(fwu) Die Mannschaft des SV Sandhausen sei momentan völlig verunsichert und spiele 50 – 70 % unter ihren Anfang der Saison gezeigten Möglichkeiten. Da müsse man reagieren und könne nicht untätig dem ungebremsten Rücksturz in die 3. Liga zusehen. So fassten Präsident Jürgen Machmeier und SVS Geschäftsführer Otmar Schork die Situation zusammen, die zur Trennung vom bisherigen Trainer Gerd Dais geführt hat.
Als neuer Trainer wurde Hans-Jürgen Boysen auf der heutigen Pressekonferenz des SV Sandhausen präsentiert. Boysen sei genau der richtige Mann in dieser Situation, betonten Machmeier und Schork unisono. Er habe bereits bei fünf Vereinen, darunter auch in der zweiten Liga, bewiesen, daß er einer konkreten Abstiegsgefahr mit den richtigen Mitteln begegnen könne und sei mit dem SV Sandhausen zudem vertraut. Ein längeres Zuwarten sei in der jetzigen Situation mit noch fünf Spielen vor der Winterpause nicht vertretbar gewesen, man müsse noch den ein oder anderen Punkt vor Weihnachten holen um dann mit neuem Selbstvertrauen in die zweite Hälfte der Saison zu starten.
Leicht sei Ihnen diese Entscheidung nicht gefallen, betonten Machmeier und Schork. Mit Gerd Dais habe es eine sehr gute Zusammenarbeit und auch eine persönliche Verbundenheit gegeben. Jedoch müsse man persönliche Gefühle von sportlichen und wirtschaftlichen Erfordernissen trennen. Der Verein sei mit dem klaren Ziel in die Saison gestartet, den Klassenerhalt zu schaffen. Das gesamt Umfeld sei darauf hin entwickelt worden und diesem Ziel muß alles untergeordnet werden. Man habe auch ein „einer für Alle, alle für Einen“ und den eventuellen gemeinsamen Abstieg diskutiert, doch beweise die Situation vieler Vereine in der Drittten Liga, z. B. Osnabrück und Aachen, daß ein Abstieg dorthin für den Verein selbst enorme Gefahren berge. Insoweit sei ein Trainerwechsel die einzige gangbare Option in der gegenwärtigen Situation gewesen.
Der Spielerkader mit 16 Spielern aus der Aufstiegsmannschaft und 10 guten Neuzugängen sei unbedingt zweitligatauglich, wie die ersten fünf Spieltage bewiesen hätten. Es gelte jetzt die verunsicherten Spieler wieder mental aufzubauen und an die gezeigten Leistungen der ersten Spieltage anzuknüpfen. Hans-Jürgen Boysen betonte, daß es möglich sei, die Wende zu schaffen. Für ihn gelte es jetzt das Vertrauen der Mannschaft und des Umfeldes zu gewinnen. Die fehlenden Leistungsprozente bei den Spielern müssten wieder aktiviert werden, dann sei der 15. Tabellenplatz erreichbar.
In der Winterpause müsse man dann das Auftreten und Abschneiden der Mannschaft bewerten und ggf. – wie fast alle anderen Profimannschaft auch – gezielt nach Verstärkungen auf den richtigen Positionen suchen, so diese erforderlich sei.
Mit seiner „Mission Nichtabstieg“ werden Boysen und die Mannschaft morgen um 10 Uhr mit einem ersten gemeinsamen Training beginnen.