Forschungsprojekt der Region stellt sich in Wiesloch vor: Ministerin Theresia Bauer lobt die ambitionierte Fragestellung des „Reallabor Asyl“
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Es sind spannende und hoch aktuelle Fragen, die die Wissenschaftler vom ZEW Mannheim und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zur Präsentation des „Reallabor Asyl“ nach Wiesloch brachten, z.B. was Flüchtlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert oder wie ihre Kinder in der Schule besser zurecht kommen können.
Auf Einladung des grünen Landtagsabgeordneten Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr, der das mit 1,1 Millionen Euro geförderte Projekt in der Region mit angestoßen hatte, waren auch Wirtschaftsministerin Theresia Bauer MdL, der Wieslocher Oberbürgermeister Dirk Elkemann und Bürgermeister Ludwig Sauer in den Bürgersaal gekommen, um die Vorstellung des Projektes zu verfolgen, für das verschiedenste wissenschaftliche Disziplinen mit Vertretern aus der Flüchtlingsarbeit eng zusammen arbeiten.
„Beim ‚Reallabor Asyl‘ geht es nicht nur darum, verlässliche Daten zu sammeln, was die Integration von Flüchtlingen erleichtert, etwa den Erwerb der deutschen Sprache, das Einleben in die Kommunen oder den Start in eine Ausbildung oder einen Job“, sagte der Abgeordnete Schmidt-Eisenlohr im Rahmen der Präsentation. „Das fast noch wichtigere Ziel ist es, möglichst schnell konkrete Ergebnisse der Forschung zu erhalten, um den vielen engagierten Helfern in der Flüchtlingsarbeit ihre wichtige Ausgabe zu erleichtern.“
Damit das gelingt arbeiten beim „Reallabor Asyl“ Pädagogen, Soziologen und Wirtschaftswissenschaftler im engen Austausch mit Verantwortlichen und Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe, etwa dem Wieslocher Netzwerk Asyl, aber auch Firmen oder der Arbeitsagentur zusammen.
Sie alle wirken in dem Forschungsprojekt als eine Art menschliche Lupe für den Integrationsprozess, begleiten Alltagssituationen, führen Befragungen durch und suchen konkrete Antworten auf immer wieder kehrende Fragen, z.B.: Wie läuft es unter welchen Bedingungen in der Schule, bei einem Praktikum oder einem ersten Deutschkurs? Wo leben Flüchtlinge, wie finden sie sich dort zurecht und wann in die Gesellschaft hinein?
Wie groß der Bedarf nach einem „Reallabor Asyl“ und seinen Ergebnissen ist, zeigte bereits die lebendige Gesprächsrunde und der Erfahrungsaustausch im Anschluss an die Präsentation.
Wie die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe, engagierte Bürgerinnen und Bürger, aber auch Lehrer berichteten, bringen die Menschen, die nach Deutschland kommen, völlig unterschiedliche Voraussetzungen mit: Manche haben studiert, andere können weder lesen noch schreiben, einige sind fit in Englisch und am Computer, andere sprechen auch ihre eigene Muttersprache nicht fehlerfrei.
Dass für jeden Menschen und jeder Gruppe der richtige Weg gefunden werden kann, um zu fördern und zu fordern, ist das große Ziel. „Je schneller und bewusster das gelingt, desto besser können wir die gewaltige Aufgabe meistern, Flüchtlinge und ihre Familien in unsere Gesellschaft und unsere Kommunen zu integrieren“, lobte Ministerin Theresia Bauer das Projekt.
Bis 2018 werden die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Wiesloch, Heidelberg und Sinsheim sowohl Daten sammeln als auch ihre Ergebnisse den Praxispartnern in der Flüchtlingshilfe zur Verfügung stellen und gemeinsam an Lösungsansätzen arbeiten, die auch Handlungsgrundlage für andere Regionen werden könnten.
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Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr MdL
Fraktionssprecher für
Wissenschaft, Forschung und Innovation
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Quelle: Kristina Junker – Persönliche Mitarbeiterin