Eine noch nicht ganz alltägliche Art der Rohstoffrückgewinnung wird in den nächsten Tagen im Wieslocher Dämmelwald durchgeführt.
Nachdem ein in den Siebziger Jahren verlegter Kupferkabelstrang der Telekom seit Jahren abgeschaltet und durch leistungsfähigere Glasfasertrassen ersetzt wurde, soll die alte Leitung mit dem Halbedelmetall in einem patentierten und bodenschonenden Verfahren wieder ausgebaut und geborgen wer-den. Dafür wird im Bereich der Wegebankette das Erdreich mit einer Mini-fräse bis zur Kabeltiefe geöffnet und das Erdkabel mit Hilfe einer speziell entwickelten Bergeeinheit aufgenommen. Anschließend wird der Boden wieder verschlossen und die Oberfläche verdichtet.
Rohstoffrückgewinnung im Dämmelwald
Das Projekt finanziert sich durch die Rückgewinnung des wertvollen Rohstoffes, der in anderen Teilen der Erde oft unter problematischen Umweltbedingungen und unter unzureichenden sozialen Standards gewonnen wird. Der Vorteil für die Kommune besteht darin, dass die Kabeltrasse künftig aufgelassen wird und die entsprechenden Grunddienstbarkeiten entfallen. Beschädigte Kabel sind grundsätzlich auch dann zu reparieren, wenn sie bereits ab-geschaltet sind. In Abstimmung mit dem Kreisforstamt hat die Verwaltung sich deshalb dazu entschlossen diesem Vorhaben zuzustimmen.
Die ausführende Firma hat angekündigt, dass die Bergung in dem Zeitraum zwischen dem 18. Juni und dem 6. Juli vorgesehen ist. Veranschlagt ist eine Arbeitsdauer von vier Tagen. Bei schlechter Witterung
verschiebt sich der Termin entsprechend nach hinten. Die Baustelle ist nach den technischen Vorgaben abgesichert und eine Begehung des Hauptweges ist für Waldbesucher auch während der Tiefbauarbeiten möglich.