Herbstlicher Modetrend zeigt sich auch bei den Enten im Zoo. Jeder Erpel trägt jetzt sein auffällig gefärbtes Prachtgefieder, welches bei der Balz eine wichtige Rolle spielt. Obwohl die Brutzeit der meisten Wasservögel erst im Frühling beginnt, stellen die Erpel ihr farbenfrohes Gefieder schon jetzt zur Schau, um während der Wintermonate die Weibchen zu beeindrucken.
Im Zoo Heidelberg zeigt sich die abwechslungsreich strukturierte Parklandschaft in warmen Herbsttönen. Besonders auffallend sind das leuchtende Gelb des amerikanischen Gelbholzbaums mitten auf der Flamingowiese und die in verschiedenen Rottönen schimmernden Amberbäume.
Die herbstlich gefärbten Blätter bieten den Zootieren eine bunte Abwechslung sowohl im Speise- als auch im Beschäftigungsplan. Bedeuten die Laubmengen für die Tierpfleger erhebliche Mehrarbeit, scheuen sie dennoch keine Mühen, ihren Schützlingen besondere Unterhaltung zu bieten. Auf der neu gestalteten Bärenanlage wird das Laub zu großen Haufen geschichtet, durch welches sich die Syrischen Braunbären mit Freude wühlen und Lager bauen, in denen sie ruhen oder schlafen.
Auf recht eigenwillige Weise übt sich das junge Weibchen bei den Kleinen Pandas erstmals im Nestbau: unermüdlich klettert sie im Baum bis in die Spitze nach oben, um dort einzelne, welke Blätter zu pflücken und herunter auf den Boden zu bringen. Dort angekommen wird das frisch gepflückte Material an wechselnden Stellen zu einem „Probenest“ verbaut.
Flink sind auch die Eichhörnchen vermehrt im Zoo unterwegs. Aufmerksame Besucher sehen sie geschäftig durch den Zoo flitzen. Sie sind dabei, ihre Vorratslager für den Winter füllen. Dazu vergraben sie die Nahrung in der Erde oder verstauen sie in Rindenspalten und Astgabeln.
Zur Herbstzeit beginnt auch für die tierischen Zoobewohner die Kürbissaison. Als Abwechslung auf dem Speiseplan sind die großen gelben Panzerbeeren willkommen. Die Menschenaffen pulen beispielsweise sorgfältig die schmackhaften Kerne heraus, während die Löwen die Herbstfrüchte zerstören und sich mit Hingabe in den Überresten wälzen.
Gut genährt bereiten sich andere Tiere auf die ruhigen Monate vor. So beginnt bei einigen Tieren, wie beispielsweise den Präriehunden, mit den kürzer werdenden Tagen auch die innere Uhr langsamer zu ticken. Die sonst so geschäftigen Tiere bekommt man nun seltener zu Gesicht, denn auch im Zoo halten sie etwa von November bis Februar eine leichte Winterruhe, die hin und wieder unterbrochen wird, um außerhalb des Baus ein paar Sonnenstrahlen zu genießen.