Ohne Veränderungen im 4-2-3-1-System
Zum Nachholspiel in der Hansestadt nimmt SVS-Cheftrainer Alois Schwartz keine Veränderungen in seiner ersten Elf im Vergleich zum Spiel gegen den 1. FC Nürnberg vor. Patrick Drewes steht im Tor, in der Viererabwehrkette verteidigen von rechts Dennis Diekmeier, Immanuel Höhn, Aleksandr Zhirov und Chima Okoroji. Das defensive Mittelfeld besetzen Janik Bachmann und Erik Zenga vor der Dreierreihe um Bashkim Ajdini, Marcel Ritzmaier und Alexander Esswein. Im Sturm vervollständigt Pascal Testroet das 4-2-3-1-System.
St. Pauli stürmt direkt los und geht in Führung
Die Partie beginnt denkbar schlecht für den SVS. Der FC St. Pauli stürmt direkt nach dem Anpfiff mit viel Offensivdrang aufs Tor der Kurpfälzer zu und geht nach zwei Minuten mit 1:0 in Führung. Am rechten Strafraumrand kommt Guido Burgstaller mit etwa fünf Metern Abstand zur Grundlinie an den Ball, hat zu viel Platz und nutzt das direkt aus: Der Österreicher schlenzt das Spielgerät filigran in die lange Ecke und lässt Drewes keine Chance.
SVS kann die Kiezkicker zunächst nicht aufhalten: 0:2 nach einer Viertelstunde
Der frühe Führungstreffer gibt den Gastgebern zusätzlichen Auftrieb, der SVS findet in der Anfangsphase nicht die richtigen Mittel, um den Sturmlauf der Kiezkicker zu unterbinden. Nach weiteren Chancen für Burgstaller, der mit einem ähnlichen Abschluss, allerdings von der linken Seite, an Drewes scheitert (7.), und Kyereh, der in der zehnten Minute freistehend im Strafraum verzieht, erhöht das Heimteam in der 14. Minute auf 2:0. Nach flacher Hereingabe ins Zentrum hat Kyereh zu viel Raum und grätscht den Ball ins Tor. Patrick Drewes hat auch in dieser Szene keine Abwehrmöglichkeit.
Erste Offensivversuche
Danach beruhigt sich das Spiel zwar ein wenig, die Angriffe der St. Paulianer fallen etwas weniger stürmisch aus, von richtiger Entlastung aus SVS-Sicht kann allerdings zunächst keine Rede sein. Simon Makienok prüft Drewes in der 18. Minute mit einem Flachschuss. Danach kommt dann auch der SVS mal in der gegnerischen Hälfte zum Zug. Ein Schuss von Ajdini wird in der 26. Minute geblockt, und nach einer Flanke des Kosovaren von der rechten Seite nach schneller Verlagerung köpft Testroet den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei (29.).
Weitere Chancen für den FC St. Pauli
Die weiteren Chancen im ersten Durchgang, in dem Alois Schwartz bereits mit einem Wechsel reagiert und Angreifer Charlison Benschop für Bachmann bringt, gehören dann wieder dem FC St. Pauli. Zunächst setzt sich Burgstaller links am Strafraum durch und zielt auf die kurze Ecke, Drewes lenkt den Ball um den Pfosten (30.). Nach der anschließenden Ecke wird es am langen Pfosten gefährlich, und der SVS-Schlussmann klärt in höchster Not vor Kyereh (31.).
Drewes pariert direkt vor dem Pausenpfiff
Die letzten Gelegenheiten vor der Pause haben die Hamburger kurz vor der Nachspielzeit. Nach einem Schuss von Ohlsson aus guter Position, der allerdings weit über das Tor geht (43.), beschließt abermals Kyereh mit einem Versuch auf die kurze Ecke den ersten Abschnitt. Auch in dieser Szene stellt sich Drewes einem weiteren Gegentreffer erfolgreich in den Weg (45.).
SVS ist in Hälfte zwei besser im Spiel und verkürzt
Im zweiten Durchgang hat der SVS die Offensivabteilung des FC St. Pauli besser im Griff. Nach und nach können sich die Schwarz-Weißen aus der eigenen Hälfte befreien und auch selbst in der Offensive auf sich aufmerksam machen. Nach einer Flanke von Ajdini entgeht Testroet in der 67. Minute zunächst noch die große Chance auf den Anschlusstreffer, da Ziereis kurz vor ihm zur Ecke klären kann.
Die Standardsituation führt dann zum 1:2 aus SVS-Sicht! Ritzmaier flankt den Ball auf Benschop, der ihn per Kopf ins Zentrum weiterleitet. Dort köpft Höhn den Ball in die Maschen.
Offensive Wechsel und weitere Chancen
Alois Schwartz setzt unmittelbar danach auf noch mehr Offensive im SVS-Spiel und wechselt Anas Ouahim sowie Christian Conteh für Ritzmaier und Esswein ein (69.). Das erhöhte Risiko macht sich fast bezahlt: Zunächst sorgt ein Distanzschuss von Testroet für Gefahr (76.) und kurz darauf ein Zusammenspiel zwischen Testroet und Conteh, wobei Letzterer den Ball nicht richtig unter Kontrolle bekommt (79.).
Gegentreffer zum 1:3 aus abseitsverdächtiger Position
Im direkten Gegenzug markiert dann allerdings Kyereh nach einem Konter und scharf ins Zentrum gespielten Pass von der rechten Seite das 3:1 für den FC St. Pauli – aus stark abseitsverdächtiger Position. Der Treffer wird vier Minuten lang durch den Videoassistenten kontrolliert, zählt aber letztlich.
Fazit: Früher Rückstand ist eine zu hohe Hypothek
Der SVS wechselt ein weiteres Mal offensiv – Cebio Soukou kommt in der 87. Minute für Ajdini –, findet aber keinen Weg mehr zurück ins Spiel. Die letzte Chance der Partie hat Conteh, dessen ansehnlichen Schuss Torhüter Vasilj aus der Ecke fischt (90.+7). Der frühe 0:2-Rückstand aus Hälfte eins wiegt am Ende zu schwer, und somit steht nach der langen Nachspielzeit eine Niederlage beim alten, neuen Spitzenreiter aus der Hansestadt.
Weiter geht es für die Sandhäuser am 27. November mit der Partie beim FC Schalke 04. Anstoß ist dann am Samstag um 13:30 Uhr.
FC St. Pauli: Vasilj – Ohlsson (74. Dzwigala), Ziereis, Lawrence, Paqarada – Smith (65. Benatelli) – Becker (74. Irvine), Hartel – Kyereh – Makienok (65. Matanovic), Burgstaller (90. Dittgen).
SV Sandhausen: Drewes – Diekmeier, Höhn, Zhirov, Okoroji – Bachmann (36. Benschop), Zenga – Ajdini (87. Soukou), Ritzmaier (69. Conteh), Esswein (69. Ouahim) – Testroet.
Tore: 1:0 Burgstaller (2.), 2:0 Kyereh (14.), 2:1 Höhn (67.), 3:1 Kyereh (79.).
Zuschauer: 23.401.
Schiedsrichter: Dr. Max Burda (Berlin).
Gelbe Karte: Dzwigala – Höhn, Zenga, Ajdin
Text: SV Sandhausen