Rebflurbereinigung Rauenberg: voraussichtlicher Start Ende des Jahres
Die Rebflurneuordnung „Rauenberg/Dielheim (Mannaberg/Baufel)“ soll noch in diesem Jahr mit der Anordnung gestartet werden. Am vergangen Donnerstag, 23. Oktober 2014 waren die voraussichtlich beteiligten Grundstückseigentümer in die Aula der Mannabergschule in Rauenberg eingeladen, um sich über das Vorhaben zu informieren. Lothar Schlesinger, Leiter des Amts für Flurneuordnung des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis, zeigte den gut 120 Anwesenden die bestehenden Schwächen und Strukturmängel im Verfahrensgebiet auf.
„Der Weinbau befindet sich im geplanten Verfahrensgebiet auf dem Rückzug“, erläuterte der zuständige Amtsleiter des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis. Dies zeige sich insbesondere an der zunehmenden Verbuschung. Schlesinger sagte weiter, dass nur die Flurneuordnung in der Lage sei in einem Gebiet mit mehreren hundert Grundstücken und Eigentümern neue zukunftsfähige Strukturen zu schaffen, so dass sich die Stadt Rauenberg auch weiter „Weinstadt“ nennen könne.
Bereits 2009 hat die Stadt Rauenberg beim Amt für Flurneuordnung des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis beantragt, für die Gewanne Baufel und Mannaberg ein Rebflurneuordnungsverfahren einzuleiten. Da der Weinbau zurückgegangen ist und dadurch die entsprechenden Flächen verbuschen, gibt es bei der Stadtverwaltung bereits seit einigen Jahren Überlegungen, diese beiden Gewanne auf Gemarkung Rauenberg neu zu gestalten. Um die Vorstellungen über die anstehende Neuordnung zu konkretisieren und auf eine breite Basis zu stellen, haben die Kommunen Rauenberg und Dielheim einen Projektbeirat einberufen.
Dem Aufruf zur Beteiligung am Projektbeirat folgten insgesamt über 30 engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich im Wesentlichen aus den Bereichen Weinbau, Tourismus und Naturschutz zusammensetzten. Unter Mitwirkung des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis – Amt für Flurneuordnung und der Weinbauberatung haben die Bürgerinnen und Bürgern Ziele und Leitsätze für das geplante Verfahren erarbeitet und einen Planentwurf erstellt.
Matthias Wengert, Leitender Ingenieur des Verfahrens beim Amt für Flurneuordnung, stellte den Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmern die Details dieses Planentwurfs vor – darunter das neue Wegenetz, Bereiche mit Geländeanpassung, ökologische Ausgleichsflächen, touristische Einrichtungen, Anlagen zur Wasserrückhaltung und die Einrichtung für die Tröpfchenbewässerung.
Die geplanten Kosten des Verfahrens belaufen sich auf knapp 2 Millionen Euro. „Diese Summe müssen die Grundstückseigentümer jedoch nur zu einem kleinen Teil selber aufbringen“, betonte Wengert. Der staatliche Zuschuss beträgt zwischen 65 Prozent bis maximal 80 Prozent. Zudem übernehmen die Kommunen Rauenberg und Dielheim einen großen Teil der verbleibenden Kosten. Die Grundstückseigentümer haben somit wohl nur 1,50 bis 2,60 Euro pro Quadratmeter in Bereichen mit Geländeanpassung und Tröpfchenbewässerung und rund 0,20 Euro außerhalb dieser Bereiche zu bezahlen.
Daniel Feurer, Ausführender Ingenieur beim Amt für Flurneuordnung, gab den Zuhörern einen ausführlichen Überblick über den Ablauf einer Rebflurneuordnung. Demnach sollen die ersten Baumaßnahmen bereits Ende 2015 beginnen. Schlesinger erklärte den Eigentümern ihre Rechte und Pflichten.
Mit einer lebhaften Diskussion, an der sich die Anwesenden engagiert beteiligten und viele Einzelfragen geklärt werden konnten, endete die Aufklärungsversammlung.
Fazit: Der Weinbau in der Weinstadt Rauenberg soll erhalten bleiben.