Rotenberg (rp) Der Kraichgau – auch als „Land der tausend Hügel“ bekannt, einst standen in diesem Gebiet rund 300 Burgen und Schlösser.
Am 11. September, dem „Tag des offenen Denkmals“, öffneten in diesem Jahr in ganz Deutschland wieder mehr als 8.000 Denkmale ihre Türen und Tore für neugierige Besucher. Bundesweite Koordinatorin des Denkmaltags ist die in Bonn ansässige Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
Auch das „Schloss“ in Rotenberg, dem heutigen Ortsteil von Rauenberg, öffnete am Sonntag von 14 bis 17 Uhr seine Pforten für die Bevölkerung.
Das Schloss in Rotenberg beherbergt an allen Tagen eines Jahres Jugendgruppen, denn das Schloss ist eine vom Land Baden-Württemberg geförderte Jugendbildungsakademie. Getragen vom Verein Jugendburg Rotenberg e.V. steht das Tagungshaus der verbandlichen und freien Jugendarbeit zur Verfügung.
Insgesamt stehen 68 Betten zur Verfügung. Die Kinder und Jugendlichen können auf der mittelalterlichen Burg und der Natur drumherum viele Abenteuer erleben. Riesenrutsche, Sportflächen oder Feuerstelle für das gemeinsame Lagerfeuer gehören ebenso dazu wie naturlich, wie sollte es auf einem Schloss anderst sein – das Schlossgespenst, sorgen für viel Spass, Spannung und Bewegung.
Mit Smartphone oder GPS-Gerät gehts auch auf Schatzsuche, der Schatz des Ritters Streif von Rodenberg, wer ihn als erstes findet wird König von Rotenberg.
Der Tag des offenen Denkmals ist für die Besucher eine Gelegenheit, einmal im Jahr das Rotenberger Schloss von Innen zu sehen und die Aussicht auf die Umgebend zu erleben.
Einige kurze Blicke in die Geschichte des Rotenberger Schlosses
Der Ursprung des Schlosses geht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Bischof Heinrich von Speyer sprach in seinem Testament aus dem Jahre 1272 von einer Befestigungsanlage „Rothenburch“. Bischof Walram von Veldenz nahm 1329 die Burg Rotenberg mit Gewalt ein. 1376 sah sich Bischof Adolf von Nassau genötigt Burg und Stadt mit Leuten, Gütern und Gefällen an seinen Onkel Crafto von Hohenlohe zu verpfänden. Bereits 1338 wurden Rotenberg von Ludwig IV. (Bekannt als Ludwig der Bayer) die Stadtrechte verliehen.
Innerhalb des Dreißigjährigen Kriegs fanden 1621/1622 in Rotenberg wechselvolle Kämpfe zwischen den Protestanten unter Graf Ernst von Mansfeld und den Katholiken unter Generalleutnant Tilly statt.
Anno 1633 brannten dann die Schweden das Schloss Rotenberg nieder, nach dem Krieg wurde es wieder instand gesetzt. Die Franzosen besetzten es 1675 im sog. Holländischen Krieg vorübergehend.
Geheimrat Franz von Reichenau wurde 1919 Eigentümer des Schlosses. Im Jahr 1936 ging das Schloss auf die Reichsjugendführung über. Nach der Machtübernahme duldete das NS-Regime keine anderen Jugendverbände neben der Hitler-Jugend. Nach dem zweiten Weltkrieg, standen Rotenberg und Rauenberg unter amerikanischer Besatzung, das Schloss ging in den Besitz des Landes Baden-Württemberg.
Einige Impressionen:
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Text und Fotos: Robert Pastor