Mit einem „Gruss aus Walldorf“ in Erinnerungen schwelgen
„Gruss aus Walldorf“ – auf der Frontseite vieler Ansichtskarten der vergangenen Jahrzehnte sind diese Wörter zu lesen. Einfach, aber zweckdienlich, wurden und werden sie doch meist von Besuchern der Astorstadt an die lieben Verwandten, Freunde oder Liebschaften verschickt. Davon zeugt eine aktuelle Ausstellung der Vereinigung Walldorfer Heimatfreunde im Astorhaus, die unter dem Titel „Gruß aus Walldorf – Postgeschichte und historische Ansichtskarten“ noch bis Ende März zu sehen sein wird.
Bei der Eröffnung betonte der Vereinsvorsitzende Klaus Engwicht, dass die Ausstellung die Entwicklung des Postwesens in Walldorf und Deutschland veranschaulichen soll. Sie solle aber auch an eine Zeit vor der Digitalisierung erinnern. „Das ist gar nicht lange her“, stellte Engwicht fest, bevor er chronologisch auf die Entwicklung des Postwesens in Walldorf einging. Die Ausstellung solle nicht nur Informationen bieten, sondern auch die eigenen Erlebnisse ins Gedächtnis rufen. Daher wünschte Engwicht den Besuchern „interessante Eindrücke und tolle Erinnerungen“.
Seinen Dank richtete er an alle Beteiligten, die an der Verwirklichung der Ausstellung mitgewirkt haben, im Besonderen an Klaus Ronellenfitsch und Theo Streu.
Auf Infotafeln wird chronologisch die Entwicklung der Walldorfer Post sowie des Fernsprechwesens zusammengefasst. Großes Highlight der Ausstellung sind sicher die zahlreichen Ansichtskarten, die bis in das späte 19. Jahrhundert zurückreichen. Damals gab noch keine Fotografien als Motive, sondern Lithografien, also Motive, die durch ein Flachdruckverfahren hergestellt wurden.
Es handelt sich meist um idealisierte Darstellungen jener Zeit. Denn „eine Dame in edlen Kleidern, die durch Walldorfs Straßen mit einem Sonnenschirm flaniert“, habe es sehr wahrscheinlich nicht gegeben, wie Klaus Engwicht schmunzelnd erzählte.
Einen realistischen Eindruck vermitteln dagegen die Ansichtskarten mit Fotografien, die von der Entwicklung Walldorfs in den vergangenen hundert Jahren erzählen. Die Ansichtskarten sind nach Motiv und Verwendungszweck sortiert. So sind Abbildungen von Orten wie den beiden Kirchen, Gaststätten und der Drehscheibe zu sehen.
Viele der Ausstellungsstücke stammen aus dem Fundus der Heimatfreunde. Es gibt aber auch Leihgaben. So hat zum Beispiel ein ehemaliger Postbeamter Objekte aus seiner Privatsammlung zur Verfügung gestellt. Telefone aus verschiedenen Jahrzehnten zeugen zudem von der Entwicklung dieser Geräte als Kommunikationsmittel.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31. März immer sonntags von 15 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet.
Text: Stadt Walldorf
Fotos: H. Pfeifer