Die Stadt Walldorf möchte durch finanzielle Hilfen im Rahmen von zusätzlichen Förderprogrammen besonders betroffene Eltern, Gastronomiebetriebe und Vereine in der Corona-Krise nicht alleine lassen.
(bb) Viele Betriebe seien „in massive Schieflage geraten“, so Frau Bürgermeisterin Christiane Staab. Daher wolle man die Lücken füllen, die die Förderprogramme des Landes und der Stadt so nicht schließen könnten.
Bereits vor dem Antrag der FDP-Fraktion im Gemeinderat auf Prüfung der Förderprogramme habe die Stadtverwaltung diesbezügliche Überlegungen angestellt, wie besonders Betroffenen finanziell geholfen werden könne.
So war man sich schnell einig, dass die Beiträge für die städtischen Betreuungsleistungen an den Schulen und in den Kindertagesstätten ausgesetzt werden sollten, da seit Mitte März keine Betreuung mehr stattfinden durfte.
Dies war das Signal auch an die Träger der konfessionellen Kindergärten St. Peter und St. Marien sowie an den Verein Zipfelmützen, ihre Beiträge ebenfalls von Mitte März bis Ende Juni auszusetzen, wie der Erste Beigeordnete Otto Steinmann berichtete.
Hiervon unberührt blieben die Kosten der Notbetreuung, die von einigen Eltern in Anspruch genommen werden musste und tageweise abgerechnet wurde.
Die insgesamt entgangenen Einnahmen wurden durch die Zuschüsse des Landes Baden-Württemberg an die Stadt fast in voller Höhe ausgeglichen.
Auch für die Vereine bietet die Stadt Walldorf eine große Unterstützung an. Alle Nutzungsgebühren der Sporthallen sind bis Ende des Jahres ausgesetzt. Wie Frau Staab und Herr Steinmann berichten, soll damit ein Signal der Stadt für das Entgegenkommen der Vereine gesetzt werden, die durch ihre Mitwirkung an städtischen Veranstaltungen auch für die Stadt da sind.
Die Kerwe, der Spargelmarkt oder die geplanten, aber leider nicht durchführbaren Veranstaltungen im Rahmen des 1250-jährigen Jubiläums 2020 wären ohne die Vereine nicht denkbar.
Herr Steinmann teilt mit, dass die Vereine gerade im Jubiläumsjahr Veranstaltungen langfristig geplant haben und hierdurch Defizite entstanden sind, die wegen des Ausfalls sämtlicher Veranstaltungen nicht ausgeglichen werden können.
Hier hat die Stadt neben der normalen Vereinsförderung ein Sonderprogramm entworfen, dass den Vereinen 50 % der bereits getätigten Kosten, max. 1.500 €, ersetzt. Ggfs. wird zusammen mit dem Gemeinderat ein Arbeitskreis gebildet, der über Grenzfälle entscheidet, denn nicht alle ca. 160 Vereine in Walldorf fallen unter die normalen Vereinsförderungs-Richtlinien.
Die Empfehlung von Herrn Steinmann an die Vereine lautet, zusätzlich auch bei Bund und Land Zuschüsse zu beantragen, die für solche Fälle vorgesehen sind.
Susanne Nisius, die Leiterin der Wirtschaftsförderung der Stadt Walldorf, informiert über die Hilfen für die betroffenen Hotel- und Gastronomiebetriebe. Diese haben starke Umsatzeinbußen durch die wochenlange Schließung zu verzeichnen und nach der Öffnung laufen die Geschäfte nur langsam wieder an. Dies liegt auch daran, dass in den letzten Monaten keine Geschäftsreisenden mehr nach Walldorf kamen.
Alle Speise- und Schankwirtschaften sowie Imbisse möchte man mit dem „Walldorfer Gastronomie-Gutschein“ unterstützen und hofft damit auf eine Umsatzsteigerung der Betriebe.
Diese insgesamt 2.000 Gutscheine sind ab dem 22. Juli bei der Stadtkasse im Rathaus zu erwerben. Jeder Haushalt kann maximal 3 Gutscheine kaufen.
Ein Gutschein kostet 20 € und hat einen Wert von 30 €. Die Differenz von 10 € zu jedem Gutschein trägt die Stadt Walldorf. Die Gutscheine sind jeweils als ganzer Betrag einzulösen und gelten auch für Außer-Haus-Verkäufe. Barauszahlungen sind nicht möglich.
Damit die Gastronomie zeitnah unterstützt wird, bittet die Stadt darum, die Gutscheine bis Ende des Jahres einzulösen.
Eine Liste der teilnehmenden Betriebe wird mit dem Kauf des Gutscheins ausgehändigt und ist auch in Kürze auf der Homepage der Stadt zu finden.
Die Betriebe erhalten Plakate mit dem Hinweis auf die Gutschein-Einlösung und zeigen damit „Wir machen mit!“
Diese Unterstützung der Stadt Walldorf soll die Stabilitätshilfe des Landes für die Betriebe ergänzen. Alle Förderprogramme von Land und Bund für die Wirtschaft finden Interessierte auch auf der Homepage der Stadt Walldorf unter „Wirtschaft“.
Bisher haben sich ca. 20 Walldorfer Betriebe der Gutschein-Aktion angeschlossen. Die Stadt Walldorf freut sich, wenn sich noch weitere Gastronomie-Betriebe beteiligen.
Bitte wenden Sie sich an die Stadt Walldorf, Wirtschaftsförderung, Susanne Nisius, T.: 35-1020 ([email protected]).
Frau Staab (re.), Herr Steinmann und Frau Nisius präsentieren den „Walldorfer Gastronomie-Gutschein“.
Text und Fotos: BBinz