Vor drei Jahren hat John Deere sein neues Vertriebs- und Marketingzentrum im Walldorfer Gewerbegebiet „Impex″ eröffnet.
Ab sofort firmiert die Europazentrale unter der neuen Anschrift „John-Deere-Straße 1″. Im April hatte der Ausschuss für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr mehrheitlich der Umbenennung eines Teilstücks der bisherigen Impexstraße zugestimmt. „Wir haben den Wunsch des Unternehmens sehr gerne erfüllt, die Straße am Sitz in Walldorf nach dem Firmengründer John Deere zu benennen″, sagte der Walldorfer Bürgermeister Matthias Renschler. John Deere sei „ein regional bedeutender Arbeitgeber″, über dessen Ansiedlung in Walldorf sich die Verantwortlichen in Gemeinderat und Stadtverwaltung sehr gefreut hätten.
„Wir sind der Stadt Walldorf sehr dankbar, dass sie uns bei der umfassenden Umstrukturierung intensiv und unbürokratisch unterstützt hat″, blickte Markwart von Pentz, Präsident der Landmaschinensparte und Europachef von John Deere, auf die letzten drei Jahre zurück. „Erfreut sind wir außerdem vom Engagement bei der Umbenennung der Impexstraße in John-Deere-Straße. Damit sind wir in Walldorf endgültig angekommen und an diesem interessanten Wirtschaftsstandort bestens integriert.″
Der kleinen Feierstunde am Firmensitz mit der symbolischen Übergabe des Straßenschildes durch Bürgermeister Renschler, den Ersten Beigeordneten Otto Steinmann, Kämmerer Boris Maier, Klaus Brecht (Leiter des Fachbereichs Ordnung und Umwelt) und Uta Maier (Leiterin der Baurechtsbehörde) wohnten für das Unternehmen auch der für die Niederlassungen in Europa und Asien zuständige Vizepräsident Christian Eichholtz, Günther Sucietto (Finanzcontroller John Deere Walldorf), Csaba Lejko (Direktor Vertrieb und Marketing) und Paul Leathem (Direktor Ersatzteilbereich und Kundenservice) bei.
„Wir fühlen uns hier willkommen und wohl“, betonte Markwart von Pentz. Viele der über 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wüssten vor allem die Nähe des Firmensitzes zum Bahnhof Wiesloch-Walldorf sehr zu schätzen. Der Europachef verwies auf das „große Investment“ von rund 40 Millionen Euro, das John Deere in der Astorstadt getätigt habe. Damit wurden am Standort Walldorf die Bereiche John Deere International (vorher in Schaffhausen/Schweiz), John Deere Vertrieb Deutschland (Bruchsal) und das Sales & Marketing Center (Mannheim) gebündelt. Die Vertriebs- und Marketing-Verantwortlichen in den einzelnen europäischen Ländern wurden ebenfalls an das neue Center in Walldorf angegliedert. Dadurch konnten laut dem Unternehmen die Entscheidungswege deutlich verkürzt werden. Gleichzeitig könne der Hersteller nun schneller auf sich ändernde Marktsituationen und Kundenansprüche reagieren. Daneben wurden auch strategische Entscheidungskompetenzen an den neuen Standort verlagert. Zu den Aufgaben gehört unter anderem die Produktplanung für die Mannheimer Traktorenfabrik sowie die Optimierung des Service- und Ersatzteilbereichs.
Bürgermeister Renschler verschwieg nicht, dass es im zuständigen Ausschuss Diskussionen um die Umbenennung der Straße gegeben hatte. Einigen sei das zu schnell gegangen, sei John Deere doch erst seit knapp drei Jahren in Walldorf ansässig. Andere hätten darauf hingewiesen, dass in Walldorf bislang noch keine Straßen nach Unternehmen benannt seien. Dabei bleibe es auch, taufe man die Straße doch nach Firmengründer John Deere (1804-1886), der 1837 mit der Entwicklung des ersten selbstreinigenden Stahlpflugs das Fundament für sein Unternehmen Deere & Company gelegt hatte. Damit habe man für die Straße „einen würdigen Namen, der regional ausstrahlt“, so Renschler.
Die bisherige Bezeichnung Impexstraße, ein historischer Name, der an die Zeit des Übergangs von der Landwirtschaft zur Industrie erinnert, bleibt den Walldorfern für einen Teilbereich vom Kreisverkehr bis zum Kino erhalten. Der Name geht auf das Unternehmen IMPEX Süddeutsche Metallwerke GmbH zurück, das nach dem Krieg aufgegangen ist. Später war der Bereich von der Firma ABB genutzt geworden. Im Jahr 2004 wurde beschlossen, das Areal mit „Gewerbegebiet Impex″ zu benennen.
John Deere ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Hersteller von Maschinen für die Land-, Forst- und Bauwirtschaft sowie von Maschinen für die Rasen- und Grundstückspflege. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen über 7300 Mitarbeiter an sechs Standorten und erwirtschaftet circa 60 Prozent der Umsätze der deutschen Landtechnikindustrie. Neben Walldorf befinden sich die weiteren Standorte in Mannheim, Bruchsal, Zweibrücken, Kaiserslautern und im westfälischen Stadtlohn.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer