Deutliche Warnung von Neurowissenschaftler und Psychiater Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer.
»Spitzer ist ein ›Psychiater zum Anfassen‹. Er verspürt einen Auftrag. Er versteht sich nicht nur als Wissenschaftler, sondern in erster Linie als Arzt, der helfen will.« – Deutsches Ärzteblatt
Spitzer spricht von „Smartphone-Epidemie“. Er ist sich sicher: „Computer schaden Kindern mehr, als sie nutzen“. „Das Smartphone macht unsere Kinder krank, dumm und süchtig“.
In seinen Veröffentlichungen und populärwissenschaftlichen Vorträgen kritisiert er die Digitalisierung an Schulen. Und begründet seine Kritik damit, dass Heranwachsende aufgrund ihrer Gehirnentwicklung mit digitalen Medien nicht umgehen können. Ebenso, dass Kinder und Jugendlichen gar nicht mit oder von den digitalen Medien lernen können.
Darüber hinaus haben digitale Medien gravierende negative gesundheitliche Auswirkungen auf die jungen Menschen.
Kurz vor Weihnachten fragen sich Millionen Eltern in Deutschland, was sie ihren Kindern zu Weihnachten schenken sollen.
Viele Kinder wünschen sich ein neues Smartphone. Zweifelsohne ist das Smartphone das Statussymbol unserer Zeit für junge Menschen.
Psychiater Professor Manfred Spitzer geht sogar so weit, dass er keinem Kind unter 18 Jahren ein Smartphone in die Hand drücken würde. Doch dies machen Eltern fahrlässigerweise millionenfach.
Es gibt eindeutige Beweise, dass das Bildungsniveau abnimmt. Die Digitalisierung an Schulen macht die Schüler nicht besser, im Gegenteil, sie macht sie erwiesenermaßen schlechter.
Die negativen Auswirkungen betreffen unser Denken, Fühlen und Handeln und hat dramatische gesamtgesellschaftliche Auswirkungen.
„Smartphones schaden der Gesundheit, der Bildung und der Gesellschaft insgesamt! Es wird höchste Zeit, dem Hype durch Fakten zu begegnen. Wann wachen wir endlich auf?“
Damit die Bevölkerung diesen Fakten leichter begegnen kann, schrieb Spitzer das Buch: „Die Smartphone-Epidemie: Gefahren für Gesundheit, Bildung und Gesellschaft„
Spitzer vertritt folgende Thesen: „Den Lehrern wird viel Blödsinn von oben vorgegeben“. Und „Wenn man Smartphones an Schulen verbietet, werden die Schüler besser“.
Er untermauert seine Aussagen mit unwiderlegbaren Studien. Bei der Aussage: Wer Dating-Apps wie Tinder benutzt, hat ein höheres Risiko, an Geschlechtskrankheiten zu erkranken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) und Weltgesundheitsorganisation (WHO) liefern entsprechende Daten, die das beweisen.
„Digitale Techniken haben genau wie Medikamente Risiken und Nebenwirkungen“.
„Eine Mannheimer Studie mit 500 Kindern zwischen 8 und 14 Jahren hat ergeben: Die Hälfte fühlt sich vom Smartphone bei den Hausaufgaben gestört, ein Viertel ist genervt von den Nachrichten, und ein Fünftel ist der Meinung, das Smartphone sei der Grund für sinkende Schulleistungen. Das Jugendwort des Jahres 2015 heißt Smombie: Smartphone-induzierter Zombie. Diese Jugendlichen haben begriffen, dass das Smartphone ihnen ihr Leben stiehlt.“ so Spitzer gegenüber dem SPIEGEL
Kurzsichtig durch Smartphone
Das Smartphone ist das digitale Endgerät mit dem kleinsten Bildschirm. Wenn Erwachsene mit fertig entwickelten Augen täglich darauf starren, passiert diesen nichts. Anders ist dies jedoch, wenn man unter 25 Jahre alt ist und die Augen noch wachsen. Beim häufigen Blick in die Nähe werden junge Menschen kurzsichtig.
