Systemumstellung in Rostock
Im Vergleich zum Remis gegen Eintracht Braunschweig verändert Alois Schwartz seine Anfangself auf zwei Positionen: Für den nach der 5. Gelben Karte gesperrten Janik Bachmann und Kemal Ademi (Bank) starten Dario Dumic und Cebio Soukou. Verbunden mit diesen Wechseln geht auch eine Systemumstellung einher: Vor Keeper Nicolai Rehnen agieren Immanuel Höhn, Dumic und Aleksandr Zhirov in der Dreierabwehrkette. Bashkim Ajdini auf rechts und Philipp Ochs auf links besetzen die defensiven Außenbahnen. Davor bilden David und Christian Kinsombi die kreative Offensivabteilung mit den beiden Spitzen Alexander Esswein und Soukou. Zum zweiten Mal im SVS-Kader in dieser Saison ist Oumar Diakhite (zuletzt am 5. Spieltag gegen Nürnberg).
Rasanter Beginn
Beide Mannschaften sind von Beginn an voll im Spiel. Bereits in der ersten Minute sieht Rostocks Malone die gelbe Karte nach hartem Einsteigen gegen Chris Kinsombi. Dessen Bruder David hat die erste verheißungsvolle SVS-Aktion nach drei Minuten, bekommt den Ball aber nicht rechtzeitig auf die rechte Seite verlagert, um den mitgelaufenen Ajdini ins Spiel zu bringen. Beim direkten Gegenangriff flankt Pröger von rechts und trifft Dumics hinter dem Rücken verschränkten Arm, zurecht kein Strafstoß. Nur eine Minute später köpft Hansas Verhoek nach einer Ecke aus sechs Metern drüber, Glück für die heute in grün spielenden Kürpfälzer.
Der SVS übernimmt die Spielkontrolle
Die Partie bleibt intensiv, aber die Mannschaft von Alois Schwartz gewinnt über viel Ballbesitz die Spielkontrolle und kommt zu guten Offensivaktionen. Nach einer dieser langen Ballbesitzphasen kommt Esswein aus 17 Metern zum Abschluss, knapp links vorbei (9.). Auf der Gegenseite gibt es erneut kurz Aufregung wegen eines vermeintlichen Handspiels, aber auch Ajdini handelt nicht mit Absicht. Der SVS bleibt dran und erspielt sich weitere Torchancen. In der 15. Minute bedient Ochs Esswein, der sich im Strafraum stark durchsetzt, aber zu zentral abschließt. Erneut kommt Sandhausens Nummer 30 aus der Distanz zum Abschluss, nicht genau genug (30.), wie auch der Versuch von Soukou wenig später.
Hansa wird vor der Pause stärker
Mit einem Freistoß aus zentraler Position von Pröger melden sich die Rostocker im Spiel zurück (35.). Kurz darauf eine Dreifach-Chance: Neidhart kommt nach einer hohen Hereingabe zum Abschluss und trifft den rechten Pfosten, den zurückprallenden Ball zieht Hinterseer aufs Tor, diesmal rettet SVS-Keeper Rehnen mit starker Reaktion, den Abpraller will Ingelsson nutzen, Dumic blockt in letzter Sekunde in höchster Not. Der SVS bleibt in der Defensive gebunden. Zuerst blockt Ochs gegen Ananou, bevor Torwart Rehnen einen wuchtigen Abschluss von Pröger aus 13 Metern halbrechter Positionen reaktionsschnell entschärft!
In die Druckphase der Rostocker setzt der SVS in der 45. Minute einen bärenstarken Konter: Christian und David Kinsombi spielen quasi über das gesamte Spielfeld Doppelpass, bevor David zum Abschluss von der linken Seite flach zu Christian passt, der an Kolke zur Sandhäuser Führung einschiebt. Kurz darauf ist Pause in der intensiven Partie.
Rostock mit den ersten Wechseln
Mit van Drongelen für Malone gehen die Rostocker in die zweite Hälfte, der SVS beginnt unverändert. Und das Team von Trainer Schwartz macht da weiter, wo es vor der Pause aufgehört hat. Zunächst blocken die Rostocker einen Schuss von Chris Kinsombi, den Schlenzer kurze Zeit später pariert Torwart Kolke. Mit Duljevic für Hinterseer bringt Trainer Härtel einen frischen Stürmer für Rostocks Offensivbemühungen.
Rostock macht Druck
Hansa stemmt sich nun mit aller Macht gegen den Rückstand und setzt die SVS-Defensive ein ums andere Mal unter Druck. Fröde wird steil in den Strafraum geschickt, seinen Abschluss kann Rehnen entschärfen, anschließend grätscht Höhn den Ball von der Torlinie vor dem einschussbereiten Verhoek. Rostock bleibt spielbestimmend, aber die Sandhäuser Defensive um die Dreierkette Höhn, Dumic und Zhirov lässt keine zwingenden Chancen zu. In der 75. Spielminute wechselt Rostock nochmal dreifach und läutet die Schlussoffensive ein.
SVS verteidigt leidenschaftlich und lässt nichts mehr zu
SVS-Coach Schwartz reagiert ebenfalls und bringt Ahmed Kutucu in der 80. Minute für Soukou. Kurz zuvor kommt Ochs nach Ballgewinn und anschließendem Dribbling aus der Distanz zum Abschluss, Kolke hält. Die nächste Chance hat David Kinsombi, dessen Weitschuss knapp über den rechten Winkel streicht (85.). Der SVS kommt in der Schlussphase wieder zu mehr Entlastungsangriffen und hält Rostock weg vom eigenen Tor. Kutucu setzt sich gut durch und zieht ab, Kolke hat den Ball im Nachfassen. Für die letzten Minuten bringt Schwartz Tom Trybull für Esswein. Rostock erzwingt zwar noch einige Standards, die der SVS aber erfolgreich verteidigt. Die beste Chance der Schlussphase hat Ajdini, der bei einem Konter den Ball von der Strafraumkante an die Latte jagt! Kurz danach ist die Partie beendet und die Kurpfälzer nehmen drei Punkte von der Ostsee mit an den Hardtwald.
Für den SVS steht die nächste englische Woche an: Bereits am Mittwoch, den 9. November, gastiert mit dem 1. FC Heidenheim eines der Top-Teams der 2. Bundesliga in Sandhausen. Die Partie startet um 18:30 Uhr im BWT-Stadion am Hardtwald.
Aufstellungen:
Hansa Rostock: Kolke – Ananou, Malone (46. van Drongelen), Roßbach (75. Lucoqui), Neidhart (75. Strauß) – Dressel, Fröde – Pröger, Hinterseer (59. Duljevic), Ingelsson (75. Schumacher) – Verhoek
SV Sandhausen: Rehnen – Höhn, Dumic, Zhirov – Ajdini, Papela, Ochs – D. Kinsombi, C. Kinsombi (90.+5 Pulkrab) – Soukou (80. Kutucu), Esswein (89. Trybull)
Tore: 0:1 Christian Kinsombi (45.)
Zuschauer: 24.000
Schiedsrichter: Robert Hartmann
Gelbe Karten: Malone, Fröde, Strauß, Kolke – Ajdini