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Silvester 2017: Brandgefährliches Vergnügen

23. Dezember 2017 | Gesundheit, Leitartikel, Photo Gallery

SilvesterIn der Weihnachtszeit und an Silvester ist das Verletzungsrisiko im Vergleich zum Rest des Jah­res deutlich höher: Viele Bräuche und Tra­di­tio­nen drehen sich um Feuer und Hitze, und nicht jede Gefahr ist so offensichtlich wie die Flamme und das flüssige Wachs einer Kerze. Besonders groß ist das Risiko na­tür­lich an Silvester, wenn mit Feuerwerk und Böl­lern hantiert wird. Beachten Sie einige Vor­sichts­regeln, um unfallfrei ins neue Jahr zu kommen.

Gefahren erkennen

Bereits in der Küche drohen einige Risiken. Gemeinsames Backen und Kochen ist etwa für Kinder ein großer Spaß. Doch ein mit zu dünnen oder feuchten Lappen aus dem Ofen gezogenes heißes Backblech sorgt ebenso für verbrannte Finger wie die vor lauter Begeisterung sofort vom Blech geklaubten Plätzchen. Gerade kleinere Kinder schauen gerne durch die Ofentüre zu, wie das selbst geformte Gebäck goldgelb wird. Hier ist nicht nur die heiße Glasplatte gefährlich – austretender Wasserdampf kann Verbrühungen verursachen.

Heißer Tee oder Punsch auf dem Stövchen tragen an einem kalten Wintertag zur Behaglichkeit bei. Eine umgekippte Kanne oder Tasse der heißen Flüssigkeit kann jedoch schmerzhafte großflächige Verletzungen verursachen. Achten sie darauf, dass die Behälter weit genug von der Tischkante entfernt stehen und auch bei einem Ruck am Tischtuch nicht über den Rand segeln, etwa wenn ein Kleinkind sich mit dessen Hilfe aufrichten will. Informieren Sie sich auch über die Versorgung von Verbrennungen und Verbrühungen.

Heiße Traditionen zu Weihnachten und Silvester

Offenes Feuer fasziniert Kinder seit jeher. Teelichter, Christbaumkerzen, Adventskranz und Weihnachtspyramiden verlocken deshalb zu brandgefährlichen Experimenten. Dabei sind nicht nur die Fingerspitzen in Gefahr, auch die Kleidung kann Feuer fangen – und ein Zimmerbrand liegt immer im Bereich des Möglichen. Die beliebten Räucherkegel sind in diesem Zusammenhang ebenso gefährlich. Lassen Sie brennende Kerzen u. ä. deshalb auf keinen Fall unbeaufsichtigt, schon gar nicht mit Kindern oder Haustieren im gleichen Raum. Stellen Sie außerdem sicher, dass die Kerzen wirklich erloschen sind, bevor Sie den Raum verlassen.

Fondue, Feuerzangenbowle und flambierte Desserts sind kulinarische Schaustücke für gesellige Runden. Das heiße Fett im Fonduetopf kann jedoch überraschend spritzen und bei zu großer Hitze in Brand geraten. Dann auf keinen Fall mit Wasser löschen – Stichflamme! Verwenden Sie zum Heizen des Fondues nur die dafür vorgesehenen Brenner und Brennstoffe. Achten Sie bei Feuerzangenbowle und beim Flambieren auf genügend „Luftraum“ über dem Topf, nicht dass plötzlich die Zimmerdekoration in Flammen steht.

Feuerwerk gehört untrennbar zum Jahreswechsel. Allerdings werden jedes Jahr an Silvester in Deutschland hunderte Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt – selbstverschuldet oder durch fahrlässige Zeitgenossen. Brandwunden, zerfetzte Finger, Hörschäden, Verlust eines Auges oder Wohnungsbrand: Die Liste der Verletzungs- und Unfallgefahren durch Feuerwerkskörper ist lang. Hantieren Sie deshalb verantwortungsvoll mit pyrotechnischen Artikeln, um weder sich selbst noch andere Menschen zu gefährden.

