Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen viele Tipps mit nach Hause
Das Thema „Demenz“ ist noch in vielen Teilen ein Tabuthema. Damit soll unter anderem mit dem Modell-Projekt „Demenz im Quartier“, an dem sich auch die Stadt Walldorf beteiligt, gebrochen werden.
Das Thema soll mit Vorträgen, Mitmachaktionen und Schulungen in die Breite der Gesellschaft getragen werden und so für mehr Akzeptanz sorgen.
Federführend betreut wird das Modell-Projekt, das über den Zeitraum von zwei Jahren läuft, von der IAV-Stelle der Stadt in Person von Andrea Münch. Eine Steuerungsgruppe ist ebenfalls darin mit eingebunden. Um auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung für das Thema Demenz zu sensibilisieren, wurden drei Schulungen angeboten. Zwei davon fanden in der Astoria-Halle statt und eine im Rathaus. Insgesamt waren rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei.
Mit Karin Kircher vom Geriatrischen Schwerpunkt GRN Schwetzingen war für die Veranstaltungen eine sachkundige und empathische Referentin gewonnen worden.
Teilgenommen haben aber nicht nur Mitarbeitende der Stadt Walldorf, sondern auch interessierte Bürgerinnen sowie Betroffene und Menschen, die beruflich Berührungspunkte mit dem Thema haben. Im Mittelpunkt der Schulungen stand die Frage: „Wie gehe ich mit einem Menschen mit Demenz um?“ Aber auch Grundlegendes zum Thema Demenz wurde erörtert, zum Beispiel, was die Krankheit genau ist und wie sie sich äußert.
Viele der Teilnehmenden konnten selbst aus ihren Erfahrungen berichten, weil sie in der Familie oder dem näheren Umfeld betroffen sind. Alle konnten hilfreiche Tipps mitnehmen. Manche haben zum ersten Mal Mut gefasst, offen über die Thematik in der eigenen Familie zu sprechen, da ihnen der geschützte und wertschätzende Rahmen die Möglichkeit dazu gab.
Um das Thema weiter aus der „Tabuzone“ zu holen, wurde allen Beteiligten ein Rat mit auf den Weg gegeben: „Vernetzt euch! Geht offensiv damit um! Holt euch Hilfe!“
Der Referentin Karin Kircher gelang es stets sehr gut, das durchaus schwere Thema mit Leichtigkeit zu verbinden, so dass auch mal herzhaft gelacht werden durfte. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer empfanden das als sehr befreiend.
Deutlich wurde bei den Schulungen auch: Es gibt keine Pauschallösungen, jeder Mensch ist individuell, deshalb ist auch der Mensch in der Demenz individuell zu sehen und zu behandeln.
Nicht jedes Hilfsangebot ist für jeden passend.
Wichtig sei es vor allem, mit den Betroffenen positive Erfahrungen möglich zu machen.
Das Engagement der Stadt im Bereich Demenz wurde von allen Teilnehmenden sehr begrüßt. Alle waren sich einig, dass es nach wie vor noch mehr Information und Sensibilisierung im Gemeinwesen für das Thema Demenz brauche. „Die Stadt wird weiter am Thema dran bleiben“, verspricht Andrea Münch.
Nächste Schulung:
Für die nächste Schulung am 8. Juni sind noch Plätze frei und sie ist auch für Interessierte offen, die nicht bei der Stadtverwaltung angestellt sind.
Sie findet von 10 bis 12 Uhr im Rathaus statt.
Wer an der Schulung teilnehmen oder sich auch sonst gerne beim Thema Demenz im Quartier“ engagieren möchte, meldet sich bei Andrea Münch von der IAV-Stelle telefonisch unter der 06227 35-1168 oder per E-Mail unter [email protected].
Text: Stadt Walldorf