Ein Himmel in Grün und Rosa
Während die Walldorferinnen und Walldorfer in bester Feierlaune und bei fast sommerlichem Wetter den Spargelmarkt genossen, ereignete sich am Himmel über Walldorf beinahe unbemerkt ein spektakuläres Naturphänomen.
Über Deutschland und bis weit nach Österreich und die Schweiz sowie Südeuropa brauste ein Sonnensturm, der unseren Breiten ein Himmelsspektakel bescherte, das im Regelfall nur nahe der Pole beziehungsweise weit in Europas Norden zu sehen ist – Polarlichter.
Aurora borealis, so der wissenschaftliche Name der Leuchterscheinung, wird durch die Kollision von Sonnenwind und Erdmagnetfeld erzeugt. Die Vorhersagen für das letzte Wochenende waren extrem vielversprechend, deshalb machten sich viele Fotografen bereit, um kurzfristig startklar zu sein, sollten sich die Prognosen bewahrheiten.
„Mit dem Polarlicht ist das so eine Sache, trotz guter Vorhersagen gibt es keine Garantie für eine spektakuläre Show,“ meinte Fotografin Kerstin von Splényi schmunzelnd. „Da die Farben vom menschlichen Auge nur wahrgenommen werden, wenn sie extrem intensiv sind, bin ich den ganzen Abend mit meinem Handy vor der Nase rund ums Haus gelaufen.“ Auf Kameradisplays werden die Färbungen eher sichtbar.
Und dann war es offensichtlich so weit. „Die Vorhersage-App machte Hoffnung, dass tatsächlich etwas Zeit zum Fotografieren blieb, auch wenn man noch einen passenden Standort suchen musste.“ Auf dem freien Feld am Flugplatz baute von Splényi dann Stativ und Kamera auf. Nach knapp einer Viertelstunde war zunächst alles vorbei.
Doch eventuell gibt es im Laufe des Jahres noch einmal Gelegenheit, dieses beeindruckende Schauspiel zu sehen, denn die Sonnenoberfläche ist zurzeit sehr aktiv. Diese Aktivitäten durchlaufen einen circa elfjährigen Zyklus, dessen Höhepunkt nach Angaben von Experten noch zwei Jahre anhalten kann.
Text: Stadt Walldorf
Foto: K. v. Splényi