Sicherheitstipps für das Silvester-Feuerwerk

Kaufen Sie nur in Deutschland zugelassene Feuerwerkskörper. Sie erkennen sie an der BAM-Nummer, die vom Bundesamt für Materialforschung und -prüfung vergeben wird. Ausländische Produkte sind zwar unter Umständen lauter, dafür aber auch gefährlicher. Außerdem: Wenn Sie nicht zugelassenes Feuerwerk im Ausland kaufen und bei der Heimkehr erwischt werden, riskieren Sie eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.

Die Prüfnummer enthält nach dem Kürzel BAM die Kennung für die Feuerwerksklasse. Klasse I (BAM-F1, BAM-PI) darf von Personen ab zwölf Jahren das ganze Jahr über verschossen werden. Klasse-II-Kracher (BAM-F2, BAM-PII) sind Erwachsenen ab 18 Jahren vorbehalten, wobei Sie damit nur an Silvester und Neujahr und nur außerhalb geschlossener Räume böllern dürfen.

Lagerung und Kinder

Bewahren Sie Feuerwerkskörper kühl, trocken und sicher vor Kindern auf.

In der Regel beschaffen sich Teenager Böller über ältere Freunde. Klären Sie Ihre Kinder daher über die Risiken im Umgang mit Feuerwerkskörpern auf.

Alkohol

Sie benötigen einen klaren Kopf, um verantwortungsvoll mit Feuerwerkskörpern umgehen zu können. Trinken Sie daher erst, nachdem Sie Ihr Pulver verschossen haben. Falls Sie Medikamente einnehmen müssen, die ihr Reaktionsvermögen oder Bewusstsein trüben, sollten Sie das Feuerwerk nur als Zuschauer genieße

Gehörschutz und Augenschutz

An Silvester und Neujahr gibt es immer Spaßvögel, die in Unterführungen und U-Bahn-Stationen Böller zünden. Die Schallspitzen können schädlich für das Gehör sein. Sie können sich und ihre Kinder mit Gehörschutzstöpseln schützen, Ohrstopfen aus weichem Schaumstoff, die sich der Form des Gehörganges anpassen. Unterschiedliche Ausführungen sind in Apotheken, beim Hörgeräteakustiker und im Onlinefachhandel für Industrie und Handwerk günstig erhältlich.

In Menschenmengen fliegen Ihnen an Silvester unter Umständen Feuerwerkskörper und Sektkorken um die Ohren. Mit einer Vollsicht-Schutzbrille können Sie Ihre Augen rundum abschirmen. Solche Schutzbrillen kosten drei bis 30 Euro und sind im Fachhandel für Labor, Handwerk und Industrie erhältlich. Die etwas teureren Modelle lassen sich auch über normalen Brillen tragen.

Gebrauchsanweisung

An Silvester und Neujahr gibt es immer Spaßvögel, die in Unterführungen und U-Bahn-Stationen Böller zünden. Die Schallspitzen können schädlich für das Gehör sein. Sie können sich und ihre Kinder mit Gehörschutzstöpseln schützen, Ohrstopfen aus weichem Schaumstoff, die sich der Form des Gehörganges anpassen. Unterschiedliche Ausführungen sind in Apotheken, beim Hörgeräteakustiker und im Onlinefachhandel für Industrie und Handwerk günstig erhältlich.

In Menschenmengen fliegen Ihnen an Silvester unter Umständen Feuerwerkskörper und Sektkorken um die Ohren. Mit einer Vollsicht-Schutzbrille können Sie Ihre Augen rundum abschirmen. Solche Schutzbrillen kosten drei bis 30 Euro und sind im Fachhandel für Labor, Handwerk und Industrie erhältlich. Die etwas teureren Modelle lassen sich auch über normalen Brillen tragen.

Abschussort und Abstand

Brennen Sie Feuerwerkskörper der Klasse II nur unter freiem Himmel ab, abseits von Personen und brennbaren Objekten.

Auf Feuerwerkskörpern stehen Hinweise, welcher Sicherheitsabstand zu Personen, Gebäuden und brennbaren Objekten nötig ist. Diesen sollten Sie unbedingt einhalten.

Silvesterraketen und Bodenfeuerwerk

Silvesterraketen stecken Sie mit dem hölzernen Stab am besten in eine hohe leere Glasflasche, die stabil in einer Getränkekiste steht. Achten Sie auf einen möglichst senkrechten Abschusswinkel und auf den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand. Kalkulieren Sie ein, dass Raketen u. U. einen Bogen fliegen. Dachgiebel, offene Fenster und Balkone sollten sich daher nicht im Schussfeld befinden.

