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Studentin Siri Schröer absolviert ihre Praxisphasen in der Stadtverwaltung

11. Juni 2023 | > Walldorf, Allgemeines, Das Neueste, Politik

Seit September vergangenen Jahres studiert Siri Schröer an der Heidelberger SRH den dualen Studiengang Climate Change Management & Engineering dual (CCME).
Den Praxisteil ihres Studiums absolviert Siri Schröer in der Walldorfer Stadtverwaltung im Fachdienst Umwelt, Feuerwehr und Katastrophenschutz. Sie ist 19 Jahre alt und in Walldorf aufgewachsen. Im Gespräch erläutert sie die Hintergründe ihres Studiums und warum sie dafür lieber in Walldorf bleiben wollte.

Wieso haben Sie sich für den Studiengang Climate Change Management & Engineering entschieden?

Siri Schröer: Ich wollte etwas mit Zukunftsaussichten studieren, das ich später umsetzen kann und das für die Gesellschaft wichtig ist. Ich wollte nicht nur ein Thema studieren, sondern etwas, das viele verschiedene Bereiche abdeckt. Über einen Onlinevortrag habe ich den Studiengang kennengelernt. Nach dem Abi habe ich mir noch etwas Zeit genommen, um zu überlegen, was ich machen möchte und mich letztendlich dafür entschieden, das zu studieren.

Welche beruflichen Möglichkeiten hat man nach solch einem Studium?

Siri Schröer: Da gibt es ganz verschiedene Optionen. Man kann in die Politik gehen oder in einer Kommune arbeiten, zum Beispiel als Klimamanager. Man kann in den Bereichen Klimaanpassung und Klimaschutz tätig sein. Man kann sich auch selbstständig machen. Das Studium lässt einem in dieser Richtung sehr viel offen, weil wir neben den Naturwissenschaftlichen Fächern auch Recht, BWL und Psychologie haben. Es ist sehr breit gefächert.

Haben Sie für sich schon einen Berufswunsch konkretisiert?

Siri Schröer: Ich habe mich da noch nicht festgelegt und möchte erst mal schauen, wohin es sich entwickelt.

Als Praxispartner für Ihr Studium haben Sie die Stadtverwaltung. Wie kam es dazu, konnten Sie sich das selbst aussuchen?

Siri Schröer: Normalerweise läuft das über die Hochschule. Aber ich habe mich schon sehr früh beworben und zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Praxispartner. Deswegen habe ich mich initiativ an mehrere Stellen hier in der Umgebung gewandt. Und von der Stadt habe ich dann die Zusage bekommen.

Was sicher auch ganz praktisch ist, wenn man selbst aus Walldorf kommt.

Siri Schröer: Das war sehr schön, weil ich einen persönlichen Bezug zu Walldorf habe und dann auch eher weiß, was man hier gut umsetzen kann.

Mitte Mai hat Ihr erster Praxisblock bei der Stadt angefangen. Sie sind dort im Fachdienst Umwelt, Feuerwehr und Katastrophenschutz tätig. Bleibt das ihr fester Arbeitsplatz?

Siri Schröer: Ja genau, das wird während meines ganzen Studiums über so bleiben.

Was sind denn konkret Ihre Aufgaben bei der Stadt?

Siri Schröer: Ich schaue in mehrere Sachen mit rein. Ich habe mich bereits mit dem Hitzeaktionsplan beschäftigt, der momentan ausgearbeitet wird. Da bin ich schon viel mit involviert. Ich habe jetzt als Aufgabe noch bekommen, klimaschonende Entscheidungen für den Gemeinderat zu entwickeln, da das auch in den Klimaleitzielen der Stadt drinsteht. Das wird dann auch Teil meiner Prüfung sein. Ich werde das am Ende präsentieren und mein Praxispartner ist auch dazu eingeladen daran teilzunehmen.

Wie sieht der zeitliche Ablauf Ihres Studiums aus?

