Das SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg behandelt den 300. Parkinson-Patienten mittels individualisierter Komplextherapie
Mehr als 350.000 Menschen leben allein in Deutschland mit der Diagnose Parkinson. Jeder zehnte Patient mit dieser Erkrankung ist unter 40 Jahre alt. Es gibt derzeit noch keine Möglichkeit, diese chronisch-degenerative Nervenerkrankung zu verhindern oder aufzuhalten. Neben einer Therapie mittels Medikamenten benötigen Patienten auch Zugang zu Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie, um bestmöglich die typischen Symptome wie Zittern, steife Muskeln und verlangsamte Bewegungen zu behandeln. Dies kann zumindest in den ersten Jahren der Erkrankung ein nahezu unbehindertes Leben ermöglichen. Nichtsdestotrotz bedeuten diese Einschränkungen im Alltag für Betroffene oft nicht nur eine körperliche, sondern auch eine seelische Belastung.
Das SRH Kurpfalzkrankenhaus in Heidelberg, eine Einrichtung des Bildungs- und Gesundheitsunternehmens SRH, widmet sich als ein Zentrum im bundesweiten „Kompetenznetz Parkinson“ bereits seit vielen Jahren der Behandlung von Parkinson. Das Team aus Neurologen, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen, Pharmazeuten und speziell geschultem Pflegepersonal hat nun den bereits 300. Parkinson-Patienten mittels der sogenannten „individualisierten Komplextherapie“ behandelt. Sie bietet sich an, wenn Bewegungseinschränkungen nicht mehr durch Medikamente behandelt werden können und beispielsweise Gangstörungen mit häufigen Stürzen, Sprechstörungen oder Schluckbeschwerden auftreten. Oft sind dann auch psychiatrische Probleme wie Depression die Folge.
„Für jeden Patienten erstellen wir einen individuellen Therapieplan“, erklärt Dr. Andreas Becker, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Neurologie am SRH Kurpfalzkrankenhaus Heidelberg. „Er umfasst in der Regel einen mindestens 14tägigen stationären Aufenthalt, gefolgt von umfangreichen, individuell abgestimmten Therapieeinheiten. Gleichzeitig bieten wir sowohl unseren Patienten als auch ihren Angehörigen gemeinsam mit unserem klinischen Sozialdienst psychologische und sozialmedizinische Hilfe an.“
„Wir sehen uns als Wegbegleiter, der Menschen dabei hilft, ein selbstbestimmtes Leben zu führen“, ergänzt Dr. Becker. „Bei der Behandlung von Parkinson geht es uns darum, eine gewisse Teilhabe wiederzuerlangen oder zu erhalten. Dafür braucht es einen gut durchdachten, individualisierten bio-psycho-sozialen Ansatz. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Komplextherapie nun schon 300 Menschen helfen konnten.“