Effekt-Batterien, Vulkane und römische Feuer stehen in der Regel stabil. Sie können sie aber zusätzlich mit Ziegelsteinen fixieren. Am wichtigsten ist jedoch, dass sie die Feuerwerkskörper nicht auf brennbaren Unterlagen entzünden und den Sicherheitsabstand einhalten.

Anzünden

Halten Sie sich an die übliche Anweisung „Gegenstand auf den Boden legen, am äußersten Ende der Zündschur entzünden und rasch entfernen!“. Achten Sie auch darauf, dass die Zündschnur nicht abgebrochen und damit zu kurz ist. Ihnen fehlen sonst wertvolle Sekunden, um wegzulaufen.

Tipp: Verwenden Sie Langfeuerzeuge, dann verbrennen Sie sich auch nicht an den Zündfunken.

Bei Reibezündern streichen Sie weg vom Körper über die Zündfläche einer Streichholzschachtel und werfen den brennenden Feuerwerkskörper sofort und kontrolliert auf den Boden.

Tischfeuerwerk

Halten Sie sich an die übliche Anweisung „Gegenstand auf den Boden legen, am äußersten Ende der Zündschur entzünden und rasch entfernen!“. Achten Sie auch darauf, dass die Zündschnur nicht abgebrochen und damit zu kurz ist. Ihnen fehlen sonst wertvolle Sekunden, um wegzulaufen.

Tipp: Verwenden Sie Langfeuerzeuge, dann verbrennen Sie sich auch nicht an den Zündfunken.

Bei Reibezündern streichen Sie weg vom Körper über die Zündfläche einer Streichholzschachtel und werfen den brennenden Feuerwerkskörper sofort und kontrolliert auf den Boden.

Feuerwerksreste und Blindgänger

Nehmen Sie einen Eimer Wasser mit. Sammeln Sie am Ende ihre abgebrannten Feuerwerkskörper ein und werfen Sie diese in das Wasser. Effekt-Batterien übergießen Sie mit etwas Wasser. Die gelöschten Überreste können Sie am nächsten Morgen im Hausmüll entsorgen. So verhindern Sie, dass Kinder am nächsten Tag die Reste einsammeln und damit zündeln.

Warten Sie fünf Minuten, bevor Sie sich einem Blindgänger nähern. Werfen Sie ihn anschließend zu den Böllerresten in den Wassereimer. Viele Bodenfeuerwerke haben eine Ersatzzündschnur, mit der Sie eine zweite Zündung versuchen können.

Feuerwerk und Feinstaub

Wenn Silvesterraketen und Böller explodieren, dann erfüllt neben viel Lärm und Leuchteffekten auch dichter Rauch die Luft – und der hat es in sich: Der Qualm aus Feuerwerkskörpern setzt große Mengen metallhaltigen Feinstaubs frei. Die Belastung beschränkt sich dabei nicht auf Silvester und Neujahr, die Metallkonzentrationen in der Luft bleiben je nach Wetterlage noch tage- oder wochenlang erhöht.

Riskant sind dabei besonders die Bestandteile, die in Feuerwerk für die bunten Spezialeffekte verantwortlich sind: Strontium, Kalium, Barium, Kobalt, aber auch Blei, Kupfer, Zink, Wismut, Titan und viele weitere Stoffe werden in Form von Metallsalzen zugemischt und bei den funkelnden Explosionen großflächig verteilt.

Beim Abbrand von Feuerwerkskörpern entstehen überwiegend Partikel zwischen einem und zwei Mikrometern Durchmesser. Feinstaubpartikel unterhalb von 2,5 Mikrometern Durchmesser gelangen bis in die kleinsten Lungenverästelungen (Bronchiolen) – unterhalb einem Mikrometer sogar bis in die Lungenbläschen (Alveolen).

Risiko Rauch

Bislang ist noch kaum erforscht, wie sich kurzfristige Belastung mit metallischem Feinstaub auf die Gesundheit auswirkt. Dennoch sollten Sie den Rauch nicht einatmen. Zum einen sind Schwermetalle für sich giftig. Zum anderen beeinträchtigen Feinstäube die Funktion der Atemwege.

Quelle: Udo Gamperling / allianz.de

 

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