Zum Vortrag „Luther und die Juden“ – Theologische Judenfeindschaft als Geburtsfehler des Protestantismus – lädt die Projektgruppe Punktsieben der Evangelischen Kirchengemeinde Walldorf herzlich ein.
Am 06.11.2016, 19 Uhr, ist Prof. (EM.) Dr. Klaus Wengst, Evangelischer Theologe für Neues Testament, zu Gast im Evangelischen Gemeindehaus Walldorf, Schulstraße 4.
2017 feiert die Reformation ihren 500. Geburtstag. Vor allem soll Martin Luther gewürdigt werden – zu Recht. Nicht nur die evangelische, sondern auch die katholische Kirche verdanken Luther fundamentale theologische Klarstellungen. Die wohl wichtigste, die heute die Menschen durchaus wieder zu erreichen vermag: Gott sucht unser Zutrauen, damit er mit uns in unserer gemeinsamen Welt weiterkommt. Ein Gedenken allerdings, das mögliche Widerhaken einer Bewegung auszublenden sucht, wäre ein schlechtes Gedenken. So ist es in den letzten Jahrzehnten immer deutlicher geworden, dass Luthers Verhältnis zu den Juden dunkle Schatten wirft. Die theologische Judenfeindschaft des Christentums seit dem 2. Jahrhundert erfuhr durch Luther leider sozusagen eine spezifisch protestantische Zuspitzung. Gerade sein Bemühen, Christus als die Mitte des Alten und Neuen Testamentes herauszustellen, führte bei ihm dazu, die Juden vor allem als das Gegenüber zu begreifen, das es heimzuholen gilt in das neue, das wahre Israel, nämlich die Kirche. Vor allem dort ist anzusetzen, wenn heute Luthers Antijudaismus in den Blick kommt.
Punktsieben freut sich auf einen spannenden Abend.
Text: Team Punktsieben der Evangelischen Kirchengemeinde Walldorf