Wer möchte, kann im Rhein-Neckar-Kreis tief in die Geschichte abtauchen und vergangene Zeiten mit allen Sinnen erleben / Feste locken unter anderem in Weinheim, Sinsheim, Angelbachtal und Lobbach
Flughafen-Chaos, Stau und Reisestress? Das muss man sich nicht antun, um einen schönen Urlaub zu erleben: „Der Rhein-Neckar-Kreis hat zwar weder Berge noch Meer, bietet aber trotzdem alles, was man für gelungene Ferien braucht – und das vor der eigenen Haustür“, sagt Beate Otto, Tourismusbeauftragte des Kreises. In der Sommer-Serie Ferientipps präsentiert die Tourismus-Expertin im Landratsamt wieder sechs Wochen lang ausgewählte Highlights. Diesmal geht es darum, wie man in den Ferien zuhause bleiben und dennoch ganz weit wegkommen kann: Wer möchte, kann im Rhein-Neckar-Kreis tief in die Geschichte abtauchen und längst vergangene Zeiten mit allen Sinnen erleben.
Zum Einstieg eignet sich das Weinheimer Altstadtfest vom 11. bis zum 14. August. Viele der Angebote sind zwar ganz im Hier und Jetzt verankert, aber zur Eröffnung begrüßt Oberbürgermeister Manuel Just die Gäste immer noch traditionell in Odenwälder Tracht. Danach folgen der Kerwetanz der Vereine auf dem Marktplatz sowie ein kleiner Umzug zum Kerwehaus im Gerberbachviertel, bei denen ebenfalls zahlreiche traditionelle Kostüme zu sehen sein werden. Mehr Infos und zum Programm unterwww.weinheim.de/stadtthemen/kerwe.
Am 12. und 13. August finden sich Mittelalterfans am besten in Angelbachtal ein: Im Park rund um das Wasserschloss sorgen hier beim Mittelalterlichen Spektakulum zwei Tage lang unter anderem Gaukler, Puppenspiel, Holzwurmcircus, Medicus-Show, Wasser-Guillotine und Ritterturniere für Unterhaltung – es gibt wirklich viel zu sehen. Für die Ohren ist mit Live-Musik gesorgt, die Nase darf an handgemachten Seifen schnuppern, der Gaumen sich an einem kulinarischen Angebot von traditionell bis exotisch gütlich tun. Die Hände sind beim Papierschöpfen, Bogenschießen und anderen Aktivitäten gut beschäftigt. Mehr Informationen unter www.ritterfest-angelbachtal.de.
Historischer Erntetag
Ebenfalls in die Vergangenheit geht‘s am gleichen Wochenende in Sinsheim-Dühren: beim historischen Erntetag der Dreschgemeinschaft Dühren e.V. Insbesondere am Sonntag, 13. August ab 11 Uhr beginnt bei den Vorführungen auf dem Feldgelände eine wahre Zeitreise durch die Jahrhunderte. Hier wird ein Feld nach und nach mit verschiedenen Methoden abgeerntet: von Sense und Dreschflegel über Oldtimer-Traktoren mit Anhänger bis hin zu modernen Landmaschinen. Zwischen duftendem Stroh und Dieselgeruch erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie viel Arbeit unser täglich Brot eigentlich macht. Mehr Informationen unter www.dreschgemeinschaft.de.
Um altes Handwerk geht’s auch in Schönau. Im kulturhistorischen Museum in der Hühnerfautei gibt es eine Ausstellung über die Tuchmacherstadt Schönau: vom Flachsanbau über die Tuchherstellung bis hin zum Stoffdruck mit Modeln. Über mehr als 500 Druckmodel, teilweise noch aus der wallonischen Zeit, verfügt das Museum; die schönsten sind dort ausgestellt. Besucherinnen und Besucher können vor Ort selbst Stoffbahnen ausrollen und das aufgespannte Tuch mit den wechselnden Mustern betrachten (https://alt-schoenau.de/huehnerfautei.html). Wer lieber selbst Hand anlegt, kann das bei Karin Langer tun: In ihrem Laden Lileila bietet sie Workshops an, in denen Interessierte mit Kopien der historischen Model, aber auch mit modernen Motiven, selbst Stoffe bedrucken können. Der nächste Workshop findet am 16. August statt (www.lileila.de/workshop).
Labyrinth der Römer
Ganz weit in die Vergangenheit schließlich geht es in diesem Sommer auf dem Hegehof beim „Labyrinth der Römer“. Die altertümliche Geschichte des Ortes, die als Siedlung unter dem Namen „Lopodunum“ begann, hat sich der Hegehof zum Vorbild genommen: Das alljährliche Maislabyrinth ist diesmal ganz auf die antike Mythologie ausgerichtet. Auf den ornamental angelegten Wegen des Labyrinths gehen abenteuerlustige Gäste jeden Alters auf die Suche nach Wesen und Gestalten aus der römisch-griechischen Mythologie. Wer alle findet, kann am Ende ein Lösungswort kombinieren und mit etwas Glück sogar einen Preis gewinnen. Das Labyrinth ist von Juli bis Oktober täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Für die Erholung im Anschluss laden nebenan ein großer Spielplatz sowie Tische und Bänke zum Verweilen ein, der Hofladen bietet dazu gekühlte Getränke, Kaffee, Kuchen und mehr. Mehr Informationen unterwww.hegehof.de. Übrigens gibt es auch in Hockenheim schon seit 20 Jahren ein tolles Maislabyrinth. Hier ist ein interessanter Lehrpfad aus der Landwirtschaft versteckt (www.maislabyrinthhockenheim.de).
Klosterfest
Eine besonders hübsche historische Kulisse bietet das Klosterfest Lobbach am 26. und 27. August: Im Bereich rund um die Klosterkirche lädt der Kunst- und Handwerkermarkt mit Schmuck und Keramikartikeln zum Flanieren ein; über den Buden weht der Duft von selbstgemachten Marmeladen und Gewürzen. Über die gesamte Dauer des Fests stehen außerdem die „Freunde der Klosterkirche“ im Kirchenraum als Ansprechpartner für Wissensdurstige zur Verfügung. Ein Klassiker für Historienbegeisterte ist die Burg Dilsberg in Neckargemünd. Die mittelalterliche Bergfeste blieb unzerstört und kann täglich von 10 bis 17.30 Uhr besichtigt werden. Lohnenswert sind die öffentlichen Führungen, die an allen Sonn- und Feiertagen um 15 Uhr stattfinden. Treffpunkt ist im Burginnenhof, eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich (Kosten: 4 Euro für Erwachsene, 1 Euro für Kinder, zzgl. Burgeintritt 2 Euro für Erwachsene und 1 Euro für Ermäßigte). Übrigens: Bei großer Hitze ist der unterirdische Brunnenstollen der Burg eine gute Adresse zum Abkühlen. Mehr Informationen unter www.neckargemuend.de/entdecken/bergfeste+dilsberg.
Noch mehr Tipps finden Sie auf dem Freizeitportal des Rhein-Neckar-Kreises unter www.deinefreizeit.com.
Quelle: Landratsamt RNK