Heizzentrale der neuen Generation
Die Stadtwerke Walldorf bauen ihre Heizzentrale am Walldorfer Schulzentrum aus. Weithin sichtbares Zeichen hierfür ist der neue Pufferspeicher.
Wer am 5. August morgens am Schulzentrum vorbeikam, konnte den hundert Kubikmeter fassenden Speicher noch „schwebend“ erleben, bevor er am Standort in die Vertikale gehievt wurde. Der augenfällige neue Wärmespeicher ist Bestandteil des Ausbaus der bestehenden Heizzentrale zu einem hybriden Blockheizkraftwerk, wie Peter Zartmann von den Stadtwerken Walldorf erklärt. Bisher speisten zwei Gaskessel und zwei Kraft-Wärme-Kopplungs-Aggregate (Blockheizkraftwerke) über ein Nahwärmenetz das Schulzentrum, die Astoria-Halle, den AQWA Bäder- und Saunapark und verschiedene benachbarte Vereinsgebäude.
Die Blockheizkraftwerke werden, so Zartmann, mit einer Grundlast von 5.000 Stunden pro Jahr betrieben und erzeugen rund 68 Prozent der bereitgestellten rund 4,6 Millionen Kilowattstunden Wärme. 1,8 Millionen Kilowattstunden elektrischer Strom werden dabei erzeugt und ins Stadtwerkenetz eingespeist. Die zwei Gaskessel sorgten bislang dafür, auch den Spitzenbedarf abdecken zu können und dienten als Reserve im Falle eines Ausfalls.
Nachdem ein Gaskessel defekt war, entschieden sich die Stadtwerke dafür, hier nicht einfach für Ersatz zu sorgen, sondern ein intelligentes und nachhaltiges hybrides Blockheizkraftwerk zu schaffen. Statt des Kesseltauschs werden außer dem schon angelieferten Pufferspeicher ein weiteres Blockheizkraftwerk-Modul, eine elektrische Wärmepumpe und eine Photovoltaikanlage installiert, letztere auf den Dächern von Heizzentrale und Schulen. Die Wärmepumpe wird durch Strom aus der Photovoltaikanlage betrieben. Der noch verbleibende Gaskessel dient nur noch als Sicherheitsreserve.
„Die Nachrüstung von Blockheizkraftwerk und Wärmepumpe reicht in Verbindung mit dem Pufferspeicher aus, um die Wärme vollständig bereitzustellen“, so Peter Zartmann. Als einen der zahlreichen Vorteile der Umrüstung der Heizzentrale nennt Zartmann eine Primärenergieeinsparung von 38 Prozent gegenüber der alten Anlage. Wie sein Name nahelegt, kann der neue Wärmespeicher überschüssige Energie speichern und bei hohem Energiebedarf passgenau abgeben. Flexibilität und Intelligenz zeichnen die hybride Anlage auch in Hinblick auf die Entnahme von Strom aus dem öffentlichen Netz aus. Hier greift die Wärmepumpe zu, wenn dieser besonders kostengünstig ist.
Die Stadtwerke investieren in die neue Anlage rund 655.000 Euro. Insgesamt wird die Heizzentrale dank dieser Investition effizienter und spart im Sinne des Klimaschutzes Energie.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer