Rocket kam ins Tom-Tatze-Tierheim, da er seine Menschen angreift. In einem solchen Fall versuchen die Mitarbeiter immer die Gründe herauszufinden.
Jedes Fehlverhalten hat eine Ursache, wenn man die verstanden hat, kann man versuchen, das schlechte Verhalten umzulenken. Rocket kam mit 6 Wochen von seiner Mutter und seiner Familie weg. Das ist definitiv viel zu früh und ohnehin in Deutschland aus gutem Grund nicht erlaubt. Im Kittenalter lernen die Katzen miteinander zu spielen, zu raufen und auch zu kuscheln. Die Mutter ist dabei der wichtigste Lehrmeister für die Kleinen, denn sie setzt klare Grenzen, eben auf Katzenweise. Je länger das Kitten bei seiner Mutter und seinen Geschwistern bleibt, desto besser ist es sozialisiert und für sein weiteres Leben gut gerüstet. Rocket wurde ohne Sozialkontakt mit anderen Katzen großgezogen. Dadurch sah er den Menschen als seinen Sozialpartner an. Die echte Katzensprache hat er nicht gelernt. Er versuchte nur, mit seinen Menschen zu spielen, wie er es mit einem Artgenossen tun würde! Es ist also eigentlich ein ganz natürliches Verhalten. Rocket ist noch jung, er wird die Katzensprache noch lernen. Ein neues Zuhause mit Freigang ist für ihn ein vielversprechender Neuanfang. Diese Chance soll er unbedingt bekommen. Für seine zukünftigen Menschen gilt allerdings Geduld zu haben und immer Cool bleiben!
Übrigens: Die gegen Menschen gerichtete Aggression betrifft überwiegend in der Wohnung gehaltene Einzelkatzen. Katzen brauchen Artgenossen. Das Märchen, Katzen wären Einzelgänger, ist längst überholt!
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Quelle: Tom-Tatze-Tierheim