Sandhausen (sim/zg) . Nach viel Elan und Engagement wurde Zweiligaaufsteiger SV Sandhausen zu Hause gegen den 1.FC Kaiserslautern beim 1:1 (0:1) Remis mit einem Punkt belohnt und stellte erneut nachhaltig unter Beweis, dass man den Überlebenskampf als Neuling noch längst nicht aufgegeben hat. „Vielmehr ist meine Truppe intakt, hat einen guten Charakter und eine ebenso gute Stimmung und letztendlich werden noch 21 Punkte vergeben“. Sandhausens Trainer Hans-Jürgen Boysen stellte deshalb auf die Frage eines Journalisten nochmals klar, „dass die Zuversicht zum Klassenverbleib schon immer vorhanden war und auch weiterhin existiert, zumal die Motivation bei allen sehr groß ist und wir deshalb guten Mutes die restlichen vier Heim- und drei Auswärtsspiele angehen werden“.
Sichtlich „angefressen“ war Gästetrainer Franco Foda, der unumwunden zugab: „Wir sind enttäuscht, wollten in Sandhausen gewinnen, haben aber vornehmlich im zweiten Durchgang vergessen, das 2:0 nachzulegen, nach dem die Gastgeber es versäumten, in der Anfangsphase aus den Großchancen entsprechendes Kapital zu schlagen“. Deshalb gab es auch einen Tausch auf dem dritten Rang. „Emporkömmling“ 1.FC Köln zog an den roten Teufeln vorbei, sodass wenige Tage vor dem direkten Duell auf dem Betzenberg der Gejagte auf einmal zum Jäger wird. „Die Ausgangssituation ist jetzt natürlich schwieriger“, räumte FCK-Coach Foda ein, gab aber gleichzeitig zu Bedenken, „dass wir innerhalb kürzester Zeit die Möglichkeit haben, diesen Ausrutscher mit einem Heimsieg gegen die Kölner vor ausverkauftem Haus schnell vergessen zu machen“.
Wer im Hardtwaldstadion um den Aufstieg und wer gegen den Abstieg agiert, war zunächst überhaupt nicht erkennbar. Ganz im Gegenteil: Der gastgebende Vorletzte erspielte sich in der ersten Viertelstunde eine Handvoll guter Möglichkeiten, doch auf der Anzeigetafel stand immer noch das 0:0. Frank Löning, Timo Achenbach, Marco Pischorn oder die Lauterer „Leihgabe“ Andrew Wooten scheiterten entweder an Tobias Sippel oder an dem Pfosten und Tim Danneberg an den eigenen Nerven. Er stand völlig frei vor dem FCK-Keeper, doch sein Kopfball ging über, anstatt unter den Querbalken. So kam es, wie es oftmals im Fußball kommt. Das Führungstor machte der Aufstiegsaspirant: Ein Freistoß aus dem Mittelfeld von Chris Löwe „nickte“ Torjäger Mohamadou Idrussou mit einer „Bogenlampe“ hinter die Linie von Daniel Ischdonat. Der rund 7.000 Personen starke Anhang aus der Pfalz war wegen der eher durchwachsenen Anfangsphase wieder versöhnt. „Nach leidenschaftlichen 15 Minuten haben wir leider etwas nachgelassen, sodass die Gäste stärker aufkamen“, stellte der Trainer des Platzherren fest, „doch daran ändert sich mein Gesamtkompliment an die Mannschaft nicht“.
Nach dem Wechsel erzeugten die Gäste wieder mehr Torgefährlichkeit, doch Alexander Baumjohann scheiterte nach seiner Rotsperre am Pfosten (52.), anstatt den besser postierten Benjamin Köhler zu bedienen. Dies rächte sich: Gerade einmal fünf Minuten auf dem Platz kurvte Alexander Riemann im 100-Meter-Tempo durch die FCK-Abwehr. Fast auf der Torlinie angelangt, rechnete Tobias Sippel anscheinend mit einer Hereingabe, doch Riemann zielte aufs Gästegehäuse und Sippel fälschte das Leder unglücklich in die verkehrte Richtung zum Gleichstand ab (67.). Zwar hatten Albert Bunjaku (74.) und Idrissou (81.) noch Kopfballchancen zum Siegtreffer. Auf der Gegenseite hätten aber ebenso Frank Löning und Alexander Riemann für eine komplette „Oster-Glückseligkeit“ auf Gastgeberseite sorgen können. Hans-Jürgen Boysen stellte abschließend fest: „Wir haben gegen eine sehr starke Mannschaft einen Punkt geholt, mit dem wir gut Leben können“.
SV Sandhausen: Ischdonat; Schauerte, Pischorn, Olajengbesi, Achenbach; Fießer; Wooten (61. Riemann), Danneberg (72. Yun), Ulm; Adler (65. Mäkelä), Löning.
1.FC Kaiserslautern: Sippel; Dick, Simunek, Torrejon, Löwe; Karl (65. Heintz), Borysiuk (46. Köhler); Weiser (76. Hoffer), Baumjohann; Idrissou, Bunjaki.
Tore: 0:1 (18.) Idrissou, 1:1 (67.) Riemann, Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock), Zuschauer: 12.000 (ausverkauft), gelbe Karten: Pischorn (3), Achenbach (5/beide SVS), Borysiuk (8/1.FCK).
Quelle: SV Sandhausen