Siri Schröer: Die Hochschule hat Fünf-Wochen-Blöcke. Am Ende dieser Blöcke gibt es immer jeweils eine Prüfung. Dann fängt ein neues Thema an. Zudem gibt es mehrere Praxisphasen, in denen ich dann in der Stadtverwaltung bin. Aktuell habe ich zwei Module Praxisphase, ein Modul geht immer über den Zeitraum von fünf Wochen. Auch in den Sommerferien werde ich hier arbeiten.

Hatten Sie vorher eine konkrete Vorstellung, wie die Arbeit im Rathaus aussehen wird?

Siri Schröer: Ich wusste nicht genau, womit ich mich auseinandersetzen werde, außer, dass es um Umweltthemen gehen wird. Ich habe mir dann vorher die Verwundbarkeitsanalyse der Stadt angeschaut. Weil da viele Maßnahmen drinstehen, die jetzt umgesetzt werden. Ich konnte mir dadurch ein bisschen vorstellen, in welche Richtung es gehen wird.

Gibt es etwas, das Sie an der Arbeit in der Stadtverwaltung überrascht hat?

Siri Schröer (lacht): Was schon ein bisschen überrascht hat: Dass teilweise E-Mails ausgedruckt werden, statt sie weiterzuleiten.

Haben Sie schon Ideen, was man in Walldorf im Bereich umwelt- und Klimaschutz verbessern kann?

Siri Schröer: Ich finde es erst mal gut, dass Walldorf so viele Förderprogramme gerade im Bereich Umwelt hat. Die Leute, die etwas machen wollen, können dann auch wirklich davon profitieren und werden dabei unterstützt. Das sieht man vor allem bei den PV-Anlagen, die man mittlerweile schon fast auf jedem Dach sehen kann. Was vielleicht noch verbessert werden könnte: Die Verkehrsanbindung an größere Städte in der Umgebung ist zum Teil nicht ganz so gut. Deswegen wird trotzdem noch viel zwischen den Städten mit dem Auto gefahren. Aber da hat Walldorf auch nicht unbedingt so viel Einfluss drauf. Wenn ich nach Heidelberg fahre zur Uni, brauche ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eine Stunde.

Am 23. Juni wird die Nacht der Ausbildung wieder stattfinden. Auch die Stadtverwaltung macht mit. Was kannst du jungen Menschen empfehlen, die noch nicht genau wissen, was Sie nach dem Abschluss machen möchten?

Siri Schröer: Ein Praktikum zu machen ist auf jeden Fall sehr sinnvoll. Ich habe mal ein Praktikum in einem Labor gemacht, weil mich das auch interessiert hatte. Aber da habe ich gemerkt, das möchte ich nicht für immer machen. Auch die Erfahrung ist sehr viel wert, wenn man dadurch weiß, was man nicht machen möchte. Ansonsten empfehle ich, sich einfach mal Gedanken zu machen, was man wirklich mit dem Job erreichen will, also nicht nur ausschließlich auf die Ausbildung oder das Studium zu schauen. Das hat mir zumindest bei der Entscheidung geholfen, was ich dann machen wollte.

Haben Sie sich bewusst dafür entschieden, ein Studium in der Nähe zu suchen und hier in Walldorf wohnen zu bleiben?

Siri Schröer: Ich hatte sehr danach gesucht, dass ich in der Nähe bleiben und in Heidelberg studieren konnte. Ich finde Walldorf ist einfach eine sehr schöne Mischung aus nicht zu klein und hier ist auch nicht der riesige Trubel einer Großstadt. Ich finde in Walldorf bietet viele Möglichkeiten für so eine kleine Stadt, die sehr schön sind, wie zum Beispiel das Schwimmbad, die ganzen Freizeitangebote, der Bahnhof, an dem sogar der ICE anhält, es gibt ein Kino. Und es gibt so viele Vereine, in denen man aktiv sein kann.

Sind Sie selbst in einem Verein aktiv?

Siri Schröer: Ja, ich bin im Volleyballverein und bin da auch im Jugendvorstand. Und ich bin in der SG Walldorf Astoria als Trainerin beim Zirkus tätig.

 

Text und Foto: Stadt Walldorf

 

 

 

 

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