Interessierte Bürgerinnen und Bürger informierten sich am Abend des 4. Oktober 2021 im Palatin Wiesloch über das Hochwasserschutz- und Gewässerökologieprojekt am Leimbach-Oberlauf.
Der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe stellte mit seinem Planungsteam den geplanten Ausbau des Leimbachs im Abschnitt „Hochwasserrückhaltebecken Nußloch bis zur ehemaligen Hubbrücke in Wiesloch“ (Maßnahme 3.1) vor. Das Projekt „Ausbau Leimbach-Oberlauf“ entlang der Walldorfer Gemarkungsgrenze zur Bahnlinie ist ein Teilprojekt der Hochwasserschutzkonzeption Leimbach-Hardtbach.
Mit der Umgestaltung des Leimbachs Maßnahmenabschnitt 3.1 wird der Hochwasserschutz für die Städte Wiesloch und Walldorf wesentlich verbessert und ein 100-jährlicher Hochwasserschutz hergestellt. Die Hochwasserschutzdämme werden saniert und in einigen Bereichen durch Hochwasserschutzmauern oder Spundwände ergänzt. Es werden außerdem neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen am Leimbach entstehen, indem die Gewässerökologie wesentlich verbessert wird.
Die Planer zeigten in ihren Vorträgen auf, wie darum gerungen wurde, angesichts der vielfältigen Restriktionen im beengten Bereich neben der Bahntrasse technisch gute Lösungen zu finden, die auch dort, wo es möglich ist, dem Leimbach Raum für eine ökologische Entwicklung geben.
Ein Schwerpunkt im Austausch mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern war die Frage nach den Nutzungsmöglichkeiten und den ökologischen Anforderungen des Projekts. Auch die Bauzeit und die voraussichtlichen Kosten des Vorhabens interessierten die Teilnehmenden. Die tatsächliche Bauzeit wird auf rund zweieinhalb bis drei Jahre geschätzt. Nach der Genehmigung des Planfeststellungsantrags durch das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis sind zunächst aber noch ein bis zwei Jahre zur Vorbereitung der Bauausführung nötig, bevor der eigentliche Bau beginnen kann. Vorgezogene Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Verlegung von zwei Oberleitungsmasten der Bahn, sollen aber schon in 2022 erfolgen. Zum Baubeginn der Gesamtmaßnahme wird dann in Folge gesondert informiert.
Die Kosten wurden 2018 mit 10 Millionen Euro angegeben, dürften nach aktuellen Schätzungen unter Berücksichtigung der Baukostenentwicklung aber inzwischen eher bei 12 bis 13 Millionen Euro liegen.
Einige Teilnehmende nutzten im Anschluss an die Vorträge die Gelegenheit, um sich mit den Planern des Vorhabenträgers direkt auszutauschen. Die Vertreter des Regierungspräsidiums wiesen auf die ab Ende Oktober 2021 vorgesehene Offenlage der Antragsunterlagen für die Öffentlichkeit mit der Möglichkeit der Einsichtnahme und Beteiligung hin. Termin und Ort der Auslegung werden durch die Genehmigungsbehörde, das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises, bekanntgegeben.
Weitere Informationen zum Projekt „Ausbau Leimbach-Oberlauf“ sind auf der Projektseite und den jeweiligen Teilabschnitten der Maßnahmen zu finden. Hier finden sich auch „Häufig gestellte Fragen“, die einen schnellen Überblick über die umfangreiche Planung geben, sowie die in der Veranstaltung gezeigte Präsentation aus der Informationsveranstaltung.
Text: Stadt Walldorf
Foto: Regierungspräsidium Karlsruhe