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Sternsinger machen sich für Kinderrechte stark

4. Januar 2025 | > Walldorf, Allgemeines, Kath. Gemeinde Walldorf, Leitartikel, ~ Umgebung

Der Erste Beigeordnete der Stadt Walldorf Otto Steinmann empfing die Sternsinger bei ihrem traditionellen Besuch im Rathaus.

„Ich freue mich, dass sich so viele von euch engagieren und auch bei widrigem Wetter von Haus zu Haus gehen“, begrüßte der Erste Beigeordnete Otto Steinmann zusammen mit zahlreichen städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Sternsinger. Traditionell haben sie gleich zum Start ihrer diesjährigen Aktion am 2. Januar auch wieder das Rathaus besucht und ihre Segensformel „20*C+M+B+25“ (Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus) über der Rathaustür angebracht. In Walldorf werden die Sternsinger von Jugendlichen aus Reihen der KJG und der Ministranten begleitet.

„Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ lautet dieses Mal das Motto der Aktion Dreikönigssingen, an das auch Otto Steinmann erinnerte. Die Sternsinger seien unterwegs, „um Spenden zu sammeln und sich stark zu machen für die Umsetzung von Kinderrechten auf der ganzen Welt“, sagte er. Dabei gehe es darum, „dass Kinder in aller Welt gut und sicher aufwachsen können, dass sie zur Schule gehen und Bildung erwerben können, dass sie gesundes Essen bekommen oder auch die Möglichkeit haben, zum Arzt zu gehen“. Fast 200 Länder hätten sich zur Einhaltung dieser Kinderrechte verpflichtet, erklärte der Erste Beigeordnete. „Schön, dass ihr euch einsetzt, um die Umsetzung der Kinderrechte finanziell zu unterstützen.“ Dazu leistete auch die Stadt mit eine Spende in die Sammelbüchse der Kinder und Jugendlichen ihren Beitrag, außerdem gab es etwas Wegzehrung für den weiteren Nachmittag.

Das Sternsingen, das vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) getragen wird, gilt heute als weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. 2024 sammelten in ganz Deutschland etwa 300.000 Kinder und Jugendliche Spenden in Höhe von rund 46 Millionen Euro. Seit dem Start 1959 kamen beim Dreikönigssingen laut den Verantwortlichen mehr als 1,36 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden. Mit den Mitteln aus der Aktion werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt.

Zur diesjährigen Aktion unter dem Motto „Erhebt eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“ heißt es in einer Pressemitteilung der Sternsinger-Organisation: „Im Jahr 1989 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Kinderrechtskonvention. Die verpflichtenden Grundrechte gelten für alle Kinder weltweit. Alle Unterzeichnerstaaten sind dazu verpflichtet, diese Grundrechte auf Schutz, Förderung und Beteiligung zu achten, zu schützen und einzuhalten. In den vergangenen 35 Jahren hat sich weltweit schon viel getan: Die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren ist um etwa die Hälfte zurückgegangen, ebenso der Anteil unterernährter Kinder. Mehr Kinder als je zuvor gehen in die Schule. Die Kinderarbeit verringerte sich um etwa ein Drittel. Dennoch ist die Not von Millionen Kindern weiterhin groß: 250 Millionen Kinder, vor allem Mädchen, gehen nicht zur Schule. 160 Millionen Kinder müssen arbeiten, rund die Hälfte unter ausbeuterischen Bedingungen. Jedes vierte Kind weltweit ist unterernährt. Mehr als 43 Millionen Kinder und Jugendliche sind auf der Flucht. Die Rechte von Kindern müssen also weiterhin gestärkt und ihre Umsetzung muss weiter vorangetrieben werden.“

Die Beispielregionen liegen dieses Jahr in Kenia und Kolumbien. So kümmert sich die Gemeinschaft „Sankt Paul der Apostel“ in der von Wetterextremen geprägten Region Turkana im Norden Kenias um die Gesundheitsversorgung von Kindern und schwangeren Frauen, organisiert Projekte zur Ernährungssicherheit und betreibt Vor- und Grundschulen. Diese Arbeit trägt laut den Sternsingern entscheidend dazu bei, die Kinderrechte auf Gesundheit, Ernährung und Bildung zu gewährleisten. In Kolumbien, einem von Konflikten gezeichneten Land, unterstützt der Sternsinger-Projektpartner Benposta Kinder und Jugendliche, die Gewalt oder Vernachlässigung erleben mussten. Neben Schutz, Therapie, Bildung und Friedenserziehung legt die sogenannte Kinderrepublik Benposta großen Wert auf Partizipation: Die jungen Menschen gestalten ihren Alltag weitgehend mit und wählen sogar alle zwei Jahre einen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin. Benposta stärke somit unter anderem die Kinderrechte auf Schutz, Bildung und Mitbestimmung.

 

Text: Stadt Walldorf
Foto: Carina Kircher

 

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