Ria darf das Gymnasium beim Kreisentscheid vertreten
Bereits seit 1959 findet der Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels statt. Eine Tatsache, die auch Stadtbüchereileiterin Barbara Grabl beeindruckte, wie sie beim Schulentscheid des Gymnasiums, der im Foyer der Astoria-Halle stattfand, erzählte. Sechs Schülerinnen und Schüler, die den jeweiligen Entscheid ihrer sechsten Klasse vor Kurzem gewonnen hatten, traten gegeneinander an.
Der Vorlesewettbewerb startet jeden Oktober bundesweit an den Schulen und verläuft danach über mehrere regionale und überregionale Etappen bis zum Landesentscheid und darauffolgenden Bundesfinale im Sommer. Teilnehmen können alle Schülerinnen und Schüler im sechsten Schuljahr. Die Kinder lesen ein Stück aus einem selbstgewählten Lieblingsbuch und zusätzlich einen unbekannten Text. Wer am höchsten bewertet wird, kommt eine Runde weiter.
Eine vierköpfige Jury hatte über den Sieger oder die Siegerin des Walldorfer Gymnasiums zu entscheiden. Nacheinander nahmen die Schüler an einem Pult mit Blick auf das Publikum, das aus den insgesamt rund 180 Mitschülerinnen und Mitschülern bestand, Platz. Für das Vorlesen des eigenen Textes hatten sie jeweils drei Minuten Zeit. Bewertet wurden Lesetechnik, Interpretation des Textes und die Textstellenauswahl. Zu vergeben waren jeweils bis zu fünf Punkte. Beim Vorlesen war absolute Stille im Saal angesagt, um die Konzentration der Vorlesenden nicht zu stören. Dazwischen war das Anfeuern der Teilnehmer aber ausdrücklich erwünscht.
Anshi, Ria, Alexander, Ronja, Sonea und Fabian aus den Klassen 6a bis 6e machten ihre Sache sehr gut. Sie hatten sich Textstellen aus Büchern wie „Wenn das Wasser ruft“ von Tanya Stewner, „Ronja Räubertochter“ von Astrid Lindgren oder „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ von Joanne K. Rowling ausgesucht, die sie vor dem Vorlesen kurz vorstellten. Genauso unterschiedlich wie die Bücher waren auch die jeweiligen Leseinterpretationen der Schüler, was es für die Jury gar nicht so leicht machte, das Gehörte in Punkten einzuordnen. Versprecher durften übrigens nicht bewertet werden. Nach der ersten Runde und einer kurzen Pause, gab Barbara Grabl jedem Teilnehmer eine Stelle aus dem Buch „Wer schnappt Ronaldo? Kopfgeld auf ein Chamäleon“ von Benjamin Tienti zu lesen. Jeder las dabei eine andere Textstelle. Zu bewerten waren auch hier Lesetechnik und Interpretation des Textes.
Danach war gespanntes Warten angesagt, bis die Jury ihre Entscheidung verkündete. Am Ende hatte Ria aus Klasse 6e die Nase vorn und konnte sich über ihre Siegerurkunde freuen. Auch die anderen Teilnehmer bekamen ein kleines Präsent und den tosenden Applaus ihrer Mitschüler als Anerkennung für ihre tollen Leistungen. Ria darf nun am Kreisentscheid teilnehmen, der im Februar des kommenden Jahres stattfinden wird.
Text und Foto: Stadt Walldorf