Die Ü35-Damen der Spielgemeinschaft TG Sandhausen – SSC Karlsruhe und TB Pforzheim konnten bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften am vergangenen Samstag in Gerlingen zwei souveräne Siege landen.
Leider war man aus Urlaubs- und Krankheitsgründen nur mit 7 Spielerinnen angereist, konnte aber in beiden Spielen die gegnerischen Mannschaften aus Heidenheim und Gerlingen klar dominieren. Ausschlaggebend hierfür war die Lufthoheit besonders durch Nathalia Soltau, aber auch die Gefährlichkeit unserer 3-Punkt-Schützinnen Kathrin Schmitt und Ludmilla Vojtkova. Natürlich waren es zwei anstrengende Spiele; durch konsequentes Durchwechseln konnte aber die Belastung zumindest ausgeglichen verteilt werden.
Das erste Spiel gegen die SB Heidenheim ging mit 46:38 an die TG Sandhausen, wobei man schon im dritten Viertel mit einer 13-Punkt-Führung einen Gang zurückschaltete, um Kräfte für die zweite Partie gegen Gerlingen zu sparen. Dieses zweite Spiel wurde dank einer ausgeglichenen Mannschaftleistung deutlich mit 53:28 gewonnen, wobei sich auch die gute konditionelle Verfassung der Spielerinnen zeigte.
Es spielten: Vojtkova (5 Punkte gegen Heidenheim/13 gegen Gerlingen), Schmitt (8/13), Kasper (2/2), Beidinger (2/4), Schenk (4/7), Soltau (23/14), Bommer.
Ausführlicher Bericht:
Ü35w: Wild Bees zum dritten Mal stärkste Kraft in Baden-Württemberg
Bereits das dritte Jahr in Folge nimmt die Spielgemeinschaft aus dem SSC Karlsruhe – personifiziert durch Ludmilla Vojtkova – und der TG Sandhausen an der Ü35w-Spielrunde teil. Ergänzt wird die Kooperation zudem durch den TB Pforzheim, bei dem Mirna Kasper nach längerer Basketball-Abstinenz nun angeheuert hat. Durch die letztjährige Teilnahme am Ü35w-Wettbewerb hatte Mirna wieder Gefallen daran gefunden, ihre berüchtigten Distanzwürfe im gegnerischen Korb unterzubringen.
Coach Andreas Bommer konnte Stand Abschluss – und einzigem Training am Mittwoch – auf nur 9 Spielerinnen zählen, mit denen er gemeinsam die Mission „Titelverteidigung“ in Gerlingen in Angriff nehmen wollte. Zu der ohnehin schon langen Liste Verhinderter kamen am Abreisetag noch zwei weitere personelle Ausfälle dazu. Zwei direkt aufeinanderfolgende Spiele à 4 x 8 Minuten waren keine rosigen Aussichten für die verbleibenden 7 Spielerinnen und ihren Coach. Der Stimmung sollte dies jedoch keinen Abbruch tun, die Vorfreude auf den Wettbewerb war einfach zu groß. Und so beschlossen alte Weggefährtinnen und solche, die sich in der Kabine zum ersten Mal begegneten, das Beste aus der Sache zu machen (nur nicht zu lange aufwärmen, um Kräfte zu sparen, Spaß haben und gewinnen!).
Mit Heidenheim wartete zunächst ein alter Rivale aus Regionalliga- und Bundesligazeiten. Die beiden Vorjahre waren die Ü35-Wild Bees jeweils als Sieger vom Parkett gegangen und Heidenheim sann auf Revanche. Die Präsenz von Natalia Soltau sorgte dieses Jahr dafür, dass man den körperlich starken Heidenheimerinnen nicht gänzlich unterlegen war. Durch ihre Größe trieb Natalia die Gegner sowohl in der Offensive als auch in der Defensive zur Verzweiflung: Nur durch Fouls konnte sie am Scoren gehindert werden und selbst verhinderte sie durch zahlreiche Monsterblocks gegnerische Körbe. Auch das Rezept, sie zu doppeln oder zu fronten, führte nicht zum Erfolg. Centerkolleginnen Anja Beidinger und Claudia Bommer bestraften diese Taktik durch verwandelte Mitteldistanzwürfe selbst oder setzten Natalia durch schöne High-Low-Anspiele wieder in Szene. Dass die drei „Heckenschützen“ Mirna Kasper, Ludmilla Vojtkova und Kathrin Schmitt noch keine so heiße Hand bei ihren Distanzwürfen hatten, kam nicht weiter zum Tragen. Steffi Schenk, die allzu oft in ihrer Basketball-Karriere auf der ungeliebten Center-Position aushelfen musste, konnte nun diesen Umstand zu ihrem Vorteil nutzen. Sie angelte sich einen um den anderen Rebound und zog unablässig zum Korb.
Am Ende stand ein verdienter 46:38 Sieg zu Buche, was die zahlreichen Fans auf der Bank erfreute.
Da Gerlingen zuvor ebenfalls gegen Heidenheim gewonnen hatte, wartete nun ein echtes Endspiel um das Weiterkommen und den Baden-Württembergischen Meistertitel auf die Damen. Coach Bommer forderte höchste Konzentration und Fokus auf einen guten Start gegen die ausgeruhten Gastgeberinnen. Gegen die Zone und das schnelle Umschaltspiel gelang dies zunächst nur mäßig. Beherzteres Auftreten in der Defense, bei der Mirna immer wieder ihre flinken Finger unter Beweis stellte, und Geduld in der Offensive führten jedoch bereits zur Halbzeit zu einer beruhigenden zweistelligen Führung. Der Ball lief gut und nachdem auch Ludmila und Kathrin ihr Wurfglück von jenseits der 6,75-Meter-Linie wiederfanden, war der Sieg nur noch Formsache. Mit 53:28 gingen die Wild Bees als alter und neuer Baden-Württembergischer Meister vom Feld.
Offensichtlich war es um die Kondition der „jungen Damen“ doch nicht allzu schlecht bestellt! Zumindest lockte es Natalia abends sogar noch zu einer Tanzveranstaltung und Ludmila konnte am darauffolgenden Tag ihr Heim-Team in der Oberliga mit 26 Punkten zu einem Sieg führen. Anja jedenfalls erinnerte daran, dass es auch möglich sei, eine ganze Saison in „Unterzahl“ zu spielen: Mit der Jugendoberliga Mannschaft bestritten sie und ihr Team eine komplette Saison zu sechst und erreichten sogar die Südwestdeutschen Meisterschaften.
Der Mannschaftsmeldebogen hält allerdings noch weitere illustre Namen und Verstärkungen bereit. In voller Spielstärke will das Team auch seinen Titel bei den Südwestdeutschen Meisterschaften erfolgreich verteidigen, die voraussichtlich Ende März in eigener Halle stattfinden.
Es spielten: Anja Beidinger, Claudia Bommer, Mirna Kasper, Stefanie Schenk, Kathrin Schmitt, Natalia Soltau, Ludmilla Vojtkova. Coach: Andreas Bommer
Text und Foto: TG Sandhausen/Wild Bees