Schmerzsalben werden vor allem zur Behandlung von Muskelschmerzen sowie bei leichten Prellungen und Zerrungen eingesetzt. Es gibt verschiedene Arten von Salben, die sich in ihrer Wirkungsweise unterscheiden. Während Schmerzgels in der Regel eine kühlende Wirkung entfalten und lediglich auf die Haut aufgetragen werden, sind Salben meistens mit einem Wärmeempfinden verbunden und einzureiben. Bei der Auswahl des richtigen Produktes lohnt sich ein genauer Blick auf die Wirkstoffe.
Schmerzsalben mit Prostaglandin-hemmenden Wirkstoffen
Prostaglandine sind Gewebshormone, die in fast allen Organen des Körpers vorkommen. Diese körpereigenen Substanzen werden vom Gewebe als Reaktion auf verschiedene Reize gebildet. Sie kommen vor allem in entzündetem oder verletztem Gewebe vor. Dies führt zu einer Reizung der Nerven, die daraufhin Schmerzsignale an das Gehirn senden. Die Anwendung einer Schmerzsalbe, die Prostaglandine hemmt, kann diese Schmerzsignale reduzieren, was zu einer Verringerung des Schmerzempfindens führt.
Schmerzsalben mit Wirkstoffen wie Diclofenac, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen wirken Prostaglandin-hemmend und werden vor allem bei Muskelschmerzen eingesetzt. Die betroffenen Muskelpartien werden mehrmals täglich mit diesen Salben behandelt. Sie eignen sich besonders für akute, leichte bis mäßig starke Muskelschmerzen.
Beispiele für Schmerzsalben mit Prostaglandinhemmern sind Voltaren Schmerzgel, Diclo-ratiopharm Schmerzgel und Proff Schmerzcreme. Sämtliche Produkte sind nicht verschreibungspflichtig und können auch über eine Online-Apotheke bezogen werden können.
Durchblutungsfördernde und wärmende Wirkstoffe in Schmerzsalben
Durchblutungsfördernde Schmerzsalben eignen sich zur Behandlung von Muskelschmerzen, die durch Mangeldurchblutung oder Verspannungen verursacht werden. Sie enthalten häufig Wirkstoffe wie Capsaicin, Nicoboxil oder Benzylnicotinat. Diese Inhaltsstoffe bewirken eine Erweiterung der Hautgefäße, was zu einer besseren Durchblutung führt. Durch die entstehende Wärme können Verspannungen gelöst und Muskelschmerzen gelindert werden.
Wärmende Salben können wie Schmerzsalben mit Prostaglandin-hemmenden Wirkstoffen mehrmals am Tag angewendet werden. Es ist jedoch darauf zu achten, dass sie nicht mit den Schleimhäuten in Berührung kommen. Sie dürfen auch nicht auf Wunden oder verletzte Hautpartien aufgetragen werden.
Röwo Wärmebalsam und Hansaplast ABC Wärmepflaster Capsicum sind Beispiele für Wärmesalben gegen Muskelschmerzen.
Pflanzliche Schmerzsalben – wenn die Kraft der Natur wirkt
Es gibt eine Reihe von Schmerzsalben, die auf pflanzlichen Inhaltsstoffen basieren. Bei der Anschaffung solcher pflanzlichen Schmerzsalben sollte stets darauf geachtet werden, ob sie eine kühlende oder wärmende Wirkung haben, da wärmende Salben bei Entzündungen nicht angewendet werden sollten.
Eine natürliche Schmerzsalbe ist beispielsweise Traumaplant von der Klosterfrau Healthcare Group. Diese Salbe hat entzündungshemmende, abschwellende und schmerzstillende Eigenschaften und unterstützt darüber hinaus die Wundheilung und Geweberegeneration. Traumaplant wird bei Zerrungen, Verstauchungen und Prellungen eingesetzt. Wesentlicher Bestandteil des Produktes ist die Pflanze Beinwell, die zur Familie der Raublattgewächse gehört.
Eine pflanzenbasierte, wärmende Schmerzsalbe ist die Enzborn Teufelssalbe, die bei Muskelschmerzen, Muskelkrämpfen und Verspannungen verwendet wird. Der Name „Teufelssalbe“ leitet sich von ihrer intensiven Wirkung ab: Nach dem Auftragen entsteht ein starkes Brennen auf der Haut, weshalb schmerzempfindliche Personen diese Salbe möglicherweise meiden sollten. Ein Vorteil dieser Salbe ist jedoch, dass die Wärme tief eindringt und so schnell Verspannungen lösen kann. Ihre aktiven Inhaltsstoffe sind Teufelskralle und Brennnessel.
Die rezeptfreie Kytta Schmerzsalbe, die einen hoch dosierten Extrakt aus der Beinwellwurzel enthält, wurde von der Stiftung Warentest geprüft und mit einem positiven Testurteil bewertet. Das Produkt hat entzündungshemmende, abschwellende und schmerzlindernde Eigenschaften und wird bei einer Reihe von Beschwerden eingesetzt, darunter Rücken-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Zerrungen, Prellungen, Verstauchungen und Kniearthrose.