25 Jahre „The Busters“
(al) Da muss man erst mal nachdenken: Ist man wirklich schon soooo alt?
Ja – es ist tatsächlich schon 25 Jahre her, als ein bunt zusammen gewürfelter Haufen Musiker das erste Mal zusammen gespielt hatte. Anlass war der Geburtstag von „Onkel Bräsig“ Thomas Scholz – einem „Ska-Verrückten“ und damit wohl „Gründer“ der Busters. Der Geburtstag wurde im JUZ in Wiesloch gefeiert, das an diesem Abend aus allen Nähten platzte; selbst vor dem Haus standen noch viele Zuhörer. Der Kern der Musiker stammte von der Deutsch- Fun-Rockband Prello Skandale um Sänger Klaus Huber. Die meisten Mitglieder der Band stammten aus Wiesloch und Rauenberg.
Das zweite Konzert, an das ich mich dann erinnere, war auf einem Hoffest in Rotenberg oder war es Rauenberg, nur wenige Wochen später. Der Erfolg der Band wurde schnell immer größer – die Fans immer mehr. Es gab viele legendäre Auftritte im nahen und weiteren Umkreis – egal ob im Schwimmbad Music Club in Heidelberg, in der Mannheimer Feuerwache beim Weihnachtskonzert oder beim Montagnacht-Konzert in Frankfurt (meist mit Wodka ohne Ende). In Wiesloch gab es Konzerte in der Stadthalle, welche kurz danach abgerissen wurde (Nein, nicht wegen diesem Konzert!), einen Auftritt im Palatin (nach dem man damals beschloss, dass keine weiteren Rockkonzerte mehr im Palatin stattfinden sollen, was einem schon zu denken geben sollte) und dem Jubiläumskonzert „15 Jahre The Busters“ auf dem Vorplatz der Einssporthalle. Damals mit Farin Urlaub von den Ärzten und vielen Special Guests.
Große Meilensteine waren sicherlich die Konzerte beim Montreux Jazz Festival und die verschiedenen großen Tourneen im In- und Ausland und sogar in Übersee. Ich will hier nicht alle aufzählen – viele Infos bekommt man bei hier.
Dem Weggang der Sänger Thomas „Onkel Bräsig“ 1994, und Klaus Huber 2000 trauerten die Wieslocher Fans lange nach. Auch die Urgesteine „Fiesie“ Martin Keller (der sich gerne mal in Klopapier einrollen ließ) , „Mäx“ Markus Grittner, „Fischi“ Hans Jörg Fischer, Peter „Quitte“ Quinter und Gunther Hecker verließen die Busters. Auch sonst war immer viel Bewegung in der Band, die heute etwas kleiner ist als zu den Anfangszeiten. Mit so einer großen Band ist es nun mal schwierig, eine Tournee zu organisieren, und natürlich ist der finanzielle Aufwand auch nicht ohne. Teilweise waren auch die Bühnen nicht für eine so große Anzahl Musiker ausgelegt, so dass es auf der Bühne manchmal ziemlich beengt zuging.
Bei den Konzerten war immer eine Menge Spaß angesagt. Tanzbare, schweißtreibende Musik – mal schnell, mal etwas langsamer, mal was zum Mitsingen. Der Hit „Summertime“ brachte immer die gesamte Zuschauermenge zum Mitsingen. Bei Mickey Mouse in Moskow wurde Wodka verschenkt und wenn „Fiesie“ gesungen hat, wurde er mit Klopapier eingerollt. Bei Busters Konzerten war also immer was los.
Und nun feierten wir also am Samstagabend – nach 25 Jahren – wieder ein Konzert mit den Busters in Wiesloch.
Das Palatin war nicht ganz ausverkauft – aber sehr gut gefüllt. Das Publikum gemischt von jung bis alt. Vor knapp 20 Jahren gab es schon einmal ein Konzert in dem damals neuen Palatin – und unter den Besuchern von heute waren sicherlich einige, die damals auch dabei waren. Ein paar bekannte Gesichter hat da sicherlich jeder gesehen.
Es war eine schöne Partie – es hat Spaß gemacht. Eine Mischung aus vielen alten und neuen Lieder wurde gespielt. Immer wieder wurden ehemalige Bandmitglieder auf die Bühne geholt, und man spielte ständig mit anderer Besetzung. Als Klaus Huber unter großem Beifall der Wieslocher Fangemeinde das Mikrofon ergriff, merkte man gleich, wie viel Spass es ihm macht, mal wieder bei den Busters zu singen. Als Gastsänger war er ja immer mal wieder mit dabei – also nie richtig weg! Klaus Huber lebt die Busters, hat mächtig Spass und macht einfach Party. Dieser Funke sprang schnell auf das Publikum über.
Selbst „Fiesie“ war beim Jubiläum wieder dabei und sang an diesem Abend ein Lied. So wechseln sich einige Sänger ab – insgesamt sicherlich 20 – 25 Musiker und spielen fast drei Stunden Ska vom Feinstern.
Leider hat sich „Onkel Bräsig“ nicht auf der Bühne sehen lassen, was viele Fans sich gewünscht hatten. Sein Gesang hatte in den Anfangsjahren die Band geprägt und er hatte mit eigenen Liedern den Puls der Hörer getroffen.
Es war nicht wie vor 25 Jahren hundert Meter weiter im JUZ, es war auch nicht wie vor 10 Jahren beim Wieslocher Open Air. Auch die Busters sind älter geworden so wie ich. Aber es war ein schöner Abend, es hat Spaß gemacht, mal wieder schönen Ska zu hören, mit einer Super Show und vielen guten Künstlern. Alle, die nicht dabei waren, haben eindeutig was verpasst. Und das Palatin war genau die richtige Location dazu – eine gelungene Veranstaltung!