Anlässlich seines 10-jährigen Jubiläums in diesem Jahr lud das Hospiz Agape am Sonntag, 17. Juni, zu einem großen Programm ein.
(bb) Um 10:30 Uhr fand in der Kirche St. Laurentius in Wiesloch ein Ökumenischer Festgottesdienst mit der Gruppe Hoffnungsschimmer statt, und ab 13 Uhr waren alle Interessierten eingeladen zum Tag der offenen Tür im Hospiz Agape.
Der Förderverein des Hospiz mit seinem Vorsitzenden Hans Klemm sorgte zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für das leibliche Wohl der zahlreichen Gäste.
Mitarbeiterinnen des Hospizes führten in kleinen Gruppen die Gäste durch das Hospiz und informierten über die Angebote und die Arbeit des Hospizes.
Simone Deichmann als ausgebildete Kunstlehrerin und Kunsttherapeutin bietet den Bewohnern des Hospizes zahlreiche Möglichkeiten, sich künstlerisch zu betätigen, sei es durch verschiedene Arten der Malerei, Plastiken oder Fotografie. Wie Simone Deichmann erklärte, steht „die Freude am kreativen Tun“ im Vordergrund. Durch Klänge und Gerüche während der Therapie werden die Sinne gestärkt und so manche Bewohner vergessen die Zeit während ihrer Beschäftigung. Sie freuen sich, wenn ihre vollendeten Kunstwerke Wertschätzung erfahren. Ein ehemaliger Bewohner, Jan Xaver de Vries, hat während seiner Zeit im Hospiz einen kleinen Bildband mit Fotografien herausgebracht („Andere Ansichten – Hospiz Agape und sein Garten“).
Mit den Kunstwerken der Bewohner des Hospizes hat Simone Deichmann bereits zwei Kunstausstellungen organisiert: „Zeitwerk“ und „Farboasen“. Von einigen Bildern gibt es im herrlich bunten Garten des Hospizes Blumenstecker.
Für die Aromatherapie ist Ulla Schäfer seit Gründung des Hospizes vor 10 Jahren als hauptamtliche Mitarbeiterin verantwortlich.
Sie umhüllt ihre Gäste mit beruhigenden Düften, während diese eine Hand- oder Fußmassage genießen können. Wie Ulla Schäfer erzählt, bietet sie „alles, was für den Gast gut ist“, an. Hierzu gehören auch Wickel oder Auflagen mit Hausmitteln wie Quark (bei Entzündungen), zerstampften Kartoffeln (bei Bronchitis) oder eine Behandlung mit verschiedenen wohltuenden Kräutern.
Für die Musiktherapie stehen ein Klavier und eine Gitarre zur Verfügung.
Wie Hans Klemm erklärte, liegen die acht Gästezimmer zur Sonnenseite hin. Es gibt auch ein Zimmer, in dem bei Bedarf Angehörige schlafen können. Die durchschnittliche Verweildauer eines Gastes liegt bei 21 Tagen. Vereinzelt gibt es aber auch Gäste, die nur einen Tag oder aber ein paar Monate im Hospiz betreut wurden. Das Essen für die Gäste wird während der Woche vom PZN gebracht, am Wochenende können die Gäste selbst zusammen mit ihren Angehörigen kochen.
Das Hospiz Agape ist eine gemeinnützige GmbH mit den Trägern Ökumenische Hospizhilfe Südliche Bergstraße e. V. zu 40 %, Psychiatrisches Zentrum Nordbaden zu 9 % und den Städten Wiesloch und Walldorf zu je 25,5 %.
Die Kosten für den Hospizaufenthalt tragen die Krankenkassen zu 95 %; die fehlenden Gelder werden vom Förderverein Hospiz Agape e. V. erbracht. Dieser sorgt durch Spendengelder von Sponsoren, Mitgliedern und Angehörigen und durch die Organisation zahlreicher Benefizveranstaltungen wie Konzerte etc. für die nötige finanzielle Unterstützung. Im Falle eines finanziellen Defizits haben sich die Städte Wiesloch und Walldorf zum Ausgleich verpflichtet. Deren Zuschuss war jedoch in all den Jahren noch nicht notwendig, wie Hans Klemm berichtete.
Der Garten des Hospizes lockt mit unzähligen bunten Blumen, Pflanzen und kleinen Kunstwerken. Hier können sich die Gäste und ihre Angehörigen aufhalten und dem Zwitschern der Vögel oder dem Summen der Bienen lauschen und sich an der Farbenpracht erfreuen.
Zum Tag der offenen Tür wurden auch die Siegerbilder des Jubiläums-Malwettbewerbs ausgestellt.
Für die musikalische Unterhaltung mit Gesang und Gitarrenklängen sorgte der in der Region allseits bekannte Musiker und Sänger STEN.
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Text und Fotos: BBinz