsmittel selbst herstellen
Statt Plastikflaschen mit Badreinigern zu kaufen, kann man einfache Haushaltsmittel verwenden. Mit einer Mischung aus Wasser, Zitronensäure, Essigessenz und etwas Spülmittel lässt sich ein effektiver Reiniger herstellen. Natron und Essig helfen, Abflüsse zu reinigen, und reduzieren den Bedarf an chemischen Reinigungsmitteln.
Wenn Plastik, dann recycelte Materialien verwenden
Falls Plastik unvermeidbar ist, achten Sie auf recycelte Materialien. „Rezyklate“ bestehen aus recyceltem Kunststoff, der ohne zusätzliche Rohstoffe hergestellt wurde. Expert*innen empfehlen Verpackungen aus recyceltem PET, da diese leichter zu einem neuen Produkt verarbeitet werden können. Aber auch hier bleibt die beste Wahl, Plastik möglichst zu vermeiden.
Tuben und Verpackungen richtig entsorgen
Damit Plastikverpackungen recycelt werden können, sollten sie im Gelben Sack entsorgt werden – ohne sie auszuspülen, um Wasser zu sparen. Verschlüsse und andere Materialien sollten getrennt werden, damit die Wertstoffe besser verwertet werden können.