(fwu) Gegen Mitaufsteiger SSV Regensburg sollten laut Trainer Gerd Dais unbedingt drei Punkte eingefahren werden. Für viele wurde dieses Spiel als besonders wichtig angesehen, da es doch die Richtung für die Zukunft aufzeigt. Entweder man setzt sich mit einem Sieg im Tabellenmittelfeld fest oder man ist bei einer Niederlage in Sichtweite des Tabellenendes und damit im Abstiegskampf angekommen.
Nach der 1:0 Führung in der ersten Halbzeit erfolgt jedoch in der 45. Minute der Ausgleich der Gäste und am Ende der zweiten Halbzeit, in der 90. Minute (!) dann der Siegtreffer für den SSV. Ganz bitter: in der jeweils letzten Minute klingelte es im Kasten.
Da noch viele Mannschaften bis einschließlich Donnerstag spielen, ist die tatsächliche Platzierung in der Tabelle noch nicht ganz klar. Sie wird aber in Sichtweite der Abstiegsregion sein.
Erste Heimniederlage / Seit vier Begegnungen sieglos
Sandhausen (sim). Nun hat es den SV Sandhausen in der zweiten Bundesliga auch zu Hause erwischt. Lediglich 2.400 Zuschauer fanden den Weg ins Hardtwaldstadion und 2.300 davon mussten gegen Mitaufsteiger SSV Jahn Regensburg eine 1:2 (1:1) Niederlage erleben, während die 100 mitgereisten Gästefans den zweiten Saisonerfolg feierten. Seit vier Spielen wartet der Neuling nunmehr auf ein Erfolgserlebnis, wo es lediglich eine Punkteteilung gab.
„Wir wollten eine bessere Leistung wie in Paderborn abliefern“, analysierte Trainer Gerd Dais, musste aber feststellen, „dass zu viele Ballverluste immer wieder die Gäste zu guten Möglichkeiten brachten und selbst die Führung durch Pischorn gab den Aktionen meiner Mannschaft keine Stabilität“. Die Wiedergutmachung, wie in der letzten Saison nach Niederlagen, fehlte also dieses Mal. „Zu allem Elend kam noch hinzu, dass wir die beiden Gegentreffer zu den unglücklichsten Zeitpunkten in einem Spiel hinnehmen mussten“ (Dais). Der Ausgleich durch Jim-Patrick Müller fiel durch eine Kopfballbogenlampe in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs und den Siegtreffer markierte Julian Wießmeier mit einem Flachschuss in der 90. Minute aus halblinker Position, wo zudem Torwart Daniel Ischdonat die Sicht versperrt war.
SSV-Trainer Oscar Corrochano bescheinigte seiner Truppe eine intensive, konzentrierte Leistung über die gesamte Spielzeit „und dann hatten wir natürlich auch Glück, dass beide Treffer in der Endphase jeder Hälfte fielen“. Die Gäste drehten also nach fünf Niederlagen mit einem Tor Differenz jetzt den „Spieß“ um.
Gerd Dais trauert natürlich momentan den verletzten Außenbahnspieler nach, „denn über die Flügel haben wir zu Saisonbeginn die Akzente gesetzt und derzeit leben wir vom variieren auf diesen Positionen“. Zu allem Überfluss musste Julian Schauerte schon nach sieben Minuten mit großen Schmerzen den Platz verlassen. „Er bekam einen Schlag aufs Knie, sodass unklar ist, ob er am Samstag in München überhaupt spielen kann“ (Dais).
Die größte Möglichkeit im ersten Durchgang vergab Jan Fießer nach einer halben Stunde. Nach einem Pfostenschuss von David Blacha brachte er das Leder nicht im leeren Tor unter. Fünf Minuten später dann doch die Hausherren-Führung, als Marco Pischorn einköpfen konnte.
Im zweiten Abschnitt beherrschten überwiegend die Gäste die Szenerie, ohne allerdings erfolgreich zu sein – bis zur letzten Minute mit dem besagten Flachschuss von Wießmeier. Unmittelbar nach seiner Einwechslung (er kam für Löning) hätte Kingsley Onuegbu zum Matchwinner werden können. Er scheiterte jedoch knapp an SSV-Keeper Michael Hofmann, der dieses Mal fehlerlos agierte.
„Wir müssen künftig ganz einfach unsere Fehlerquote wieder minimieren“, warf Gerd Dais bereits einen Blick nach vorn, „denn dieses Manko brach uns in Paderborn und jetzt zu Hause gegen Regensburg das Genick“. Jetzt gilt es jedenfalls, wieder zur alten Stärke zurück zu finden und schnell Punkte zu sammeln, „damit wir uns nicht im Tabellenkeller festsetzen“.
SV Sandhausen: Ischdonat; Schauerte (7. Falkenberg), Schulz, Pischorn, Achenbach; Glibo; Blacha, Fießer, Tüting (72. Ulm), Halfar; Löning (79. Onuegbu).
SSV Jahn Regensburg: Hofmann; Nachreiner, Laurito, Rahn, Kamavuaka; Kotzke, Heih; Wießmeier, Müller (68. Weidlich); Sembolo (92. Neunaber), Djuricin (81. Hofmann).
Tore: 1:0 Pischorn (37.), 1:1 Müller (45.+1), 1:2 Wießmeier (90.), Zuschauer: 2.400, Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz), gelbe Karten: Falkenberg (2), Onuegbu (beide SVS), Laurito, Kamavuaka und Nachreiner (alle 2 und SSV Jahn).