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Spielen, rangeln und fressen mit den Mitbewohnern

9. Dezember 2022 | Das Neueste, Freizeit, Leitartikel, ~ Umgebung

Junge Elefantenbullen im Zoo Heidelberg kommen gut miteinander aus


Im Sommer 2022 standen in der Elefanten-WG im Zoo Heidelberg einige Veränderungen an. Elefant Tarak, der Gruppenführer, verließ die Gemeinschaft und ist in den Zoo Köln gezogen.
Kurz darauf kam Elefant Minh-Tan als Neuzugang zu den Heidelberger Dickhäutern. Wie in jeder Gemeinschaft, mussten sich die Elefanten in den vergangenen Monaten aneinander
gewöhnen, neue Freundschaften knüpfen und herausfinden, wer der künftige Chef der Gruppe sein wird. Inzwischen zeigen sich die vier jungen Elefantenbullen als harmonische Gruppe;
Die Stimmung untereinander ist gut. Ein Zoobesuch bei den Heidelberger Elefanten Ludwig, Yadanar, Namsai und Minh-Tan ist alles andere als langweilig, denn die Dickhäuter zeigen aktuell viel Interaktion miteinander. „Unsere vier Elefanten-Teenager spielen derzeit sehr viel miteinander und sind allgemein oft in Bewegung. Sie schieben sich über die Anlage, um ihre Kräfte zu messen, treffen sich im Schlammgraben oder toben sich an den Spielgeräten aus“, erklärt Tierpfleger Tobias Kremer. Dass bei den Spieleinheiten starke Kräfte wirken, ist nicht zu übersehen. Ihr liebstes Spielgerät – ein aufgehängter, massiver Baumstamm, der sich durch Körperkraft bewegen lässt – haben die
Dickhäuter erst kürzlich ‚zerlegt‘. Jetzt muss er repariert werden. „Auch, wenn mal etwas kaputtgeht:
Wir sind sehr froh, dass die Elefanten so viel miteinander unternehmen, denn das zeigt uns, dass sich die Gruppe gut versteht“, erklärt Kremer. Der Jüngste im Bunde, Elefant Minh-Tan ist oft abwechselnd mit Ludwig oder Yadanar Seite an Seite unterwegs und auch mit Namsai versteht er sich gut. Insbesondere Yadanar wirkt für die Tierpfleger seit Taraks Auszug ausgeglichener. Yadanar nimmt MinhTan fast wie einen kleinen Bruder an die Hand, und  gibt ihm seine Erfahrungen, die er bereits in der Heidelberger Wohngemeinschaft gemacht hat, weiter. Unangefochtener Chef der Gruppe ist eindeutig Elefant Ludwig. Er zeigt sich seinen drei Mitbewohnern gegenüber im richtigen Maße dominant und kooperativ, so dass er als Anführer voll akzeptiert wird. Eine Sache haben jedoch alle Elefanten gemein: Sie mögen frische Bananenblätter! Im Winter, wenn die Bananenstauden für die kalte Jahreszeit kurzgeschnitten wurden, dürfen sich die Elefanten an dem frischen, saftigen Grün erfreuen. Dann ist für alle Vier ganz klar: Jetzt wird erstmal gefressen.
Ein Video vom Bananenblatt-Schmaus der Heidelberger Dickhäuter gibt es unter: www.zoo-heidelberg.de/deinzoo
Hintergrund zur Elefantenhaltung im Zoo Heidelberg: Um die Erhaltungszucht Asiatischer Elefanten aktiv zu unterstützen, entschied sich der Zoo Heidelberg 2010 für die Haltung von jungen Elefantenbullen. Derzeit leben im Zoo Heidelberg vier junge männliche Elefanten in einer Wohngemeinschaft: Ludwig, Yadanar, Namsai und Minh-Tan. Das Haltungskonzept orientiert sich an natürlichen Entwicklungsstufen, die ein Elefant, egal ob in der Natur oder in einem Zoo, in seinem Leben durchlaufen muss. Mit rund fünf Jahren müssen junge Elefantenbullen ihre Geburtsgruppe verlassen und schließen sich zu Junggesellengruppen zusammen. Diese Möglichkeit des Zusammenlebens erhalten sie ebenso im Zoo Heidelberg. In der Sozialgruppe lernen sie durch spielerische Rangeleien und Kräftemessen wichtige Verhaltensweisen, welche sie als erwachsene Bullen benötigen. Sobald die jungen Bullen mit 12 bis 15 Jahren im Zoo Heidelberg sozial gereift sind, können sie Heidelberg verlassen, um in anderen Zoos eine eigene Zuchtgruppe zu übernehmen. Das Konzept wird im Zoo Heidelberg seit über 10 Jahren erfolgreich angewendet. Bisher konnten 4 junge Bullen im Zoo Heidelberg „ausgebildet“ werden und in einen anderen Zoo umziehen, wo sie bereits erfolgreich zur Erhaltungszucht beitragen konnten.

Quelle: Zoo Heidelberg

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