Wasser verbindet
Schnell waren am 30. März im Nußlocher Rathaus die Unterschriften unter das Schriftstück gesetzt – der Betriebsführungsvertrag zwischen der Stadtwerke Walldorf GmbH & Co. KG und der Gemeinde Nußloch, in dem es um das wertvolle Gut Wasser geht, war somit in trockenen Tüchern.
Die Stadtwerke Walldorf übernehmen damit offiziell, nachdem die Zusammenarbeit bereits erfolgreich getestet worden ist, für die nächsten drei Jahre die technische Trinkwasserbetriebsführung der Nachbargemeinde. Bürgermeisterin Christiane Staab, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Walldorf ist, lobte die interkommunale Zusammenarbeit, denn darin sieht sie die Zukunft. Und sie machte deutlich, wie froh sie sei, dass die Trinkwasserversorgung in den Händen der Kommunen bleibe und nicht – wie zunächst befürchtet – im Rahmen der Europäischen Union liberalisiert werde.
„Das ist ein großer und wichtiger Schritt“, meinte auch Matthias Gruber, der Geschäftsführer der Stadtwerke. Denn die Stadtwerke Walldorf übernehmen damit zum ersten Mal die technische Betreuung einer anderen Kommune. Sowohl der Aufsichtsrat der Walldorfer Stadtwerke als auch der Gemeinderat Nußlochs hatten der Übernahme der technischen Trinkwasserbetriebsführung zugestimmt. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, erklärten Bürgermeister Karl Rühl und Matthias Gruber. Wie Gruber erläuterte, seien die Stadtwerke für die Trinkwasserbetriebsführung einfach besser aufgestellt als ein kleiner kommunaler Eigenbetrieb. Den Umgang mit den immer umfangreicheren technischen Vorschriften oder einen rund um die Uhr verfügbaren Bereitschaftsdienst nannte er als Beispiele. Die interkommunale Zusammenarbeit ist aus einer Notsituation der Gemeinde Nußloch entstanden, nachdem der Nußlocher Wassermeister letztes Jahr gegangen war. Bei der Suche nach einem Nachfolger musste Walldorfs Nachbargemeinde feststellen, dass der Arbeitsmarkt in diesem Bereich sehr ausgedünnt ist. Daraufhin ging Nußloch auf die Stadtwerke Walldorf zu und man kam schnell überein, die technische Trinkwasserbetriebsführung vorerst vom Oktober vergangenen Jahres bis Ende März dieses Jahres den Stadtwerken Walldorf zu übertragen. Weil die Zusammenarbeit „hervorragend klappte“, wurde die technische Betreuung auf die kommenden drei Jahre ausgeweitet. Der Eigenbetrieb Trinkwasserversorgung Nußloch bleibt aber Eigentümer des Trinkwassernetzes. Er wird auch zukünftig über die Trinkwassergebühren und Netzerneuerungen entscheiden. Die Gemeinde bleibt damit „Herrin im Haus“.
Die Vor-Ort Betreuung bei einem Wasserzählertausch oder einem Rohrbruch übernehmen die Mitarbeiter der Stadtwerke Walldorf, die auch für alle technischen Fragen für Nußloch zuständig sind. Das Fachpersonal des Nußlocher Wasserwerks wurde von den Stadtwerken übernommen.
Eine Vertragsunterzeichnung, die Bürgermeisterin Christiane Staab, Bürgermeister Karl Rühl und Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Gruber leicht fiel (Foto: Gemeinde Nußloch, Text: Stadt Walldorf)