Ist länger andauernder oder wiederkehrender Schwindel ein Anzeichen für eine Störung oder Erkrankung eines Organs? Zu diesem Thema konnte in diesen Tagen die Vorsitzende der Wieslocher Frauen, Elke Walter, viele Interessierte begrüßen. „Oh Gott Wasser her, oder ich vergehe“ mit diesem Ausruf von Martin Luther, der unter der Schwindelkrankheit M.Meniere litt, starte Frau Karin Kircher vom Geriatrischen Schwerpunkt Schwetzingen Ihren Vortrag bei den Wieslocher Frauen.
Schwindel ist weit verbreitet und nach Schmerzen der 2.häufigste Grund für einen Arztbesuch. Schwindel ist keine Krankheit, aber ein Symptom für eine Störung. Ein komplexes System aus Sehsinn, Gleichgewichtsorgan und Tiefenwahrnehmung ermöglicht uns die Orientierung im Raum und nur, wenn diese gut miteinander kooperieren, fühlt sich der Mensch sicher und wohl. Bereits die Unterschiedlichen Formen von Schwindel – Dreh, Schwank, Liftschwindel oder Benommenheit- geben Hinweise auf die Ursachen, ebenso das zeitliche Auftreten wie die Häufigkeit, die Dauer und tritt der Schwindel anfallsweise oder langanhaltend auf.
Auch die Schwindelauslöser lassen Rückschlüsse auf die Art der Ursachen zu: Wird Ihnen beim Aufstehen, im Dunkeln oder bei schnellen Bewegungen schwindelig? Häufig übersehen werden seelische Gründe, die sich hinter den Schwindelsymptomen verbergen wie Trauer, Einsamkeit, Angst und Depression. Hier ist frühzeitige Therapeutische Hilfe angezeigt. Beim gutartigen Lagerungsschwindel, der häufigsten organischen Ursache für Gleichgewichtsstörungen im Alter, helfen sogenannte Befreiungsmanöver unter Anleitung von Physiotherapeuten. So lassen sich die Ohrsteinchen, die den Schwindel verursachen, zurück an ihren Platz befördern. Eine Korrekte Diagnose und Ursachensuche ist wichtig, um vor allem bei älteren Menschen die Gefahr von Stürzen und Unsicherheit zu reduzieren. Hör und Sehstörungen, sowie verschiedene mit dem Altern verbundene Veränderungen erhöhen das Risiko der Schwindelanfälligkeit. Wichtig: Die Grundkrankheit muss behandelt werden um den Schwindel zu verbessern!
Die Referentin wies auch auf Fehler bei der Medikamenteneinnahme hin, die zu Schwindel führen können. Bei auftretenden Schwindelattacken sorgen Sie für Sicherheit! Setzen Sie sich oder legen Sie sich hin! Wer rastet, der Rostet – Bewegung! dies war die Botschaft zur Vorbeugung, Risikominimierung durch gesunde Lebensweise und regelmäßige Gesundheitskontrollen. Bei bereits bestehender Unsicherheit ist eine angepasste Sturzprävention wie Beseitigung von Stolperfallen, gute, blendfreie Beleuchtung, festes Schuhwerk und das Nutzen von Hilfsmitteln wie Gehstock und Rollator sinnvoll. Im Anschluss an diesen interessanten Vortrag schloss sich eine rege Diskussion an. Elke Walter dankte Karin Kircher für diesen wichtigen und informativen Vortrag und überreichte ihr ein Präsent.