Hartmuth Schweizer hat seine Tätigkeit nach dreißig Jahren beendet
Dreißig Jahre lang hat Hartmuth Schweizer als Kunstbeauftragter der Stadt Walldorf gewirkt. Ende Juni hat der 75-Jährige diese Tätigkeit auf eigenen Wunsch beendet. Als es nun im Gemeinderat um die Zukunft dieser Position ging, waren sich Gremium und Stadtverwaltung einig. Und zwar sowohl darin, dass die Stelle wieder mit einer geeigneten Person besetzt werden soll, als auch in den anerkennenden Worten für Schweizers Engagement und seine Verdienste um die Kunst in Walldorf.
„Wir danken Hartmuth Schweizer für seine 30-jährige Tätigkeit“, sagte Bürgermeister Matthias Renschler in seinen einleitenden Worten, er habe diese „mit hoher Fachkompetenz und Expertise“ ausgeübt. Der Erste Beigeordnete Otto Steinmann sagte, Hartmuth Schweizer habe die Profilbildung Walldorfs als Kulturstadt „entscheidend mitgeprägt“. Er erinnerte daran, dass ab Mitte der sechziger Jahre Konrad Winkler sowohl für Musik als auch Kunst im Auftrag der Stadt zuständig gewesen sei. Anfang der neunziger Jahre habe dann Prof. Gerald Kegelmann die Musiksparte übernommen, Hartmuth Schweizer sei seither für die Kunst verantwortlich gewesen. Dass auf Kegelmann 2019 Dr. Timo Jouko Herrmann als Musikbeauftragter folgte, sei „eine klare kommunalpolitische Entscheidung“, vor deren Hintergrund nun auch die weitere Betreuung der Säule Kunst Sinn ergebe.
Steinmann hob die hohe Außenwirkung hervor, die Schweizer mit seinem Engagement für Walldorf erzielt habe: Das gelte zum einen für die Reihe „Kunst im Rathaus“ sowohl mit regionalen als auch mit überregional bekannten Künstlerinnen und Künstlern. Daneben habe er auch die Kunstpreise der Stadt mit betreut, die in den Jahren 2001, 2008, 2013 und 2018 ausgelobt wurden. Nach dem Grundsatzbeschluss des Gemeinderats, die Stelle wieder zu besetzen, wolle sich die Verwaltung Gedanken über Profil und künstlerischen Hintergrund des oder der künftigen Kunstbeauftragten machen.
„Hartmuth Schweizer ist in Walldorf eine Institution“, sagte Dr. Gerhard Baldes (CDU). Die Ausstellungen im Rathaus hätten ein Niveau erreicht, dass „für eine Stadt unserer Größe wohl unerreicht“ bleibe. Dahinter steckten viel Arbeit und viel Zeiteinsatz. Ein Nachfolger habe die Chance, „neue Akzente zu setzen“, so Baldes, gleichwohl hinterlasse Schweizer „große Stiefel“.
Lorenz Kachler (SPD) zitierte den früheren Kulturbeauftragten Konrad Winkler, der in seiner Dankesrede 1991 von „kultureller Verödung“ gesprochen habe. „Dagegen müssen wir uns auch heute noch stemmen“, sagte Kachler, selbst ehemaliger Kunsterzieher. „Kunst muss sein“, Kunst und Kultur seien „ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens“. Hartmuth Schweizer habe hervorragende Arbeit geleistet, sein Wirken könne man in Walldorf „an vielen Stellen sehen“.
Den Dankesworten für die „tolle“ Arbeit des bisherigen Kunstbeauftragten schloss sich Fredy Kempf (FDP) gerne an. Seiner Fraktion seien Kunst und Kultur „schon immer wichtig“, man hoffe bei der Neubesetzung auf „ein gutes Händchen“.
Von „außergewöhnlichen Verdiensten“ sprach Nele Böhm (Bündnis 90/Die Grünen), die Hartmuth Schweizer „viel Passion und Expertise“ bescheinigte. Im Rathaus sei Kunst bei den Ausstellungen nicht nur gezeigt, sondern erlebbar gemacht worden. Ihre Fraktion hoffe auf einen qualifizierten Nachfolger, der das Amt „genauso leidenschaftlich“ weiterführe.
Die Bedeutung der Kunst für Walldorf sei „nicht zu unterschätzen“, sagte Mihriban Gönenç, (Zusammen für Walldorf). Sie sprach von einer „beeindruckenden Tradition“, eine erfolgreiche Fortführung sei von großer Bedeutung.
Text: Stadt Walldorf