Sandhäuser krönen durch 1:0-Sieg gegen Aue ihre gute Halbserie – Weihnachtliche Stimmung am Hardtwald
Weihnachten – das Fest der Liebe und des Friedens –
Der SV Sandhausen verlegte die Bescherung ein paar Tage nach vorne und machte sich mit dem knappen 1:0-Sieg gegen Erzgebirge Aue selbst das größte Geschenk, was für weihnachtliche Stimmung am Hardtwald sorgte.
„Ein dickes, dickes Kompliment an die Mannschaft,“ lobte Sandhausens Trainer Alois Schwartz hinterher voller Stolz, „es war schon vor dem Spiel kaum noch Sprit im Tank, wir liefen auf dem Zahnfleisch, haben aber trotzdem drei Punkte geholt. Das zeigt, dass meine Mannschaft Charakter hat!“
Eine Mischung aus Glück, Auener Unvermögen und einem starken SVS-Keeper Riemann sorgte im letzten Spiel vor der Winterpause dafür, dass die drei Punkte am Hardtwald blieben und die Sandhäuser im sechsten Aufeinandertreffen mit Aue den ersten Sieg einfuhren.
Die Veilchen waren nahezu über die gesamte Partie spielbestimmend, es gelang ihnen jedoch nicht, einen Treffer zu erzielen. Aue-Trainer Falko Götz stöhnte: „Wir schaffen es defensiv nicht, ohne Fehler zu bleiben und vor dem Tor haben wir nicht die nötige Ruhe.“
Der defensiven Fehler, den Götz meinte, ereignete sich nach etwas mehr als einer halben Stunde Spielzeit. Blum war über die rechte Seite in Richtung des gegnerischen Strafraums unterwegs und sah den startenden Adler; Gegenspieler Novikovas wusste sich nur noch mit einem Foulspiel im Strafraum zu helfen. Der Gefoulte dazu: „Ich würde schon sagen, dass es Strafstoß war. Ich hätte eine gute Einschussmöglichkeit gehabt, aber er hat mich touchiert und so daran gehindert.“ Schiedsrichter Peter Sippel war der gleichen Meinung und zeigte auf den Punkt.
David Ulm ließ sich die Chance zur überraschenden Führung für die Gastgeber nicht nehmen. Eine einstündige Zitterpartie sollte folgen, denn die Gäste preschten in der Folge immer wieder über die Außenbahnen nach vorne, wo ihnen von Achenbach und Schauerte sträflich viel Platz gewährt wurde. Bei Keeper Manuel Riemann war dann aber spätestens immer Endstation.
Der 25-jährige Sandhäuser Schlussmann erwischte einen überragenden Tag und bewahrte die Hausherren mit seinen Paraden sowohl am Anfang gegen Diring (6. Minute) als auch später gegen Sylvestr (70. und 77.) bis zum Ende vor dem Gegentor zum Ausgleich.
Der gelobte gab sich bescheiden: „Das war heute eine geschlossene Mannschaftsleistung. Ola (Olajengbesi) und Kister haben mir viel Arbeit abgenommen.“
Riemann genießt bei den Sandhäuser Fans längst den Status des absoluten Publikumslieblings und so war es nicht verwunderlich, dass die Anhänger nach dem Schlusspfiff ihren Helden auf den Stadionzaun baten, weil er die „Humba“ anstimmen sollte. Auch dort machte er eine gute Figur.
Aue-Trainer Götz war „vom Ergebnis sehr enttäuscht,“ Sandhausens Schwartz empfand es als „einen Ausgleich für das Hinspiel.“ Damals verloren die Schwarz-Weißen, trotz spielerischer Überlegenheit, in letzter Minute im Erzgebirge.
Die Sandhäuser haben eines überaus beeindruckende Halbserie gespielt und nunmehr 27 Punkte auf dem Konto. Das ist sogar schon ein Zähler mehr als die Kurpfälzer in der gesamten letzten Saison geholt hatten.
War der SV Sandhausen in der letzten Runde nach dem 19. Spieltag noch die Schießbude der Liga (39 Gegentore), stellt er mittlerweile die zweitbeste Defensive (17 Gegentore) und spielte bereits zehnmal zu Null. „Die stabile Defensive war die Basis für die hohe Punkteausbeute,“ war sich Sandhausens Geschäftsführer Otmar Schork sicher.
Nicky Adler attestierte der Mannschaft einen „deutlichen Fortschritt zum letzten Jahr“ und wusste: „Wir sind defensiv stark und offensiv eiskalt. Also absolut positive Minimalisten.“ Es sei zudem ein schönes Gefühl diesmal mit so vielen Punkten in die Pause zu gehen.
Vom Trainer gab es den Auftrag „die Füße über Weihnachten hochzulegen,“ das habe er auch selbst vor.
Allerdings nicht zu lang. Am 2. Januar geht es bereits wieder mit dem Trainingsbetrieb weiter. Am 4. Januar tritt der SVS beim Harder13-Cup in der Mannheimer SAP-Arena an, am 5./6. Januar nimmt der Zweitligist als Veranstalter am Sparkassen-Cup in der Ketscher Neurotthalle teil.
Wegen möglich Neuzugänge im Winter verriet Schwartz nur so viel: „Wir haben etwas zu wenige Treffer erzielt, es kann sein, dass wir offensiv nachrüsten, es ist aber nicht zwingend notwendig, denn die Mannschaft hat sich das Vertrauen erspielt.“
Trotz der bisher starken Punkteausbeute mahnen die SVS-Akteure vor zu viel Leichtsinnigkeit. „Wir müssen im neuen Jahr Woche für Woche unsere Leistung abrufen, sonst geraten wir in dieser ausgeglichenen Liga schnell in schlechtes Fahrwasser,“ sagte Riemann. Und David Ulm betonte: „Gefeiert wird erst, wenn wir mehr als 40 Punkte haben. Im neuen Jahr greifen wir wieder an.“
SV Sandhausen: Riemann – Schauerte, Olajengbesi, Kister, Achenbach – Tüting, Linsmayer – Adler, Ulm (85. Schulz), Knoll (90. Kulovits) – Blum
Erzgebirge Aue: Männel – Klingbeil, Nickenig (81. König), Paulus, Miatke – Fink, Diring (75. Benatelli) – Müller, Janjic, Novikovas (56. Sylvestr) – Okoronkwo
Tor: 1:0 Ulm (31. FE), Zuschauer: 3310, Schiedsrichter: Peter Sippel
Quelle: SVS
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