Noch bis 5. Januar sind die Kinder und Jugendlichen in Walldorf unterwegs
Zum Auftakt der Aktion Dreikönigssingen haben die Walldorfer Sternsinger am Montag das Rathaus besucht.
Mit einem herzlichen Dankeschön begrüßte sie der Erste Beigeordnete Otto Steinmann: „Ich freue mich, dass ihr euch auf den Weg macht.“ Er wünschte den Kindern und Jugendlichen alles Gute im neuen Jahr und viel Erfolg bei ihrem Einsatz für Kinder auf der ganzen Welt. Neben einer Spende überreichte der Erste Beigeordnete auch eine Wegzehrung. „Schön, dass ihr den Segen an die Rathaustür schreibt“, sagte er. Die Kinder selbst sprachen vom „schönen Brauch, den Segen in die Häuser zu bringen“, und baten um Gaben für die gute Sache. Denn: „Woanders geht es den Kindern schlecht.“
Genau dreißig Sternsinger sind in sieben Gruppen – jeweils drei Könige sowie ein Sternträger – noch bis 5. Januar immer nachmittags in den Straßen Walldorfs unterwegs, um ihren Segensspruch „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus) an den Türen zu hinterlassen und Spenden für die Aktion Dreikönigssingen zu sammeln. Begleitet werden sie von Jugendlichen aus Reihen der KJG und der Ministranten, abends ist im Pfarrsaal für eine warme Mahlzeit gesorgt. Interessierte konnten die Sternsinger vorab für einen Besuch bestellen.
Der Abschlussgottesdienst der Walldorfer Sternsingeraktion findet am Dreikönigstag um 10.30 Uhr in der katholischen Kirche St. Peter statt.
Unter dem Motto „Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ steht der Kinderschutz im Fokus der bundesweiten Aktion Dreikönigssingen 2023. Weltweit leiden Kinder unter Gewalt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt ausgesetzt sind – das ist jedes zweite Kind. In Asien, der Schwerpunktregion der Sternsingeraktion 2023, zeigt das Beispiel der Arek-Lintang-Stiftung (ALIT) in Indonesien, wie mit Hilfe der Sternsinger Kinderschutz und Kinderpartizipation gefördert werden. Seit mehr als zwanzig Jahren unterstützt ALIT („Arek“ bedeutet auf Deutsch „Kind“, „Lintang“ heißt übersetzt „Stern“) an mehreren Standorten Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen gefährdet sind oder Opfer von Gewalt wurden. In von ALIT organisierten Präventionskursen lernen junge Menschen, was sie stark macht: Zusammenhalt, Freundschaften, zuverlässige Beziehungen und respektvolle Kommunikation. Sie lernen auch, wie sie sich besser schützen können. Die ALIT-Stiftung arbeitet eng mit Eltern, Lehrern und anderen Bezugspersonen der Mädchen und Jungen zusammen. Denn Kinder können zwar gestärkt werden, aber die Verantwortung für ihren Schutz liegt bei den Erwachsenen.
Die Aktion Dreikönigssingen 2023 will vermitteln, dass Kinder überall auf der Welt ein Recht auf Schutz haben – im Beispielland Indonesien genauso wie in Deutschland. Und sie macht deutlich, dass es Aufgabe der Erwachsenen ist, dieses Kinderrecht einzufordern und zu gewährleisten. Die Spenden, die die Sternsinger sammeln, fließen unabhängig davon in Hilfsprojekte für Kinder in rund 100 Ländern weltweit. Bundesweite Träger der Aktion sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). 1959 wurde die Aktion erstmals gestartet. Inzwischen ist das Dreikönigssingen die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder engagieren. Rund 1,27 Milliarden Euro sammelten die Sternsinger seit dem Aktionsstart, mehr als 77.400 Projektmaßnahmen für benachteiligte und Not leidende Mädchen und Jungen in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa wurden in dieser Zeit unterstützt. Gefördert werden Programme in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration. Dieses Jahr sind bundesweit rund 300.000 Sternsinger unterwegs.
Text und Foto: Stadt Walldorf