Etwas Glück und ein guter Torhüter waren Garant für Remis
Hamburg (sim). „Wenn man am Millerntor gegen FC St. Pauli etwas holen will, braucht man etwas Glück und einen guten Torwart“, fasste Alois Schwartz, der Trainer des SV Sandhausen kurz und bündig zusammen und fügte hinzu: „Wir hatten beides“. Deshalb entführten die Kurpfälzer beim „Kiez-Club“ zwar etwas glücklich, aber keineswegs unverdient beim 0:0 einen Zähler. Fast hätte Marvon Knoll nach dem Motto „Er kam, sah und siegte“ zum Matchwinner werden können. In der Nachspielzeit lief er nach einem schnell ausgeführten Freistoß alleine auf FC-Schlussmann Tschauner zu, der jedoch reaktionsschnell per Fuß einen Gäste-Dreier verhindern konnte. Der Ex-Berliner war gerade einmal zehn Minuten auf dem Platz.
In der vorausgegangenen Spielzeit gaben die Gastgeber, unterstützt von 27.600 der insgesamt 27.901 Besucher, stetig den Ton an. Doch die Gäste ließen sich von der tollen Atmosphäre stimulieren „und traten als gut organisiertes Team auf“ (Schwartz). Der SV-Trainer änderte die Anfangsformation, brachte mit Tüting, Ulm und Adler drei Akteure gegenüber Dresden sofort vom Start an, legte den Schwerpunkt auf eine stabilere Defensive und sollte mit dieser Maßnahme auch recht behalten. Ein Wertmutstropfen im Freudenkelch sicherlich die Schulterverletzung von Stefan Kulovits, die noch in einem Hamburger Krankenhaus behandelt wurde.
Von Beginn an stellte der FC St. Pauli unter Beweis, wer Herr am Millerntor ist. Erst zog Maier eine Direktabnahme über den Kasten (3.) und danach entschärfte Manuel Riemann mit seiner ersten Großtat einen scharf geschossenen Freistoß vom gleichen Akteur. Sekunden später folgte Nöthe, doch die Null blieb stehen. Vielmehr erspielte sich Nicky Adler die erste Einschussmöglichkeit (32.) und drei Minuten später wurde David Ulm von den Beinen geholt, doch der Elfmeterpfiff bliebt wiederum aus, wie schon in München, Bielefeld oder Union Berlin. Nach den ersten Gäste-Nadelstichen dann wieder die Angriffsmaschinerie der Gastgeber mit Chancen für Rzatkowski (36.), Schindler (42.) und Halstenberg (43.). Entweder vergaßen sie das Toreschießen oder Riemann stand ihnen im Weg.
Auch nach dem Wechsel bissen sich die St. Paulianer immer wieder am Sandhäuser Granit fest und das Bollwerk wankte zwar ab und zu, doch fiel nicht. Maier und Rzatkowski (52./55.) hatten unmittelbar nach Wiederbeginn die größten Möglichkeiten, ehe die FC-Angriffslust etwas verebbte und die Geschehnisse in ruhigerem Fahrwasser verliefen.
Erwähnenswert sicherlich auch eine nette Geste von Nicky Adler nach knapp einer halben Stunde, als er den Referee darauf hinwies, dass sein angezeigter Eckstoß keiner war und deshalb mit Abstoß die Partie fortgesetzt wurde.
FC St. Pauli: Tschauner; Schindler, Thorandt, Gonther, Halstenberg; Kalla, Buchtmann; Rzatkowski, Maier (77. Thy); Bartels (71. Verhoek), Nöther (85. Gregoritsch).
SV Sandhausen: Riemann; Schauerte, Olajenbesi, Hübner, Achenbach; Linsmayer, Tüting, Kulovits (31. Stiefler); Ulm (80. Knoll), Adler (92. Schulz), Jovanic.
Zuschauer: 27.901. Schiedsrichter: Benjamin Cortus (Röthenburg). Gelbe Karten: Bartels (2, ST. Pauli) – Kulovits(6), Ulm (3) und Schauerte (2, alle SVS).
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