Im Zuge der anstehenden Straßensanierung in der Gartenstraße zwischen der Dämmelstraße und der Straße „ In der Bohn“ wurde auch die Kastanienbaumreihe einer Überprüfung unterzogen, da nicht nur der Fahrbahnbereich, sondern auch die beidseitigen Gehwege und Nebenflächen erneuert werden.
Nach einer ersten Sichtung und Bewertung durch die Grünflächenabteilung wurden sechs der Bäume als sehr kritisch und stark geschädigt eingestuft. Eine weitergehende Untersuchung an diesen betroffenen Bäumen hat diese Einschätzung leider bestätigt. Dabei wurde mit einem sogenannten Resistographen der Zustand und die Festigkeit des Kernholzes mittels Bohrwiderstandsmessungen erfasst und dokumentiert. Dabei zeigte sich, dass vor allem frühere Verletzungen zu großen Fäulnisbereichen geführt haben, die tief in die Stammköpfe hinein reichen und die Statik der Bäume stark beeinträchtigen.
Die Rosskastanie ist als Straßenbaum wegen ihrer Blüte sehr beliebt, bildet aber ein vergleichsweise weiches Holz aus, das bei Verletzungen gegenüber Fäulnis und Pilzbefall sehr anfällig ist. Durch Wurzelkappungen und Wurzelschäden wurden die Bäume ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass für sechs Bäume aus der Kastanienreihe nur die Maßnahmenempfehlung „Fällung“ als Ergebnis dieser weitergehenden Untersuchung festgestellt werden konnte.
Die verbleibenden und die zu ersetzenden Bäume sollen im Rahmen der Sanierung einen größeren und geschützten Standraum erhalten, um künftige Beeinträchtigungen in Grenzen zu halten und den Bäumen im Straßenraum ein Auskommen zu ermöglichen. Durch den zusätzlichen Platzbedarf der Baumscheiben und wegen der inzwischen erfolgten Verdichtung der Bebauung mit vielen Zufahrten und Zugängen kann aber nur ein Teil der gefällten Bäume wieder ersetzt und neu gepflanzt werden. Bäume, die an ihrem natürlichen Standort mehrere hundert Jahre alt werden, erreichen im Straßenraum aufgrund der vielen Stressfaktoren und Beeinträchtigungen nur einen Bruchteil ihres möglichen Lebensalters.