In Südkorea werden die meisten Smartphones weltweit produziert. Zu den größten Herstellern dort zählt Samsung, eine weltweit führende Marke. Die Südkoreanischen Kinder und Jugendlichen besitzen zu 100% ein Smartphone und 95% sind kurzsichtig! „Das ist eine Epidemie von erworbener Sehbehinderung“ so Spitzer. Inzwischen hat Südkorea Gesetze erlassen, um die Jugend vor den Folgen der exzessiven Smartphone-Nutzung zu schützen. In Südkorea sind 30% der jugendlichen Smartphonesüchtig.
Psychische Erkrankungen und Depressionen unter Jugendlichen
Es gibt Jugendgruppen, welche sich als die letzte Generation sehen und sich als solche selbst bezeichnen. Andererseits schreiben die Medien auch von einer „Generation Depression“ – „Immer mehr depressive Teenager“ berichtet die Presse.
Wie viele menschliche Erfindungen und Errungenschaften haben Internet und Smartphone neben einer positiven Seite auch eine negative Seite. Die Art und Weise, wie Menschen einander begegnen und miteinander kommunizieren, hat sich mit dem Internet verändert. Mit dem Beginn der Smartphone-Ära veränderte sich die Nutzung des Internets massiv. Statt eines stationären Internetzuganges am heimischen PC ist nun das Internet immer und überall mit dabei.
Die Maßnahmen der Corona-Pandemie trafen gerade junge Menschen sehr hart. Über Monate fehlten ihnen gewohnte Struktur und der Kontakt zu Gleichaltrigen. Soziale Medien sind alles andere als sozial, denn echte menschliche Nähe können diese nicht ersetzen.
In seinem Buch „Einsamkeit. Die unerkannte Krankheit“ setzt sich Spitzer mit dem Massenphänomen Einsamkeit auseinander. Er stellt fest, wer einsam ist, erkrankt häufiger als andere an Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depressionen und Demenz – zu diesem Ergebnis kommen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Sie alle sagen: Einsamkeit ist tödlich!
Video – Interview mit Manfred Spitzer
»Spitzer hat ein Anliegen. Er will die Menschheit vor der Verblödung bewahren, die ihr unweigerlich durch Computer, Handy, Fernsehen sowie das Navi im Auto droht und von digitalen Dealern überall auf der Welt befeuert wird.« – Süddeutsche Zeitung
»Der Ulmer Psychiater und Hirnforscher Manfred Spitzer will vor allem aufrütteln und klarmachen, wie schädlich und ungesund das digitalisierte Leben ist.« – Psychologie heute
»Spitzer ist ein Wissenschaftsentertainer, der aus eigener Quelle schöpft. Er schlägt nur deshalb die Pauke, weil er will, dass seine Erkenntnisse in den Kinder-, Lehrer- und Ministerzimmern gehört werden.« – Stuttgarter Nachrichten
Video – Vortrag von Manfred Spitzer
Manfred Spitzer – Wussten Sie, dass Kinder durch die Smartphone-Nutzung kurzsichtig werden, Facebook depressiv macht und man in Deutschland ein Gesetz verabschieden muss, welches das Filmen von Sterbenden untersagt?
Quellen und weiterführende Informationen:
BR: Krankenkasse alarmiert immer mehr depressive Teenager
Stuttgarter Zeitung: Studie Jugend in Deutschland – was hilft der Generation Depression
Süddeutsche Zeitung: Medienstudie – Smartphones setzen Kinder unter Stress
Wikipedia: Manfred Spitzer
Bildquellen:
Symbolbild von Mirko Sajkov auf Pixabay
Symbolbild von Helena Jankovičová Kováčová auf Pixabay
Symbolbild von crlamgeorgia auf Pixabay
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