Zur Vernissage ihrer Ausstellung „SCHÖN-ALLTÄGLICH-VERGÄNGLICH“ laden Rainer Schmelzeisen und Hartmuth Schweizer herzlich ein in die Galerie Alte Apotheke, Hauptstr. 47, Walldorf, am Samstag, 15. Dezember 2018, 18 Uhr.
schön – alltäglich – vergänglich… dieser Themendreiklang im Titel der Walldorfer Ausstellung in der Alten Apotheke beschreibt wesentliche Fragestellungen zeitgenössischer Kunst.
Wie Antworten des 21. Jahrhunderts aussehen können, demonstriert eindrucksvoll Prof. Dr. Dr. Rainer Schmelzeisen, der Ärztliche Direktor der Freiburger Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, der mittlerweile auch durch seine künstlerische Arbeit eine beachtliche Reputation erlangt hat.
Er präsentiert eine Auswahl seiner Leuchtobjekte, Leuchtbilder und Installationen, mit denen er diese seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sich rasant entwickelnden Kunstformen um interessante neue zeitgenössische Varianten erweitert. Aus seiner medizinischen Praxis und auf Fotoreisen durch viele Kontinente und Kulturen entstanden große Bildarchive. In diese fließen Alltagserfahrungen und Elemente der Popkultur ein und prägen inhaltlich und formalästhetisch seine Werke. Wie in Lou Reeds MAGIC AND LOSS, den der Künstler in einer seiner Arbeiten zitiert, thematisiert er Verlust und Tod, um gleichzeitig immer wieder auf die Magie der Schönheit und des Lebens zu verweisen. Die von Schmelzeisen angewandte Lenticulartechnik ermöglicht es, derart ambivalente Betrachtungen in einem Kunstwerk gleichzeitig vorzunehmen, da je nach Betrachterstandpunkt unterschiedliche, sich überlagernde Ansichten wahrnehmbar werden. So offenbaren überraschende Interaktionen mit dem Betrachter unvermutete Zusammenhänge und Bedeutungen: Bei Annäherung an ein Fotoobjekt beginnt ein Herz zu schlagen oder der Taster einer Fußgängerampel übermittelt eine schockierende Nachricht.
Christian Ignatzi hat in einem sehr guten Künstlerporträt, auf das ich mich hier auch beziehe, die Person Rainer Schmelzeisen charakterisiert: „Er ist ein bisschen wie seine Werke. Eine vielschichtige Persönlichkeit mit vielen Facetten – je nachdem, von welchem Blickwinkel aus man ihn betrachtet.“
Eine weitere künstlerische Position, die als dialogische Ergänzung zu der von Rainer Schmelzeisen gedacht ist, wird von dem Walldorfer Künstler Hartmuth Schweizer mit interdisziplinär angelegten Untersuchungen in Form einer Laborinstallation vorgestellt.
Mit den dort gezeigten Sammlungen von Naturmaterialien und mit Beobachtungen, die aus experimentellen Anordnungen gewonnen werden, beschreibt der Künstler die Vergänglichkeit jeglicher Existenz als Naturkonstante und die sich daraus ergebenden chaogenen Strukturen als eine Form neuer Schönheit.
Die Ausstellung läuft bis zum 13. Januar 2019 und ist geöffnet jeweils sonn- und feiertags von 14 Uhr bis 17 Uhr und nach Vereinbarung (Tel.: 06227-2526).
Text und Fotos: Hartmuth Schweizer