Rückbau des AKW-Philippsburg in vollem Gange – Der erste Kühlturm demontiert!
(zg) Im Atomgesetz ist vorgesehen, dass mit Block 2 noch maximal bis Ende 2019 Strom produziert werden darf. Spätestens dann geht die Anlage auch vom Netz.
Die übrigen drei Anlagen in Baden-Würrtemberg erzeugen keinen Strom mehr und befinden sich im Rückbau: Obrigheim seit 2008, Neckarwestheim I und Philippsburg I seit 2017.
„In 32 Betriebsjahren erzeugte Block 1 mehr als 195 Milliarden Kilowattstunden Strom und versorgte jährlich etwa 1,5 Millionen Haushalte. Die Anlage ersparte der Umwelt über 188 Millionen Tonnen des klimaschädlichen CO₂“ so der Kraftwerksbetreiber.
Im März 2014 wurden die Pläne für die Schaffung von Rückbau-Infrastruktur am Standort Philippsburg öffentlich vorgestellt und erläutert.
Gemäß Atomausstiegsbeschluss von 2002 war die endgültige Abschaltung des KKP 1 für 2011/2012 vorgesehen, die des KKP 2 für 2016/2017. Nach der erneuten Novellierung des Atomgesetzes 2010 („Laufzeitverlängerung“) war die endgültige Abschaltung von KKP 1 für 2026 und von KKP 2 für 2032 vorgesehen.
KKP 1 wurde am Morgen des 17. März 2011 für das von der Bundesregierung (Kabinett Merkel II) beschlossene dreimonatige Atom-Moratorium heruntergefahren. Ende Mai 2011 beschlossen die Umweltminister der Länder und des Bundes, die sieben ältesten Kernreaktoren (darunter Philippsburg 1) und das Kernkraftwerk Krümmel endgültig abgeschaltet zu lassen.Am 30. Juni 2011 beschloss der Bundestag die Energiewende (siehe auch Atomausstieg). KKP 2 geht gemäß Atomgesetz spätestens am 31. Dezember 2019 (entsprechend vereinbarter Reststrommenge) endgültig vom Netz.
Der Bauantrag für KKP 2 wurde im Juni 1975 beim damaligen Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Verkehr in Stuttgart gestellt, Baubeginn war am 20. Juli 1977. Aus politischen Gründen wurde der Block nicht wie ursprünglich vorgesehen als Siedewasserreaktor, sondern als Druckwasserreaktor der Vor-Konvoi-Generation ausgeführt. Nach der Fertigstellung des Rohbaus Ende 1981 wurden bis Ende 1983 die technischen Komponenten eingebaut. Der Warmprobebetrieb mit Brennelementen begann im Oktober 1984, angefahren wurde der Reaktor erstmals am 13. Dezember 1984. Am 17. Dezember 1984 wurde der Generator erstmals mit dem Netz synchronisiert, am 6. Februar 1985 lief KKP erstmals unter Volllast. Der im Vertrag vorgesehene vierwöchige Probebetrieb bei voller Leistung endete am 13. April 1985, am 17. April 1985 wurde die Anlage vom Hersteller an den Betreiber übergeben.
Da in der Zwischenzeit der Bau des Kernkraftwerks Wyhl unterbrochen (und später ganz gestoppt) wurde, wurden die für Wyhl-1 bereits bestellten und produzierten Großkomponenten (unter anderem das Reaktordruckgefäß und Dampferzeuger) für KKP 2 verwendet. Dies war ohne Probleme möglich, da dieser Block nahezu zeichnungs- und baugleich mit dem geplanten Block 1 in Wyhl war. KKP-2 wurde auf den damaligen sicherheitstechnisch neuesten Stand gebracht.
April April! – Dies ist ein Aprilscherz