Unter Vorsitz des Mannheimer Oberbürgermeisters Dr. Peter Kurz hat das Regionalforum Schienenkorridor Rhein-Neckar am 18. Februar seine Positionierung zur Vorzugsvariante der Bahn zur Neubaustrecke Rhein/Main – Rhein/Neckar diskutiert. Die DB hatte im November letzten Jahres ihre sog. Vorzugsvariante für dieses Projekt vorgestellt. Grundlage für die Planung sind die geltenden gesetzlichen Mindestanforderungen. Im Laufe des Jahres sollen die weitergehenden, übergesetzlichen Forderungen formuliert werden, über deren Umsetzung und Finanzierung der Bundestag im Rahmen der parlamentarischen Befassung im Jahr 2022 entscheiden wird. Um diesen Prozess zu begleiten und die anstehende Beratung im Planungsausschuss des VRRN am 19. März vorzubereiten, haben die Mitglieder des Regionalforums in bewährter Form über die bestehenden und über mögliche zusätzliche Forderungen aus der Region diskutiert. Grundlage war das durch den Planungsausschuss des VRRN beschlossene Positionspapier vom November 2019.
Wesentlicher Inhalt der Sitzung war zunächst ein Abgleich der von der DB vorgelegten Vorzugsvariante mit dem Forderungskatalog der Region aus dem Jahr 2019. Grundsätzlicher Konsens bestand hinsichtlich der gewählten Trassenführung entlang der A 67 nach Lorsch über Lampertheim nach Mannheim/Waldhof, mit der wesentliche funktionale Forderungen erfüllt sind. Allerdings bestehen noch Differenzen bezüglich der Trassenausgestaltung, insbesondere sollten bei der Bauweise auch bergmännische Tunnel berücksichtigt werden. Weiterhin entsprechen die Tunnellängen und die Lage der Tunnelmünder noch nicht den Vorstellungen der Region und müssen in der weiteren Planung geschärft werden. Zudem steht das Thema Lärmschutz an den Bestandstrecken Riedbahn und Main-Neckar-Bahn weiterhin im regionalen Fokus. Dort ist aus Sicht des Forums eine umfassende Lärmsanierung aufgrund der Verlagerung von Güterverkehren tagsüber unbedingt notwendig. Ein
weiterer Knackpunkt ist die Frage der Anbindung der Neubaustrecke Rhein/Main – Rhein/Neckar in die Bestandsstrecken im Norden Mannheims und die zwingende Kompatibilität zu den erst am Anfang stehenden Planungen zur Durchfahrung des Knoten Mannheim. Vor dem Hintergrund der Tunnelforderung für das Stadtgebiet von Mannheim fordert die Region die Bahn auf, in einer technischen Machbarkeitsstudie die Möglichkeit der Anbindung der Neubaustrecke an einen solchen Tunnel darzustellen.
Die detaillierte Ausarbeitung der zusätzlichen Forderungen wird in seitens der Bahn organisierten regionalen Projektbeiräten stattfinden. Hier wird sich die Region intensiv einbringen und den Prozess durch das Regionalforum und den Planungsausschuss des VRRN mit entsprechenden Beschlüssen und Stellungnahmen begleiten.