Das Tom-Tatze-Tierheim ist zurzeit für Besucher nicht geöffnet. Coronazeiten sind eben auch hier besondere Zeiten.
Die Mitarbeiter vermissen den Kontakt zu den Menschen. Es gibt an dieser vorübergehenden Neuregelung aber durchaus auch etwas Positives. Katharina Hambsch, Tierpflegerin, sitzt geduldig mit Rica, einer dreijährigen Mischlingshündin im Auslauf, während sie erzählt. „Da wir ja zurzeit keine Besucher ins Tierheim lassen dürfen, ist es hier still geworden. Die Hunde sind normalerweise alle zu den Öffnungszeiten aufgeregt. Jetzt aber können wir diese Zeit nutzen und mit den Hunden in aller Ruhe schmusen oder üben. Rica z.B. ist ganz besonders ängstlich. Jetzt nutzen wir die Möglichkeit, sie an Neues zu gewöhnen.“ Das ist durchaus zeitintensiv, denn Rica lernt gerade, dass es sogar schön ist, wenn ein Mensch in der Nähe ist.
Katharina Hambsch sitzt und wartet, redet zwischendurch ganz ruhig mit ihr und dann traut sich Rica näher zu kommen. Ein Leckerchen nehmen ist dann auch ok und streicheln geht ganz kurz. Es ist eigentlich nur ein berühren, aber es ist schon ein großer Fortschritt. Während der ganzen Zeit muss sich jeder eingestehen, dass man selbst beim Beobachten dieser Situation von den kleinen Fortschritten fasziniert ist, entschleunigt wird und sich nach dem Minierfolg einfach nur freut. Beim Gassigehen sieht es nicht anders aus. „Anfänglich war es schon eine große Herausforderung, überhaupt auf dem Vorplatz, also weg von ihrem Zwinger zu sein. Wir haben uns mit ihr hingesetzt, gewartet und dann wieder zurückgebracht. Tagelang, und jetzt sind wir schon VOR dem Tierheim. Es wird Stück für Stück und sie wächst jeden Tag ein bisschen über sich hinaus.“
Beim Üben holen sich die Mitarbeiter auch gerne Unterstützung von einem anderen Hund. „Rica möchte lernen, ein souveräner Zweithund hilft ihr da sehr. Ansonsten braucht man Geduld und Liebe.“ Rica wird ihr Zuhause schon finden, da sind sich alle Mitarbeiter einig. Jedem ist aber auch klar, nach der intensiven Zeit im Tierheim wird es den Mitarbeitern schwerfallen, Abschied zu nehmen, auch wenn es genau das ist, was sie für Rica wünschen.
Tierschutz mit Herz und Verstand – dafür steht der Tierschutzverein Wiesloch/Walldorf seit 57 Jahren.
„Auch dem Tierschutzverein brechen wichtige Einnahmen weg: Tierheimfest, Tierpensionen, Spenden von Besuchern. Wie lange das anhält, ist für alle ungewiss. Bitte vergessen Sie uns nicht!
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Herzlichen Dank im Namen der Tiere!“