Deutschlandticket wird mit 50 Prozent der Kosten gefördert
Die Stadt Walldorf unterstützt ihre Beschäftigten beim Erwerb eines Deutschlandtickets mit 50 Prozent der Kosten in Höhe von monatlich 49 Euro. Das hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Mit der Entscheidung wird gleichzeitig die Bezuschussung der bisherigen Nutzer des Rhein-Neckar-Tickets in Höhe von 45,90 Euro rückwirkend gebilligt, ebenso erhalten alle Beschäftigten, die bereits seit dem 1. Mai 2023 das Deutschlandticket haben oder hatten, den Zuschuss rückwirkend. Auszubildende, Praktikanten und Studierende der Stadt werden in gleicher prozentualer Höhe bei ihrem 365-Euro-Ticket unterstützt, auch das rückwirkend.
Hintergrund für den entsprechenden Vorschlag der Verwaltung war laut dem Ersten Beigeordneten Otto Steinmann einerseits die Stärkung des ÖPNV, zum anderen jedoch auch der Fachkräftemangel „und damit das Gewinnen, aber auch Halten von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“. Den monetären Aufwand für die Stadt könne man zum jetzigen Zeitpunkt zwar „nicht klar definieren“, da niemand wisse, in welchem Umfang das Angebot wahrgenommen werde. Im Hauptausschuss sei man aber von einer Größenordnung von zehn bis 20 Prozent der rund 500 städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgegangen. Bei einer 20-prozentigen Inanspruchnahme sei mit einem finanziellen Aufwand von circa 30.000 Euro im Jahr zu rechnen, so Steinmann. Mit der Gemeindeprüfungsanstalt sei man in Abstimmung, „was die Zulässigkeit der Zahlung des Zuschusses an die Beamtinnen und Beamten betrifft“. Zudem werde die Verwaltung die weitere Entwicklung des Deutschlandtickets über das Jahresende hinaus „eng beobachten“.
Es sei „richtig, den Zuschuss zu gewähren“, sagte Mathias Pütz (CDU). „Wollen wir die Nutzung des ÖPNV ausweiten, sind finanzielle Anreize zu setzen.“
Für die SPD begrüßte Lorenz Kachler die Maßnahme. Die Stadt habe wie andere Arbeitgeber auch „auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen“, deshalb seien zusätzliche Förderungen eine gute Sache. „Und wir fördern auch die Bereitschaft, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.“
Eine „sinnvolle“ und „grundsätzliche gute Sache“ sah in der Förderung auch Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen). „Wir unterstützen das.“
Für Fredy Kempf (FDP) ist die Unterstützung „ein kleiner Beitrag zur Klimabilanz“. Dass man das auch rückwirkend beschließe, sei „gut so“. Allerdings meinte er, „die private Nutzung“ solle „nicht im Vordergrund stehen“, die Bezuschussung sei in erster Linie für den Weg zum Arbeitsplatz und zurück zu verstehen.
Der Tagesordnungspunkt brachte auch einige Anregungen: So nannte Wilfried Weisbrod das Beispiel des Landratsamtes Heilbronn, das seine Beschäftigten für jede Fahrt mit dem Fahrrad mit drei Euro unterstütze. Und sein Fraktionskollege Manfred Wolf fand es „auch denkbar, Mitarbeitern, die ein Jobrad leasen, einen Zuschuss zu geben“.
Text: Stadt Walldorf