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Projekt „Jugendperspektive“

20. Februar 2016 | Das Neueste, Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises

Der Traum von der Zukunft und einem Ausbildungsplatz – das Projekt „Jugendperspektive“ des Rhein-Neckar-Kreises kümmert sich um benachteiligte Schüler

43F-RNK-Wappen

Nicht für alle Schülerinnen und Schüler ist es selbstverständlich, während ihrer Schulzeit und bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz vom Elternhaus unterstützt zu werden.

Damit sich Jugendliche auf ihrem Weg ins Berufsleben gut begleitet und nicht überfordert fühlen, hat der Rhein-Neckar-Kreis vor drei Jahren das Projekt „Jugendperspektive“ ins Leben gerufen.

„Das kreisweite Unterstützungssystem in Form eines Drei-Säulen-Modells für Hilfe suchende Schülerinnen und Schüler hat sich etabliert“, zieht Reinhard Müller, geschäftsführender Schulleiter der Schulen in der Trägerschaft des Rhein-Neckar-Kreises, eine positive Bilanz.

„Wir sind stolz, dass 75 Prozent der Teilnehmenden mit einer positiven Zukunftsperspektive das Projekt beendet haben.

Von insgesamt 290 Personen haben 215 junge Menschen sich erfolgreich beruflich orientiert und erprobt und die Richtung für ihre beruflichen Wege festgelegt.

Nebenbei haben sie Selbstvertrauen und Mut gewonnen und wissen, was der Arbeitsmarkt von ihnen erwartet“, ergänzt Müller. Über die Hälfte hatte nach Projektende eine passende Ausbildungs- oder Arbeitsstelle gefunden oder wagte eine schulische Höherqualifikation.

Andere Teilnehmer starteten mit einem freiwilligen sozialen Jahr oder dem Bundesfreiwilligendienst oder wechselten in eine weiter differenzierte berufliche Vorbereitung in Kooperation mit der Agentur für Arbeit.

Der Bereich Arbeitsintegration im SRH Berufsbildungswerk Neckargemünd ist durchführender Partner des Projekts „Jugendperspektive“, das mit circa 130.000 Euro vom Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert wird.

Denselben Betrag steuern der Rhein-Neckar-Kreis und das Jobcenter bei. Das Projekt besteht aus drei Säulen für verschiedene Zielgruppen. In der Säule 1, das heißt den Klassenstufen 9 und 10 der allgemeinbildenden Schulen, geht es um die frühzeitige Erkennung von Schwierigkeiten beim Übergang Schule-Beruf und um den rechtzeitigen Einsatz notwendiger Unterstützung.

Regelmäßige Beratungen und Abstimmungen mit den Berufsberatungslehrern und Schulsozialarbeitern gibt es bereits an den Schulen in Dielheim, Mühlhausen, Ketsch, Sandhausen, St. Leon-Rot. Weitere Gespräche mit Schulen stehen noch an.

Bei der zweiten Säule meldet der geschäftsführende Schulleiter Reinhard Müller, einer der Motoren des Projekts „esf-jugendperspektive.rnk“ (so lautet der offizielle Name), Teilnehmer zur Aufnahme ins Projekt, gegebenenfalls auch mit Aussetzung von der Berufsschulpflicht. Die dritte Säule richtet sich an junge Kundinnen und Kunden unter 25 Jahren des Jobcenters Rhein-Neckar-Kreis.

„Das Hauptziel des Projekts ist die begleitete erfolgreiche Vermittlung in ein Ausbildungsverhältnis“, fasst Müller zusammen. Wie sieht die Hilfe konkret aus? Die Coaches des SRH Berufsbildungswerks begleiten die Teilnehmer über mehrere Wochen und helfen ihnen, ihre individuellen Interessen sowie ihre speziellen Fähigkeiten und Stärken zu entdecken.

Gemeinsam werden Strategien zur persönlichen Zukunfts- und Berufswegplanung erarbeitet. Ein wichtiger Schritt ist dabei die Suche nach einem Praktikum oder einem EQ-Platz. Die Einstiegsqualifizierung (EQ) ist einer Ausbildung vorgeschaltet.

Junge Menschen können einen potenziellen Ausbildungsberuf näher kennenlernen, Arbeitgeber können sich ein detailliertes Bild über einen möglichen Auszubildenden machen. Eine gute Visitenkarte im Praktikum oder EQ ist oft die Eintrittskarte zum Ausbildungsplatz.

Für 150 Schülerinnen und Schüler der beruflichen Schulen hat das Projekt „Jugendperspektive“ 240 Praktika und Einstiegsqualifizierungen organisiert.

„Perspektivlosigkeit bei jungen Menschen zu vermeiden“ Neben dem Einzelcoaching arbeiten die Projektteilnehmer in Gruppen und nehmen an Workshops teil. Themen wie zum Beispiel das eigene Auftreten, Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit, die Einstellung zur Arbeit oder der Umgang mit sozialen Medien werden dabei diskutiert.

Von einigen Teilnehmern wird eine regelmäßige Präsenz beim Projektträger in Heidelberg oder Schwetzingen erwartet. Mit dieser Präsenz wird ihre Mitwirkung verbindlich eingefordert – sie gewährleistet eine kontinuierliche Arbeitsbasis.

„Die erfolgreichen Ergebnisse sind Ansporn weiterzumachen“, sagt Christiane Herpel. Die Leiterin der Arbeitsintegration im SRH Berufsbildungswerk Neckargemünd betont: „Das Projekt ist eine schnelle und unbürokratische Antwort, um Frust, Resignation und Perspektivlosigkeit bei jungen Menschen zu vermeiden.

Das Engagement aller Beteiligten ist außergewöhnlich und die Vernetzung mit weiteren Partnern wie Arbeitsagentur und Kammern funktioniert hervorragend.“

Quelle Text/Foto: Landratsamt RNK

 

 

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