Sandhausen (sim/zg). Zwar ist das letzte Heimspiel in der zweiten Bundesliga (Heute 13.30 Uhr gegen FC Erzgebirge Aue) in dieser Woche durch die Präsentation des neuen Trainers Alois Schwartz und die neuen Strukturen im sportlichen Bereich etwas in den Hintergrund getreten, doch unabhängig davon möchte sich der SV Sandhausen mit einem Sieg von seinen Fans und der zweiten Liga verabschieden. Darin sind sich Präsident, Geschäftsführer und Trainer einig.
„Das sind wir unseren Besuchern und der Liga einfach schuldig. Es soll ohne Wettbewerbsverzerrung zu Ende gehen“, so Trainer Hans-Jürgen Boysen: „Es geht um die Ehre, dass die Spieler alles geben und Charakterstärke sowie Ehrgeiz unter Beweis stellen“. Letztendlich ist der Neuling zu Hause nur schwer bezwingbar, denn 19 der 26 Punkte wurden im Hardtwaldstadion geholt.
„Am Sonntag gegen FC Erzgebirge Aue sollen nochmals drei Zähler hinzu kommen, zumal das Augenmerk der gesamten Liga auf die beiden Partien Dresden – Regensburg und Sandhausen – Aue gerichtet ist“, wie der Trainer richtig beurteilt, zumal fünf der sechs Entscheidungen teilweise schon seit geraumer Zeit gefallen sind.
Die Vorbereitung in der Trainingswoche war professionell und personell wird sich gegenüber den letzten drei Wochen so gut wie nichts ändern. Von den Verletzten ist niemand fit geworden „und umgekehrt sind keine weiteren Ausfälle zu beklagen“ (Boysen).
Der scheidende Trainer ist sich im Übrigen sicher, „dass in dieser Saison erstmals der Zweitligist die Relegation schadlos überstehen wird, egal ob es Dynamo Dresden oder Erzgebirge Aue ist“. Hans-Jürgen Boysen liefert auch sofort die Begründung: „Beide Teams sind im Abstiegskampf erfahren, leben ohnehin überwiegend von Einsatz und einem intensiven Zweikampfverhalten, sodass die Euphorie beim Drittligisten damit mehr als ausgeglichen wird“. Auf diese Tugenden wird sich die SV-Elf am Pfingstsonntag ohnehin einstellen müssen. Boysen: „Dass wir dagegen halten können, haben wir im Erzgebirge bewiesen, wo uns der Sieg sehr spät durch einen zweifelhaften Elfmeter weggeschnappt wurde“. In punkto Einsatz und Präsenz auf dem Spielfeld, egal wie das Ergebnis lautet, ist der DFB-Fußballlehrer von den Gästen überzeugt. „Allerdings haben sie derzeit das Handicap, dass Torjäger Jan Hochscheidt verletzungsbedingt nicht spielen kann“, wie Boysen vermerkt: „Er ist ein absoluter Schlüsselspieler, der Kopf der Mannschaft. Von der Wichtigkeit kann man in mit Frank Löning bei uns vergleichen“. Ein zweiter Topstürmer steht mit Sylvestr zur Verfügung. Boysen: „Er ist ein Sturmführer, der nur noch in einem Nachholbedarf hat. Er muss mit seinen Möglichkeiten mehr Tore erzielen, um den großen Durchbruch zu erzielen“.
Sowohl Dresden wie auch Aue hat noch einen gemeinsamen Vorteil im Hinterkopf: Beim 16. Tabellenplatz handelt es sich um die Relegation und nicht um den Direktabstieg. Der Sturz ist also nicht ins uferlose, sondern bei zwei weiteren Partien kann jeder aus eigener Kraft den Hals noch aus der Schlinge ziehen. Zwischen 1.500 und 2.000 Anhänger werden die Gäste am Pfingstsonntag nach Sandhausen begleiten.
Bislang steht ein Abgang definitiv fest: Jan Fiesser wechselt zum Zweitligaaufsteiger Arminia Bielefeld auf die Alm. Wie Geschäftsführer Otmar Schork weiter erwähnte, steht David Blacha mit Hansa Rostock in Verhandlungen und Julia Schauerte hat von zwei Zweitligisten eine Angebot. Schork: „Ihn würden wir natürlich gerne behalten, weshalb wir unser Bestreben auf eine Vertragsverlängerung auch noch nicht aufgegeben haben“. In diesem Zusammenhang stellte der Geschäftsführer klar, dass Transfereinnahmen bei der Lizenzierung keine Rolle spielen, „denn diejenigen die gehen werden, sind ab 1. Juli vertragslos“.
Geleitet wird die Begegnung von dem international erfahrenen Peter Sippel. Der 42-jährige Münchner Diplom-Betriebswirt steht seit 1996 auf der DFB- Schiedsrichterliste, leitet seit 2000 Bundesligaspiele und gehörte zwischen 2003 und 2011 zudem der FIFA-Liste an. 21 Europapokalspiele und acht Länderspiele stehen in seinen Analen mit zusätzlichen Auftritten bei der K- League Südkorea (2004 und 2008) sowie der Stars-League Katar (2005, 2006, 2007, 2008).
Quelle: SV Sandhausen