Der Winter gab sich vor dem Astorhaus geschlagen
„Strih, strah, stroh, de Summerdag isch do!“ – als die Zeilen des beliebten Volksliedes in der Walldorfer Innerstadt am Sonntagnachmittag ertönten, war der Sommertagszug schon in Bewegung. Angeführt von Bürgermeister Matthias Renschler, der fleißig Brezeln an die Kinder am Straßenrand verteilte, schlängelte sich der Zug vom Schlossweg über die Hauptstraße Richtung Astorhaus. Dort sollte das große Spektakel stattfinden, auf das alle hingefiebert haben: die symbolische Verbrennung des Winters. Der Schneemann aus Pappe und Tapete war von den Mitgliedern des Vereins Der Churpfalz wilder Haufen in den Wochen zuvor gefertigt worden. Auch wenn sie seit 2019 keine Gelegenheit mehr dazu hatten – Corona hatte den Veranstaltern seit 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht –, das Ergebnis konnte sich mehr als sehen lassen: Die rund zweieinhalb Meter große Figur thronte auf einem Wagen, der am Umzug teilnahm, und wurde von den Zuschauern wie alle anderen Teilnehmern freudig bejubelt.
Die Grundschulen waren mit ihren zweiten und dritten Klassen beim Sommertagszug vertreten, die Schüler hatten sich dem Anlass entsprechend bunt gekleidet. Die 2d der Schillerschule hatte sich zum Beispiel ganz in Grün ein Froschmotto gegeben, passenden Kopfschmuck inklusive. Begleitet wurden die Schulen außerdem von Vereinen und Organisationen wie der DLRG oder dem Budo-Club Samurai Astoria. Natürlich durfte Spargelkönigin Luisa I. nicht fehlen, ebenso die KG Astoria Störche. Mit den Storchenküken und Gardetänzerinnen rundeten sie das bunte Bild des Zuges ab.
Ohne Musik wäre der Sommertagszug aber nur halb so schön. Gut, dass sich gleich drei Vereine um die musikalische Umrahmung kümmerten: das Blasorchester Walldorf, der Musikverein Stadtkapelle Walldorf und der Kurpfälzische Fanfarenzug der Weinstadt Wiesloch. Eingangs erwähntes „Strih, Strah, Stroh“ war natürlich der Gassenhauer schlechthin und wurde vielfach gespielt und gesungen. Daneben gibt es noch viele weitere beliebte Klassiker wie „Alle Vögel sind schon da“ und „Winter ade“, die ebenfalls zu hören waren.
Am Astorhaus angekommen, wurde auf der großen Wiese der Schneemann für die Verbrennung vorbereitet. Die Walldorfer Feuerwehr sicherte den Schauplatz ab. Unter den Augen von hunderten Schaulustigen übernahm Bürgermeister Matthias Renschler die Aufgabe, die Figur in Brand zu setzen. Schon nach wenigen Minuten war das Spektakel vorbei und die Kinder konnten sich eine von insgesamt 1300 Sommertagsbrezeln abholen.
Ralf Becker, Vorsitzender des Vereins Der Churpfalz wilder Haufen, zog im Nachgespräch ein positives Fazit: „Wir sind vollkommen zufrieden. Die Kinder hatten eine Riesenfreude und das ist ja unser Ziel mit dem Sommertagszug.“
Text: Stadt Walldorf
Fotos: Pfeifer